Der Umgang mit deinen Fans und was es zu beachten gibt

Keine Band kommt an sozialen Netzwerken wie Facebook, Bandcamp oder Soundcloud vorbei. Es gibt zahlreiche Fanseiten und Kommunikationskanäle für Bands. Der Umgang mit Fans und die Ansprache auf diesen Kanälen muss aber von vielen Bands und Musikern erst gelernt, bzw. verbessert werden. Denn auch wenn die sozialen Netzwerke eine schnelle und unkomplizierte Kommunikation bieten, können sich einige Fehler einschleichen. In diesem Artikel nenne ich dir die häufigsten Fehler, die auftreten und wie du sie am besten vermeiden kannst. 

Allgemeiner Umgang mit Fans

In Zeiten sozialer Netzwerke sind Fans die besten Promoter, aber auch gleichzeitig deine größten Kritiker, die deinem Ruf schaden können, solltest du diese enttäuschen. Bei dem  Umgang mit Fans ist daher Vorsicht geboten. Beachte stets: „Gebe deinen Fans so viel wie du kannst und bleibe authentisch – niemand wird es dir so danken wie deine Fans“.

Allgemein gilt aber für soziale Netzwerke das gleiche wie der Umgang im echten Leben. Sei authentisch und versuche nicht etwas vorzugeben oder vorzuspielen was du nicht bist. Das klappt in sozialen Netzwerken genauso schlecht wie im echten Leben.

Aktivierung und Umgang mit Fans

Bringt eure Fans ein und lasst sie aktiv mitgestalten

Aktive und überzeugte Fans bieten ein enormes Innovations- und Entwicklungspotenzial. Um dieses zu nutzen, musst du deine Fans jedoch gezielt ansprechen und aktivieren. Möglichkeiten hierfür sind: Umfragen, Ideen-Wettbewerbe, Aufrufe zu Gastbeiträgen oder ähnliche Maßnahmen. Entscheidend dabei sind jedoch klare Regeln und Vorgaben, wie und in welchem Rahmen sich Fans einbringen und mitwirken können.


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Anreize können beispielsweise Gewinnspiele, reinhören der Single, oder sogar Vorschläge für den Namen des Albums. Ich kenne einige Bands, die damals immer einen Contest auf ihren sozialen Netzwerken gemacht haben für das beste Albumcover. Das Beste wurde sogar am Ende immer gedruckt. Dadurch hast du auf der einen Seite die Aktivierung der Fans, welche sich mit dir beschäftigen und Zeit investieren um für dich ein Cover zu gestalten und auf der anderen Seite freuen diese sich wenn du dich für sie entscheidest. Dann können diese sich nämlich auch immer mit dir in Verbindung bringen und auch die, die nicht gewonnen haben. Mit denen kannst du nämlich auch was mit dem Material auf deinen Sozialen Netzwerken anfangen.

Bietet deinen Fans einen Mehrwert

Wettbewerbe, Promotions und sonstige Informationen rund um dich und deine Band sind wichtige und aussagekräftige Inhalte, aber reichen nicht aus, um Fans zu gewinnen und zu behalten. Daher muss dein Fokus darin liegen, deinen Fans einen Mehrwert zu bieten. Dies kann durch eigene Bonussong, Videos und Fotos oder durch die Integration von externen Bandinhalten erfolgen.

Wichtig ist dabei, dass alle Beiträge Themen behandeln, an denen deine Fans interessiert sind und die – idealerweise – direkt anwendbar sind. Denn jede Band hat Vorbilder und eigene Interessengruppen, welche sie verfolgen und auch für die eigenen Fans interessant wären. Achte nur darauf diese Art von Mehrwert nicht die Überhand gewinnt, sondern du schon selbst mit deiner Band den Content für eure zu bespielende Kanäle erstellst.

Veränderungen transparent machen

Wenn du konstruktive Kritik erhältst, solltest du sie transparent machen und deinen Fans für die Impulse danken. Gleiches gilt für die Beseitigung von Fehlern. In diesem Fall ist es wichtig, dass konkrete Maßnahmen ergriffen werden und dass diese offen kommuniziert werden. Nur so können die Fans erkennen, dass du ihr Feedback ernst nimmst und versuchst, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen.

Fans Kommunikation Umgang

Die richtige Kommunikation mit deinen Fans auf sozialen Netzwerken

Kommuniziert auf der gleichen Ebene

Ganz egal wie erfolgreich du bist oder wie viele Fans du hast – hebe niemals ab und begegne deinen Fans auf Augenhöhe. Für den Umgang mit Fans sollte das eigentlich selbstverständlich sein, aber leider gibt es immer mehr angehende „Rockstars“ die denken, sobald sie einen Hit geschrieben haben sie wären etwas besseres und Verhalten sich sehr abhebend und arrogant gegenüber ihren Fans. Dies erkannt man schnell an der Bühnenperformance und kann für einen Anfänger in der Musikbranche tödlich sein.

Kein Marketing, sondern Kommunikation

Es gibt viele Bands, die Social Media Kanäle ausschließlich als Marketing-Kanal verstehen und es daher nicht für nötig halten, diese entsprechend zu bespielen. Ein tödlicher Fehler, denn die Fans fühlen sich schnell vernachlässigt – wollen sie doch stets uptodate sein und einen Einblick in deinen Alltag als Musiker haben. Die Konsequenz: sie strafen dich mit Missachtung. Denn in den sozialen Medien geht es nicht um Marketing, sondern um Kommunikation! Hier wollen sich deine Fans unterhalten, sich austauschen, über deine Band lernen und Informationen erhalten. Eine gute Reputation und ein Marketing-Effekt sind die positiven Nebenwirkungen eines gut geführten Social Media Channel’s.

Konstruktive Kritik ist das beste was euch passieren kann

Social Media hat die Kommunikation zwischen Band und Fans auf unterschiedliche Weise verändert. Eine gravierende Entwicklung ist die Tatsache, dass Lob, Kritik und allgemeines Feedback direkt ausgesprochen und von jedem gesehen werden kann. Auch wenn Kritik manchmal hart sein kann – sei dankbar für konstruktive Kritik und nimm das Feedback ernst. Fans, die sich die Zeit nehmen, um einen kritischen Kommentar zu verfassen, beweisen, dass ihnen deine Musik oder Band wichtig ist. Ansonsten würden sie weder Zeit noch Energie investieren und ihre Aufmerksamkeit auf Beschwerden oder Fehler lenken.

Man muss nicht immer auf jeden Kommentar, Nachricht oder jeglicher Art von Kritik Antworten, aber du solltest sie niemals ignorieren. Ein ganz großer Fehler was viele Bands machen und wo du dich wirklich unter Kontrolle haben musst ist: Fange nicht an dich wegen irgendwelchen Dingen zu Rechtfertigen. Ersten, es wird immer irgendjemand etwas auszusetzten haben und etwas nicht gut finden und Zweites, egal was du sagst, du kannst bei solchen Diskussionen nur verlieren. Du kannst natürlich Statements in Form von Tweets, Pressemeldung oder andere Kommunikationswege verfassen, aber tue das niemals spontan, sondern es sollte alles überlegt sein und auch mit deinen Bandkollegen oder Management abgesprochen sein.

Biete deinen Fans Abwechslung

Deine Fanpages und -kanäle laufen gut, du hast viele aktive Fans und kannst dich nicht weiter beschweren? Herzlichen Glückwunsch! Aber damit das auch so bleibt, musst du bereit sein, neue Dinge auszuprobieren und zu experimentieren. Das fällt vielen Bands schwer, aber früher oder später werden deine Fans gelangweilt sein. Der Inhalt kann noch so gut sein, wenn immer wieder das gleiche Muster wiederholt wird. Social Media lebt daher auch von der Offenheit und Flexibilität, neues zu probieren und kreativ zu bleiben. So bleibt deine Seite interessant und abwechslungsreich – deine Fans werden es dir danken. Probiere also neue Dinge aus und hole dir Inspirationen. Sei offen gegenüber neuen Trends und versuche schnell zu reagieren und diese auszuprobieren um zu wissen ob diese dich weiterbringen können oder nicht.

Ehrlich währt am längsten

Fehler passieren selbst den erfolgreichsten Bands – das wissen deine Fans auch. Deshalb wäre es völlig sinnlos, Fehler zu verschweigen oder gar abzustreiten. Zum einen kommt der Fehler in den meisten Fällen ohnehin heraus und zum anderen verspielst du dann einen großen Teil deines hart erarbeiteten Ruf. Ignoriere deine Fehler nicht, sondern beschäftige dich aktiv mit ihnen. Gebe sie zu und kommuniziere deinen Fans klar, dass du daraus lernen wirst.

Dies kann sogar positiven Einfluss auf dein Image habe, denn so beweist du, dass du in der Lage bist aus deinen Fehlern zu lernen. Dazukommend lässt es sich sowieso nur sehr schwer auf sozialen Netzwerken Fehler zu vertuschen. Sie werden meist sehr schnell enttarnt und dies führt schnell zu einer Unglaubwürdigkeit und bewirkt das Gegenteil, von dem was du erreichen wolltest.

Bilden und Umgang mit Fansclubs

Viele Bands haben sogenannte Fanclubs, also eine Gruppe von Fans, die für sie in den unterschiedlichsten Formen und in den meisten Fällen kostenlos für dich werben. Wenn du zum Beispiel auf Tour bist, gibt es oft den Hinweis „Bitte wenden Sie sich an die Fanclubs“. Ob Flyer verteilen, Plakate aufhängen, Mundpropaganda oder für dich Tickets verkaufen – ein Fanclub macht vieles für dich und das solltest du ihm danken, zum Beispiel mit Backstage Pässen, Galerien oder unveröffentlichtem Material auf deiner eigenen Webseite. Für dich bedeutet dies nur einen geringen Aufwand, aber für deine Fans ist es die schönste Belohnung. Die häufigste Form die diese Fanclubs betrieben ist Guerilla-Marketing. Das ist nämlich die billigste, kreativste, einfachste Variante um Werbung für jemanden machen.

Ein lustiges, aber passendes Beispiel für den Umgang mit Fanclubs wäre zum Beispiel Helene Fischer. Diese hat nämlich bei Ihrer Stadiontour 2014 Ihren Fanclub Mitgliedern immer die ersten Reihen vor der Bühne freigehalten. Im Gegenzug haben diese mit einheitlichen Fanshirts Werbung gemacht und sorgten bei der DVD Aufzeichnung für ein Stimmigeres Bild.

Wichtige Verhaltensregeln für den Umgang mit deinen Fans:

  • Handle respektvoll
  • Fordere nicht, sondern bitte deine Fans dir zu helfen oder frage, womit/wobei sie dir gerne helfen würden
  • Vergewissere dich, dass die Fans di Werbung gemacht haben auf der Gästeliste stehen, bzw. du ihnen anders dankst
  • Verbringe Zeit mit deinen Fans – nichts ist wichtiger als der Face-to-Face-Kontakt

Eine Mailingliste für deine Fans erstellen

Für den richtigen Umgang mit Fans ist eine Mailingliste wichtig! Warum? Mit diesen sammelst du Daten, welche du benutzen kannst um Mailings zu versenden und deinen Fans auf dem neusten Stand zu bringen. Viele Bands nutzen dieses Marketing-Tool, auch wenn du kein Label oder Agentur hast solltest du anfangen folgende Daten zu bekommen:

  • E-Mail Adresse
  • Vor und Nachname
  • Postleitzahl
  • Stadt

Die Standortinformationen sind besonders wichtig, um gezielt die Fans zu informieren, die erreicht werden sollen, wenn du beispielsweise ein Wohnzimmerkonzert in München spielst. So verhinderst du, dass du Fans aus Berlin mit einem falschen Newsletter verärgerst. Damit auf dein Mailing reagiert wird, kannst du Anreize schaffen, wie zum Beispiel ein Gratis Download deines aktuellen Songs oder ähnliche Anreize die zum Reagieren auffordern.

Fazit

Zum Abschluss lassen sich folgende Tatsachen für den Umgang mit Fans festhalten. Egal ob auf sozialen Netzwerken und im echten Leben. Versuche deinen Fans nichts vorzuspielen, oder sie zu täuschen. Das kommt sehr schnell ans Licht und dadurch kannst du dir schnell ein schlechtes Image anhängen und verlierst viele Fans. Biete deinen Fans stets einen Mehrwert an und fange nicht an diese zu Langweilen. Kommuniziert immer auf einer Ebene und nehmt die Kritik von euren Fans an. Nur dann bilden sich auch wichtige Fanclubs wie ganz von selbst.

Dies waren meine Tipps für deinen Umgang mit Fans. Wenn du weitere Tipps hast, welche noch nicht genannt wurden, schreibe sie gerne in die Kommentare.

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