Wolvespirit – Neues Studiowerk von den Retrorockern

Die 60er und 70er-Jahre sind zwar schon seit über 50 Jahren Vergangenheit, doch sie prägen auch im neuen Jahrtausend noch den Sound diverser Bands. Mehr noch, sie inspirieren junge Musiker dazu, in diesem Stil zu komponieren. Aus Würzburg stammen Wolvespirit, die sich dem Retrorock verschrieben haben und nun mit „Change The World“ ihr sechstes Album veröffentlicht haben. Weitere interessante Rock-Storys gibt es hier zu lesen.

Musikersuche per Zeitungsannonce

Gegründet werden Wolvespirit von den beiden Brüdern Oliver und Richard Eberlein. Beide haben bereits zusammen musiziert und wollen 2009 etwas Eigenes auf die Beine stellen. Doch leichter gesagt als getan, denn zwar spielt Richard Gitarre und Oliver Klavier und Keyboards, doch das reicht noch nicht für eine echte Formation, die auch einmal live spielen soll. Auch wenn es 2009 bereits das Internet gibt, so ist die Vernetzung der Musikszene noch nicht so fortgeschritten wie heute. Primär werden also Musiker/innen per Zeitungsanzeige gesucht. Genau diesen Weg gehen die Brüder auch. Es werden einige Bassisten und Schlagzeuger ausprobiert und es gibt den einen oder anderen Wechsel, bis eine finale Besetzung gefunden wird. Die Position des Gesanges wird allerdings recht schnell mit der, in Deutschland lebenden US-Amerikanerin Deborah Craft besetzt. Ihre interessante und vielseitige Stimme, die final zum Markenzeichen der Band wird, überzeugt die Brüder sofort. Es kann also losgehen.

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Der mühsame Weg einer Rockband

Voller Euphorie entwickelt die Band erste Songs, nimmt Demos auf und bekommt tatsächlich sie bei einem kleinen ausländischen Label einen ersten Plattenvertrag und so erscheint 2011 das Debütalbum „Spirit Metal“. Zu der Zeit sucht die Band noch nach der genauen Ausrichtung, aber die Elemente, die sie zukünftig ausmachen werden, sind bereits gut hörbar. Leider stößt das erste Studiowerk nicht auf besonders große Resonanz. Davon lassen sich die Musiker, die zum Teil in einer Art WG wohnen, nicht in ihren Zukunftsplänen beeinflussen. Sie drehen ein wenig an den Stellschrauben für die kommenden Aufnahmen, was auch die Trennung vom Label bedeutet. Auf einer Musikmesse in Hamburg lernt Oliver dann den deutschstämmigen Produzenten Michael Wagener, der seit vielen Jahrzehnten in den USA lebt, kennen. Er ist bekannt für seine Arbeit mit den ganz großen Bands wie Accept, Skid Row, Extreme, Ozzy Osbourne oder Dokken. Ihm gefallen die Demos der Franken und er erklärt sich bereit, das nächste Album „Dreamcatcher“, das 2012 erscheint, zu mischen. Aufgrund der Erfahrungen mit dem Label, dass das erste Album veröffentlichte, entscheiden die Musiker, ihr neues Werk in Eigenregie, auf einem bandeigenen Label zu veröffentlichen. Mit „Dreamcatcher“ in der Tasche gelingt es mehr Auftritte zu bekommen und auch auf ersten kleinen Festivals aufzutreten.

„Don´t You Know“ -Video aus dem Album „Change The World“

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Es geht voran

Erneut ist es einer eher zufälligen Begegnung zu verdanken, dass Wolvespirit im Jahr 2014 als Supportband für Uriah Heep gebucht werden. Da sich ihre Stilistik an der, der 70er Jahre orientiert, ist es eine gute Wahl, für beide Parteien. Die Briten haben eine Vorband, die dem Publikum gefällt und musikalisch perfekt passt und die Newcomer haben die Möglichkeit vor großem Publikum ihre Version der Rockmusik zu präsentieren. Mit Frontfrau Craft bekommt der Retrosound zusätzlich eine außergewöhnliche stimmliche wie optische Note. Der Plan geht auf und die Würzburger vergrößern deutlich ihre Anhängerschaft. Es folgt dann 2015 das dritte, erneut von Michael Wagener produzierte Album „Free“ sowie zwei weitere EPs, ebenfalls in Nashville bei Wagener aufgenommen. Eine erste offizielle Chartsplatzierung erfährt die Band dann im Jahr 2017 mit ihrem vierten Longplayer „Blue Eyes“, der auf Platz 32 der Album-Charts einsteigt. Nun werden Wolvespirit und ihr ganz spezieller Rocksound, der sich irgendwo zwischen Hard Rock, Blues Rock und Psychedelic Rock bewegt, endlich auch einem größeren Publikum abseits der üblichen Konzertgänger bekannt. Dies wird zusätzlich durch ihren knapp einstündigen Auftritt beim „Rockpalast“ am 19. Oktober 2017 unterstützt, der im TV ausgestrahlt wird.  Nach dem Auftritt wird der Band attestiert, dass sie es zu den ganz Großen in der Classic-Rock-Welt schaffen können. Oftmals wird Frontfrau Craft mit Inga Rumpf, der ehemaligen Frumpy-Sängerin verglichen. Doch die musikalische Ausrichtung von Wolvespirit geht über die der deutschen Kultrocker hinaus. Sie klingen trotz ihres selbst gewählten „alten“ Sounds, zeitgemäß und frisch. Dies beweisen sie auch auf 2018er-Album „Fire And Ice“.  Mit dem neuen Album „Change The World“ schafft es das Quintett bist auf Platz 29 der deutschen Album-Charts. Die Geschichte der Band geht also erfolgreich weiter.

Change The World

Retro-Rock liegt aktuell im Trend, wie auch die Erfolge von Greta Van Fleet, Rival Sons und The Strats belegen. Deutschland als das Land, das mit dem sogenannten Krautrock und Bands wie Frumpy, Jane und natürlich Amon Düül in den 70er-Jahren den Sound mitgeprägt haben, zieht mit Wolvespirit nach. Und das so überzeugend, dass sie sich auf keinen Fall hinter den genannten amerikanischen und britischen Formationen zu verstecken brauchen.

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Alleine die Stimme von Deborah Craft muss der geneigte Rockfan unbedingt einmal gehört haben. So kippt sie bei „Hells Bells Are Ringing“ fast über, während sie dann wieder, nicht weniger intensiv, dabei aber fast schon zerbrechlich und emotional  in „Fallen“ daherkommt. Bei „Over The Rainbow“ erinnert Deborah Craft ein wenig an Bonnie Tyler und in „Blue Night“ versetzt sie Hörer und Hörerinnen in eine düstere Blueskneipe irgendwo in der Mitte von Nirgendwo. Ihre Stimme erfährt musikalische Unterstützung durch wabernde Keyboards mit Hammondorgel-Einschlag und die Gitarrenparts bewegen sich zwischen Blues, harten Rock und durchaus eingängigen, fast schon metallischen Riffs.

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Fazit

Wer gerne „alte“ Bands wie Deep Purple, Led Zeppelin und Co. hört, dabei aber auch einmal etwas Neues und durchaus zeitgemäßes entdecken möchte und darüber hinaus auch noch auf weibliche Rockröhren steht, der kann bei Wolvespirit so gar nichts verkehrt machen und wird „Change The World“ immer und immer wieder hören.


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