Overdrive-Pedale gibt es ja wirklich mittlerweile massenweise auf dem Markt. Und vor allem: Es gibt wirklich viele verdammt gute Geräte, die man schon für den kleinen Taler bekommt. Der Revv Tilt Overdrive gehört mit seinen knapp 300 Euro Kaufpreis nicht gerade zu diesen günstigen Vertretern. Allerdings hat er ihnen gegenüber einen Vorteil. Er ist nämlich zwei Pedale in einem! Zum Overdrive gesellt sich nämlich auch ein Boost unters metallene Gehäuse.


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Anwendung
Fazit und Bewertung


Know-How im Taschenformat

Revv und Shawn Tubbs – gitarrengöttliche Kombination. Immerhin sind Revv seit einigen Jahren einer der Spitzenreiter, was Amps und Effektpedale betrifft. Vor allem in Sachen Verzerrung hat das kleine Unternehmen aus Winnipeg, Kanada ein Gespür für Qualität. Daher ist ein neues Revv-Overdrive-Pedal stets eine gute Nachricht. Aber wer ist Shawn Tubbs? Shawn ist ein „Guitar Content Creator“ – zumindest bezeichnet er sich selbst so. Im Grunde ist er Youtuber. Das soll nicht abwertend klingen, der gute Mann versteht wirklich so einiges von Sechsaitern und arbeitet nebenher auch noch als Session-Musiker. Und das schon seit knapp 30 Jahren – er weiß also wie ein guter Overdrive zu klingen hat, und dieses Wissen hat er nun mit dem von Revv vereint, um sein Signature-Modell zu entwickeln.

Von außen macht der kleine Kasten jedenfalls schon einiges her. Statt auf schlichten Minimalismus setzt das Hersteller-Künstler-Duo auf ein cooles Design. Die in metallischem Blaugrau gehaltene Hülle wird von einem oldschooligen Cruiser-Motorrad – ein kleiner Teaser, wie das Pedal in Aktion röhren kann. Aber nicht nur die Gestaltung ist allererste Sahne – auch die Verarbeitung macht einen durchaus hochwertigen Eindruck. Immerhin wurde das Teil auch per Hand in Kanada angefertigt.


Was ist drin?

Fußschalter gibt es bei diesem Pedal gleich zwei – immerhin ist es ja auch ein Kombi-Effekt. Daher ist der Revv Tilt Overdrive in der Mitte quasi halbiert. Links findet sich der Overdrive mit Reglern für Treble, mit dem sich die hohen Frequenzen steuern lassen, Bass, Lautstärke und Gain, der für die Verzerrung zuständig ist. Rechts dabei ist der Boost-Teil des Pedals. Boost-Pedale verändern für gewöhnlich die Lautstärke des Signals, verändern dadurch aber auch die Tonalität etwas – vorallem in Kombination mit anderen Effekten.

Da der Boost beim Revv-Pedal in der Kette vor dem Overdrive angelegt ist, sorgt er somit dafür, dass das Input-Signal verstärkt wird und somit die Verzerrung höher wird. Dabei wird das Signal hinter dem Verzerrer kaum lauter, es ändert sich allerdings der verzerrte Klang. Auf dieser Seite gibt es selbstverständlich einen Regler für den Boost selbst, sowie einen Tilt-Equalizer. Mit diesem lässt sich das Frequenzverhalten verändern. Das heißt im Klartext, man kann entweder mehr Bass und weniger Höhen erzeugen oder eben das Gegenteil. Darunter findet sich noch ein Tight-Kippschalter, der der das Signal mit zwei unterschiedlichen Hochpassfiltern bearbeitet – oder es flach in der Mittelstellung belässt.