Definition "Solfège" Musiktheorie verstehen
Definition: Was bedeutet "Solfège" ?
Solfège - Dieser aus der Musiktheorie stammende Terminus ist dem französischen Sprachgebrauch entlehnt und bedeutet das Folgende, siehe hier: Allgemeine Musiklehre, genau gesagt, die Tonlehre, die sich auf die Gehör- und Gesangsausbildung bezieht. Der aus dem italienischen Sprachgebrauch stammende Terminus „Solfeggio“ sagt dasselbe aus.
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Der mittellateinische Terminus „solfare“ (siehe auch Verb: „solfizare“) der sich aus den Silben „sol“ und „fa“ zusammensetzt, weist auf die Solmisationssilben hin, die wie folgt lauten: do-re-mi-fa-sol-la-ti-do. Sie sind Bestandteil einer Gesangsmethode, die der Benediktinermönch, Musiktheoretiker und Lehrer Guido D'Arezzo etwa 992 n. Chr. hervorbrachte. Betrachtet man die Tonleiter, stellt man fest, dass „sol“ die 5. und „fa“ die 4. Tonstufe einnimmt. Damals bezeichnete dieser Terminus eine Singübung zur Schulung des Gehörs und der Gesangsstimme.
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Das Lexikon „Die Musik in Geschichte und Gegenwart“ beinhaltet, dass der Begriff „Solfège“ mit dem Stichwort „Solmisation“ in Verbindung steht. Später fand man aber heraus, dass der Begriff „solfare“ viel älter als der Begriff „solmisatio“ ist. Die aus dem Begriff „solfare“ hervorgebrachte Bezeichnung „Solfège“ (frz.) bzw. „Solfeggio“ (ital.) trat im 18. Jahrhundert in der Region Frankreich / Italien auf und entwickelte sich in abgeänderter Form wie folgt:
Zunächst einmal war mit dem Begriff „Solfège“ eine Unterrichtsmethode gemeint, die eine absolute Sicherheit im Blatt-Singen garantierte. Außerdem wurden spezielle Gesangstechniken, die der Vokalisierung und Stimmeinstellung zugute kamen, als Solfège bezeichnet. Es waren virtuose Stimmübungen, die ausschließlich auf Vokalen vollzogen wurden und damals wie heute zur technischen Grundausbildung eines Sängers gehören. Im Jahr 1772 erschien erstmalig in Paris der Sammelband „Solfège d'italie“, der u.a. Stimmübungen des bekannten Komponisten Alessandro Scarlatti beinhaltete. Im 19. Jahrhundert wandten sich die meisten italienischen Gesangslehrer, wie z.B. Giuseppe Concone, die am Pariser Konservatorium unterrichteten, mit Vorliebe der Solfèges zu.
Anwendungsgebiete
Ansonsten beinhaltet der Terminus „Solfège“ eine umfassende musikalische Elementarmethode, die exakt von der anfangs erwähnten Solmisation ausgeht. Die Solfège-Methode, die durch spezielle Gesangsübungen zur Anwendung gebracht wird, beinhaltet die Schulung des Gehörs, das musikalische Vorstellungsvermögen sowie das rhythmische Empfinden. Außerdem beinhaltet sie ein grundlegendes Verständnis der Notenlehre und der damit in einem Zusammenhang stehenden Terminologien und Zeichen, die in der Notation enthalten sind. Dadurch nimmt das Solfège den Stellenwert der musikalischen Elementarlehre ein, was man im deutschsprachigen Kulturraum mit dem Begriff „Musiktheorie“ gleichsetzt.
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