Saxon – New Wave of British Heavy Metal-Legende mit Album Nummer 24

Seit 1979, den Anfängen des News Wave of British Heavy Metal (NWoBHM) sind die Briten als Saxon am Start. Sie zählen nicht nur zu den Mitbegründern, sondern haben diesen speziellen „britischen“ Rocksound bis in die Gegenwart fortgeführt. So entstanden im Laufe der letzten 43 Jahre 23 Studioalbum. Nun liefern sie mit „Carpe Diem“ ein weiteres, sehr starkes Studiowerk ab. Weitere interessante Metal-Storys gibt es hier zu lesen.

Die Anfänge des New Wave of British Heavy Metal

NWoBHM stellt landesweite Musikbewegung dar, die Mitte der 1970er-Jahre Großbritannien beginnt und Anfang der 1980-er Jahre internationale Aufmerksamkeit erlangt. Der Journalist Geoff Barton prägt den Begriff in einer Ausgabe der britischen Musikzeitschrift „Sounds“ im Mai 1979, um das Aufkommen neuer Heavy Metal-Bands von Mitte bis Ende der 1970-er Jahre zu beschreiben, als der Punkrock im Niedergang begriffen ist und die New Wave-Musik dominiert. Obwohl sie verschiedene Mainstream- und Underground-Stilrichtungen umfasst, ist die Musik der NWoBHM vorwiegend dafür bekannt, dass sie auf dem Heavy Metal der 1970er-Jahre aufbaut und ihn mit der Intensität des Punkrocks verbindet, um schnelle und aggressive Songs zu produzieren. Die Do-it-yourself-Attitüde der neuen Metal Bands führt zur Verbreitung von selbstproduzierten Aufnahmen mit rauem Klang und zu einer Vielzahl unabhängiger Plattenlabels. Die Songtexte handeln in der Regel von eskapistischen Themen wie Mythologien, Fantasy, Horror und dem Rock-Lifestyle. Saxon, die im Jahr 1976 als Son Of A Bitch gegründet werden und sich 1979 umbenennen, starten zum Aufbruch dieser neuen Musikbewegung und formen sie mit ihrem speziellen Sound nachhaltig mit.

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Frischer, neuer Metalsound

Markant ist die Gesangsstimme von Bandgründer und Sänger Peter „Biff“ Byford, die sich schwer mit bis dato existierenden Stimmen vergleichen lässt. Die harten, schnellen Riffs und der raue Gitarrensound, für die zunächst Paul Quinn und Graham Oliver verantwortlich zeichnen, prägen den Stil der Band. Byford und Quinn sind die beiden einzigen Mitglieder der Band, die bis heute dabei sind. Bereits ohne Studio-Veröffentlichung spielen sie im Vorprogramm von Ian Gillans Soloband, doch zu dem Zeitpunkt noch unter dem Namen Son Of A Bitch. Auch Motörhead holen die junge, wilde, harte Band in ihr Vorprogramm. Es folgt der erste kleine Plattenvertrag für die nun in Saxon umbenannte Formation. Im Jahr 1979 erscheint auf einem französischen Label das selbst betitelte Debütalbum. Es erregt in der Szene einiges an Aufmerksamkeit, denn das Quintett klingt bereits jetzt vielseitig und abwechslungsreich. So geht „Frozen Rainbow“ in die Progressive Rock-Richtung, während „Big Teaser“ Glamrock-Elemente aufweist. Der Song „Backs To The Wall“ entwickelt sich zu einem kleinen Livehit und findet Verwendung auf dem Sampler „Monsters Of Rock“, auf dem auch Bands wie Rainbow und Scorpions mit nur hier veröffentlichten Liveversionen vertreten sind. Der Sampler verkauft sich gut und im Sog der großen Namen, werden auch außerhalb von Großbritannien die Metalfans auf die „Sachsen“ aufmerksam.

„The Pilgrimage“ -Video aus dem Album „Carpe Diem“

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Zwei Studioalben in einem Jahr

Das Jahr 1980 soll sich zum wichtigsten in der sehr jungen Karriere der Band entwickeln, stellen sie doch zu der Zeit die musikalischen Weichen für eine lang andauernde Karriere. Bereits mit ihrem zweiten Album „Wheels Of Steel“ steigen sie in Großbritannien auf Platz 5 der Charts ein und es erhält eine Goldauszeichnung. Das zu einer Zeit, in der die Verkaufszahlen für eine so hohe Positionierung ein Vielfaches der heute nötigen verkauften Einheiten bedeutet. Hinzu kommt, dass Heavy Metal noch nicht im Mainstream angekommen ist. Nun geht es Schlag auf Schlag und Ende des Jahres veröffentlichen Saxon ihr zweites Album im selben Jahr: „Strong Arm Of The Law“. Hiermit festigen sie ihren Status und treten im folgenden Jahr in England beim legendären und zu der Zeit größten Festival „Monsters Of Rock“ auf. Auch außerhalb von England sind sie aktiv und spielen in Deutschland als Support-Band für Judas Priest. Als jemand, der eine dieser Shows miterlebt hat, kann ich bestätigen, dass ihr Liveauftritt energiegeladen war und vor Spielfreude nur so strotzte. Es wirkte fast so, als spielten sie Judas Priest an die Wand, die mit ihren, zwar harten Kompositionen metallischer klangen, doch nicht in einem so hohen Tempo ihre Songs darbrachten.

Bereits zu der Zeit befinden sich mit „Strong Arm Of The Law“, „747 (Strangers In The Night)“, „Heavy Metal Thunder“ und „Dallas 1 PM“ Songs im Programm, die auch heute bei keiner Show fehlen dürfen. Letzterer behandelt die Geschichte des Kennedy Attentats und setzt das Thema auch musikalisch spannend und mitreißend um. Natürlich endet der Erfolg der Band hier noch lange nicht und es folgen mit „Denim And Leather“, als Hommage an ihre Fans und „Crusader“ weitere wegweisende Alben. Eine solche Karriere lässt sich natürlich nicht in wenigen Absätzen umfassend abhandeln, weswegen wir ins Hier und Jetzt springen. Saxon haben seit den 1980er-Jahren ihren Weg immer weiter verfolgt und schaffen es auch 2022 wieder mit einem weiteren Studioalbum zu begeistern.

Carpe Diem

Mystische, ruhige Klänge, in die vorsichtig eine Trommel einfließt, bis der Song anwächst und schließlich in Band typischen Riffs explodiert, eröffnen das Album mit dem Titeltrack. Saxon haben nicht nur den Tag genutzt, sondern auch die zwangsweise konzertfreie Zeit, um zehn fesselnde Tracks zu komponieren. Bombastisch setzt sich das Album mit „Age Of Steam“ fort und lässt keinen Zweifel daran, dass die Band noch immer weiß, wie ihr Sound klingen muss. Dabei bleiben sie aber variabel, denn „The Pilgrimage“ erhebt sich zu einer Übernummer und erinnert dabei vom Aufbau teilweise an „Crusader“ aus dem Jahr 1984. „Dambusters“ hingegen geht nach vorne wie dereinst „Motorcycle Man“. Überhaupt wissen Saxon sich in ihrer Vergangenheit zu bedienen ohne sich dabei selbst zu kopieren.

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Natürlich ist der Spielraum ihres Sounds nicht unendlich groß, dennoch loten sie ihn in alle denkbaren Richtungen aus. Sei es im treibenden „Remenber The Fallen“, im getragenen „Lady In Gray“ oder im musikalisch eingangs fast schon progressiv anmutenden „Black Is The Night“, stets sind es zu 100 Prozent Saxon, die sich dennoch immer wieder im Rahmen der Möglichkeiten neu erfunden haben. Natürlich bedarf es auf einem Heavy Metal-Album auch der Nackenbrecher, in diesem Fall heißen sie „All For One“, „Super Nova“ und „Living On The Limit“. Als ein alles verbindendes Element der zehn Songs steht neben dem Gitarrenspiel natürlich Biffs markante Stimme. Sie klingt trotz des Alters von 71 Jahren noch immer jung, frisch und wild ohne Ausfälle, genauso wie die Fans sie seit Ende der 1970er-Jahre kennen und lieben.

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Fazit

Saxon sind ein Phänomen, denn es gelingt ihnen immer und immer wieder energiegeladene Alben zu veröffentlichen, die zwar wie alte Bekannte klingen, aber dann doch ganz anders sind. Sicherlich können Saxon ihren Sound nicht neu erfinden, aber, es gelingt ihnen, mit jedem Album einige neue und unerwartete Nuancen hinzuzufügen. So auch auf „Carpe Diem“, dem 24. Studio-Alben.


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