Definition "Monodie" Musiktheorie verstehen

Definition: Was bedeutet "Monodie" ?

Dieser aus der Musiktheorie stammende Terminus ist dem griechischen Sprachgebrauch entlehnt und bedeutet in Zusammensetzung des Wortes das Folgende, siehe hier: „monos“, wörtlich: „allein“ und „ōdē“, wörtlich: „Vortragsstück“ mit Ethos. Gemeint ist ein musikalisches Werk, das als Sologesang mit akkordischer Instrumentalbegleitung dargeboten wird.

Die Monodie wurde Anfang des 16. Jahrhunderts als eine neue Art Musik (siehe: nuove musiche, griech.) kreiert. Ein solistisch dargebotenes Gesangsstück wurde mit Akkorden unterlegt. Die alten Griechen trugen damals Gedichte vor, die in der Tonhöhe variierten. Der jeweilige Vortragskünstler begleitete sich dabei selbst mit einem der folgenden Zupfinstrumente: Kithara, Leier oder Lyra. Begeistern dich Zupfinstrumente? Lerne hier Ukulele und verschaffe dir einen Überblick.

URSPRUNG UND HISTORISCHER VERLAUF

Zum ersten Mal kommt das Wort „Monodie“ in der Komödie „Die Frösche“ von Aristophanes vor. So wurden die Phrasen der Schauspieler bezeichnet, die im Einzelvortrag gesungen dargeboten wurden. Das Textbuch gibt es wie folgt vor: „Und jetzt will ich anstimmen deine Monodien Weise.“ Diese Worte spricht Aischylos zu Euripides.

Außerdem wurden bei den alten Griechen Monodien verwendet, um eine Totenklage in einer Tragödie anzustimmen. Später entwickelte sich daraus das Rezitativ. (Siehe: stile recitativo, ital.) Es bedeutet Sprechgesang und geht mit der Erschaffung der Gattung „Oper“ einher.

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WANDEL UND VERÄNDERUNG

Die Monodie konnte sich neben dem polyphonen Gesang, der kontrapunktisch komponiert war, (siehe: prima pratica, ital.) behaupten. Um sie als Erbe der griechischen Musik weiterhin zu wahren, tagte regelmäßig der Künstler- und Philosophenkreis, genannt Florentiner Camerata. Die wesentliche Neuerung, die aus diesem Gesang hervortrat, war die Textverständlichkeit. Der inhaltliche Aspekt wurde zur Hauptsache gemacht. Gemütszustände wurden durch Affekte auskomponiert. Bedeutsame Worte wurden auf Taktschwerpunkte gesetzt. Die musikalische Figurenlehre entwickelte sich daraus. Sie veränderte die Musikwelt Europas auf lange Sicht. Einstimmige Schlusswendungen wurden regelhaft durch Kadenzen in mehrstimmige verwandelt. Anfangs waren die formal freien, monodischen Musikstücke in einen Generalbass gesetzt. Später ging die Monodie zu spezialisierten, teils sogar orchestral besetzten Formen über. Als Beispiel dafür sei die klassische Einheit von Rezitativ und Arie in Kantate, Oratorium und Oper genannt, die bis heute besteht.

BEISPIEL FÜR MONODISCHEN GESANG

 

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