Stray Gods – Debüt-Album im Iron Maiden Stil

Manchmal gibt es neue Bands, deren Debüt-Album auf Anhieb überzeugen kann. Dabei sind die Mannen von Stray Gods beileibe keine Newcomer im Rockbusiness. In ihren Reihen sind neben dem ehemaligen Firewind-Gitarristen Bob Katsionis noch Attick Demons-Sänger Artur Almeida, Basser Gus Macricostas aus der Band von Saxon-Sänger Biff Byford und Outloud-Schlagzeuger Thanos Pappos zu finden. Weitere interessante Rock-Storys gibt es hier zu lesen.

InterpretStray Gods
AlbumStorm The Walls
Veröffentlichung18.03.2022
GenreNWoBHM, Heavy Metal
LabelRock Of Angels Records /Soulfood
Tracks8
Bewertung der Redaktion8,0/10
Spieldauer38:26 Min

Maiden Fans, aber keine Tribute-Scheibe

Eines eint die vier Musiker, nämlich ihre Leidenschaft für Iron Maiden, deren letztes Album „Senjutsu“ im August 2021 erschien. Doch Initiator Katsionis ist es wichtig zu erläutern, dass es eher einem Zufall entspringt, dass das Album „Storm The Walls“ stark an die britischen NWoBHM-Helden erinnert. „Es geschah alles ganz zufällig: Um einen Testsong für einen neu gekauften Bass zu schreiben, begann ich, eine Iron Maiden-artige Basslinie zu jammen. Sechs Tage später hatte ich das Material für ein ganzes Album geschrieben!“

Katsionis weiter: „Da ich nicht nur Iron Maiden-Fan, sondern auch Musik-Produzent bin, war es für mich ein Leichtes, in die Rolle eines jeden Bandmitglieds zu schlüpfen und die Rolle eines jeden Musikers zu übernehmen. Was würde Steve Harris hier spielen, welches Drum-Fill würde Nicko McBrain verwenden, welches Solo würde hier passen? Außerdem war im Mai 2021 noch nicht von einem neuen Iron Maiden-Album die Rede, entsprechend hatte ich das Gefühl, eine Lücke zu füllen. Ich habe nicht versucht, ein billiges Maiden-Imitat-Album zu machen, sondern habe angefangen, die Musik so zu schreiben, wie es mir diese britischen Metal-Götter seit 1988 beigebracht haben, als ich zum ersten Mal mit ihrer Musik in Berührung kam.“

„Dann musste ich die richtigen Musiker finden, um den Job zu erledigen. Dan Baune von Monument stellte mir, abgesehen davon, dass er ein paar großartige Soli auf dem Album spielt, den Sänger Artur Almeida vor, den ich bereits von seiner Arbeit mit Attick Demons kannte. Dann war Gus Macricostas am Bass eine sehr offensichtliche Wahl für mich, seit wir 2002 zusammen gespielt haben, dasselbe gilt für Scar Of The Sun und Outloud-Bandkollege Thanos Pappas, der auch bei Urizen trommelt, der einzigen griechischen Bruce Dickinson Tribute Band“, fährt der Musiker fort.

Abschließend erklärt Katsionis: „Da alle diese Jungs auch in anderen Bands von ROAR Records spielen, war es auch ein Zeichen, dass dieses Album von ihnen veröffentlicht werden würde. Ich freue mich sehr über diese Zusammenarbeit und kann es kaum erwarten, diese Songs live mit diesen großartigen Jungs zu spielen!“

Black Horses -Video aus dem Album „Storm The Walls“

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Storm The Walls

Vorweg, wer es nur Iron Maiden zubilligt zu klingen wie Iron Maiden, der mag hier getrost aufhören zu lesen. Wer die letzten beiden Iron Maiden-Veröffentlichungen nicht so sehr mag, der bekommt hier eine interessante Alternative geboten, auch wenn hier kein Bruce Dickinson singt. Wem es völlig egal ist und auf der Suche nach interessanten, gut klingenden Alben ist, der sollte sich auch mit Stray Gods‚ Debüt befassen.

Als Einstieg wählen die Griechen „The Seventh Day“, der Parallelen zu „The Trooper“ aus dem Hause Maiden aufweist. Das folgende „Black Horses“ spielt geschickt mit dem Sound von „The Number Of The Beast“, natürlich ohne eine gesprochene Einleitung. Auch „Alive For A Night“ spielt mit „Beast“-Elementen und paart sie mit einer„Seventh Son Of A Seventh Son“-Attitüde. „Silver Moon“ wird durch einen Basslauf, ähnlich „The Clayrvoyant“, eingeläutet um dann einen Bogen zu „No More Lies“ zu schlagen.

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Traditionell im besonderen NWoBHM-Stil erklingt „Naked In The Fire“ ohne dabei direkte Anleihen an spezielle Maiden-Klassiker zu verwenden. Entsprechend könnte es sich auch um eine bisher unveröffentlichte Nummer der Briten handeln. Ebenso bei „Love In The Dark“, das zwar erneut mit dem typischen musikalischen Schema der Vorbilder spielt, aber sich nicht an einer Nummer direkt orientiert. Es handelt sich bei „Love In The Dark“ um den am meisten eigenständig klingenden Song.

Für „The World Is A Stage“ könnte „Be Quick Or Be Dead“ oder ein ähnlich ausgerichteter Song Pate gestanden haben. Abschluss des etwas über 38 Minuten langen Albums bildet „Storm The Walls“, das mit einem Basslauf über den ein Offsprecher eine Story erläutert, beginnt. Dann steigert sich der Song nach und nach zu einem schnellen Nackenbrecher, der erneut alle Markenzeichen Iron Maidens zitiert.

Ist ein Album in einer Iron Maiden-Light-Variante notwendig? Ich denke schon, denn für viele Fans haben sich Iron Maiden weit von dem entfernt, was die Fans an ihnen liebten, eben die Tracks aus den 80er- und 90er-Jahren. Die letzten beiden Alben wurden mit gemischten Reaktionen aufgenommen. Bei Stray Gods gibt es Songs zu hören, die klingen wie Iron Maiden, aber bei Weitem keine Coverversionen oder Imitate sind, sondern gespielt von Musikern, die Fans der Band sind und sich überlegt haben, wie neue Stücke in der bekannten Stilistik klingen könnten. Nicht mehr, nicht weniger, aber durchaus gelungen.


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