Features

I/O:

  • 8 Komboinputs für Line/Mikrofon/Instrument
  • 2 interne Kondensatormikrofone
  • Kopfhöreroutput
  • L/R Monitoroutput
  • USB Type B für Verbindung mit Computer
  • SD-Kartenslot für den Betrieb als Standalone
  • DC-Stromversorgung (oder Batterie)

Nutzerinterface

  • 8 Fader + ein Masterfader
  • Gainstagingregler für jeden Input
  • Mute/Solo/Record ready in 8 Multifunktionsknöpfen
  • LCD-Display mit Drehknopf und Tasten für die digitale Bearbeitung

Software

  • 135 DSP-Effekte
  • Cubase LE als DAW

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Anwendung

Beim Workflow mit dem Zoom R16 fällt schnell auf, dass sich, wie auch bei der Optik, an analogen Mischpulten orientiert wurde. Mit den zusätzlichen Möglichkeiten der Digitaltechnik hat man dann natürlich die obig genannten Effekte als Bonus, sodass alle, die auch gerne mit digitalen Mischpulten wie dem Behringer X32 arbeiten, sich hier definitiv schnell einfinden werden können. Jedoch fällt schnell auf, dass wenn man intensivere Sessions hinlegen möchte, das Gerät als DAW in a box schnell an seine Grenzen kommt. Aufnehmen, Gainstaging, Einpegeln, das alles ist kein Problem und geht, wie auch bei einem Mischpult, sehr flüssig und schnell von der Hand. Geht es jedoch ans intensive Editieren, wie Schnitte setzen, EQs oder auch generell feinere Aufgaben, so fehlt das nötige optische Feedback oder eben einfach die Controloptionen für den schnelleren Workflow.

8-Kanal Audio Interface

Dass das Produkt bei intensiven Produktionen an seine Grenzen kommt, war den Entwicklern wahrscheinlich auch bewusst, denn nicht ohne Grund hat das Gerät die Funktion, als Interface für den PC oder Laptop verwendet zu werden. Zusätzlich gibt es zusammen mit dem Kauf des Zoom R16 noch eine gratis Lizenz von einer Liteversion von Cubase, um direkt mit digitalem Recording in einer DAW loslegen zu können. Und dann ist es wirklich so einfach: Das Gerät wird per USB angeschlossen, der Anleitung der Website entsprechend werden ggf. Treiber installiert, Cubase wird installiert und geöffnet und los geht’s mit dem Recording. Bis zu acht Spuren können auch hier dann gleichzeitig recorded werden, mit den praktischen DSP-Effekten und der Macht der DAW, superschnell alles bis ins kleinste Detail zu editieren.

Da das Gerät jetzt als Interface fungiert, wären theoretisch die unteren Fader zum Einpegeln umsteuert, da der Audiostream nach dem Gainstaging direkt in den PC geht. Da hat sich der Entwickler aber was Schlaues einfallen lassen: Die MIDI-Signale (Steuersignale) der Fader können durch den selben USB-Port an die DAW, in dem Fall wahrscheinlich Cubase, gesendet werden, sodass das Mischpultfeeling erhalten bleibt und man beim Einpegeln nicht mit der Maus einzelne Fader rumschiebt, sonder mit beiden Händen gleich acht physische Fader zur selben Zeit positionieren kann. Was die MIDI-Nutzbarkeit jedoch betrifft, bleibt es größtenteils beim Einpegeln (oder anderen Plugins, die mit Fadern ansteuerbar sind), da man ja zum Beispiel keine Möglichkeit hat, MIDI-Noten einzuspielen.


Kompakte Mischung aus Interface, Controller und Recorder 299 €

Name: Zoom R16 UK

Kategorie: Kombinierter SD-Card Recorder

Marke: Zoom

Preis: 299 €

Anbieter: Thomann

Fazit

Das Zoom R16 UK orientiert sich eindeutig an Leuten, die noch kein/kaum digitales Recordingequipment besitzen, und will einen schnellen und flexiblen Einstieg bieten. Hierbei fällt auch an allen Ecken und Enden auf, dass man sehr mit der Handhabung eines Mischpults geliebäugelt hat, was vielen, die bisher nur Analogtechnik kannten, wahrscheinlich sehr entgegenkommen wird. Und nicht nur für Einsteiger könnte das Gerät attraktiv sein, denn mit DSP-Effekten und acht Eingangskanälen ist das schon ein ziemlich guter Deal, wenn man bedenkt, in welcher Preiskategorie sich sonst die Interfaces mit solchen Features bewegen.

Für Perfektionisten aber aufgepasst: Die Preamps für Mikrofone sind weder einzeln ansteuerbar mit Phantompower (man kann bei einigen Preamps 48V Phantomspeisung einstellen, sich aber nicht aussuchen, welche Preamps), noch werden die an die Qualität von Universal Audio oder Focusrite rankommen, aber was soll man auch schon erwarten, wenn vergleichbare Interfaces dieser Marken teilweise weitaus teurer sind und auch nur die Funktion eines Interfaces haben, ohne Hardwareregler, ohne DSP-Effekte, ohne Batteriebetrieb.

Alles in allem ist es beeindruckend, was man an Features für das Geld bekommt, plus die Lizenz einer DAW-Software, die alleine normalerweise schon bei ca. 100€ liegt (Cubase LE ist eine Lizenz, die allein für Bundles zurechtgeschnitten wurde, kommt aber der Software Cubase Elemts am nächsten, diese kostet 99€). Wer den Startschuss für eine DIY-Produktion braucht oder vielleicht nur im Proberaum mal die ersten Demos aufnehmen möchte, seine Synthesizer auf einem Fieldtrip abmischen und aufnehmen will oder eine Liveshow aufzeichnen möchte, ist hiermit definitiv sehr gut bedient und wird auch sehr zufrieden sein. Wer wirklich plant, sich ein Homestudio aufzubauen, sollte generell besser weniger nach Kombiprodukten Ausschau halten, sondern eher einzelne Produkte kaufen, die auf ihren spezifischen Job optimiert wurden.

  • Ausstattung
    (5)
  • Spezielle Features
    (2)
  • Bespielbarkeit
    (4)
  • Optik
    (4)
  • Preis-/Leistungsverhältnis
    (5)
Overall
4

Pros

  • alle nötigen Basicfeatures, um ins digitale Recording einzusteigen
  • Standalone und DAW-Betrieb möglich
  • anfängergeeignet
  • relativ günstiger Einstieg ins Multitrackrecording
  • gutes Softwarebundle (Cubase und DSP-Effekte) für das Geld
  • generell ein sehr gutes Preis-/Leiszungsverhältnis

Cons

  • macht fast jeden Job, aber keinen wirklich auf High-End-Tonstudioniveau
  • als MIDI-Controller etwas wenig Features, eigentlich mehr ein kleiner Bonus als ein Kaufgrund
  • als Standalone nur für Basicbearbeitungen geeignet
  • keine stufenlose Pegelanzeige für das Gainstaging