Definition "Mensur" Musiktheorie verstehen

Definition: Was bedeutet "Mensur" ?

Dieser aus dem Musikinstrumentenbau stammende Terminus ist dem lateinischen Sprachgebrauch entlehnt und bedeutet das Folgende, siehe hier: mensura, wörtlich: Abmessung bzw. Maß. Es wirkt sich auf das Klangergebnis aus. Mit dem Terminus „alte Mensur“ ist der Nachbau der alten, historischen Vorbilder mit ihren herkömmlichen eigenen Maßen gemeint.

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Ausführliche Definition im bandup-Lexikon

Bei einem Saiteninstrument werden vor allem die leeren, freischwingenden Saiten als Mensur bezeichnet. Sie befinden sich zwischen Sattel und Steg des jeweiligen Instrumentes. Die Mensur bestimmt also die Länge des Halses ab dem zwölften Bund bis zum Kopf. Außerdem bestimmt die Mensur die Abstände der Bünde zueinander.

Die Standartmensur umfasst eine Länge von 65 cm. Je nach Körpergröße des Musikers werden größere oder kleinere Mensuren bevorzugt. Es gibt Vor- und Nachteile: Eine kürzerer Mensur erleichtert zwar das Greifen über mehrere Lagen, verengt aber den Raum zwischen den Bünden, was das Ausführen komplexer Griffe umso schwerer macht. Um diesbezüglich genaue Abschätzungen vornehmen zu können, steht eine Mensurtabelle zur Verfügung. Darin sind die genauen Maße der einzelnen Bundabstände ersichtlich.

Beim Griffbrett einer Gitarre müssen die Maßverhältnisse der Grifffelder in Betracht gezogen werden. Man unterscheidet zwischen großer und kleiner Mensur sowie reiner und unreiner. Außerdem bezeichnet man die Abmessungen wie Halslänge, Zargenhöhe und Korpusbreite als Mensur.

Bei einem Blechblasinstrument bezeichnet man vor allem das Verhältnis „der Weite zur Länge des Rohres“ oder „die Abmessung des Mundstückes“ als Mensur. Die entsprechenden Fachtermini dafür lauten wie folgt: engmensuriert, mittelmensuriert und weitmensuriert. Folgende Regeln gelten: Je enger die Mensur, desto obertonreicher das Frequenzspektrum des Tones. Bei der Trompete ist eine durchdringende Tonschärfe erkennbar, weil ein großer Anteil harmonischer Teiltönen erzeugt wird. Im Gegensatz dazu erzeugen weit mensurierte Instrumente einen viel weicheren Ton, weil entweder nur eine geringe oder gar keine Verstärkung der Obertöne stattfindet.

Für Klangvarianten und Tonhöhenkorrekturen eignen sich die weitmensurierten Instrumente eher als die engmensurierten. Zu den typisch weitmensurierten Instrumenten zählen das Flügelhorn, das Tenorhorn, das Bariton und die Tuba. Zu den mittelmensurierten Instrumenten zählt das Waldhorn, und zu den engmensurierten die Naturtrompete und die Posaune.

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Im Orgelbau zieht man die Maßverhältnisse der Orgelpfeifen in Betracht, die man als Mensur bezeichnet. Sie sind für das Klangergebnis entscheidend. Der Begriff „relative Mensur“ bezeichnet pauschal die Festlegung aller Einzelteilmaße einer Pfeife sowie den Verlauf dieser innerhalb einer Pfeifenreihe bzw. des Registers. Insbesondere ist mit diesem Begriff die Weitenmensur gemeint. Sie ist die wichtigste Mensur im Orgelbau, denn sie nimmt die Einteilung in das eng mensurierte, mittel mensurierte und weit mensurierte Register vor. Durch enge Mensuren wird ein scharfer, obertonreicher Klang erzeugt, und durch weite, ein weich-samtiger, in dem wenig Obertöne vorkommen.

Außerdem werden die Abmessungen der Tasten einer Klaviatur als Mensur bezeichnet.

Beispiele für Mensuren

QUELLE: KLEINEMUSIKER.DE

QUELLE: KIRSTEIN.DE

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