Definition "Intermezzo" Musiktheorie verstehen

Definition: Was bedeutet "Intermezzo"?

Dieser Terminus geht aus dem italienischen Sprachgebrauch hervor und bedeutet wörtlich übersetzt: Zwischenspiel. Seit dem 19.Jhd. kann damit aber auch ein 1-sätziges, beschwingtes Instrumentalstück gemeint sein. Auf beides nehme ich in Folge Bezug:

Zwischenspiel

Der Begriff Intermezzo entstand Ende des 16. Jhds. in Italien und sollte als Auflockerung dienlich sein, um dem Publikum zwischen den dramatischen Szenen die Gelegenheit zu geben, sich zu entspannen, ohne in eine Pause überzuleiten. Im Gegensatz zur dramatischen Haupthandlung gehörte das Zwischenspiel zum Genre der Komödie. Es wurde ein leichter, musikalischer Inhalt dargeboten, der oft mit einer Posse in Verbindung stand. Später wurde das Motiv der eigentlichen Haupthandlung auf beeindruckende Art und Weise mit der Zwischenhandlung kombiniert und verbunden. Die ältesten Intermedien waren einfache Madrigale, die hin und wieder durch reine Instrumentalvorträge abgelöst wurden.

In der französischen Tradition trat das Divertissement an die Stelle des Intermezzos, das entweder als Gesangs- oder Balletteinlage vollzogen wurde. Später wurde es von der dramatischen Oper losgelöst und entwickelte sich zur selbstständigen Opera buffa. Eines der bekanntesten Beispiele einer Intermèdie ist Jean-Jacques Rousseaus Opera buffa in einem Aufzug „Le devin du village“, die ihre Uraufführung im Jahre 1752 fand. In seiner Oper „Intermezzo“, die im Jahre 1924 komponiert wurde, nimmt Richard Strauss auf die Entstehungsgeschichte eben dieser Opera buffa Bezug.

Seit dem 19.Jhd. hat der Begriff „Intermezzo der italienischen Oper“ dieselbe Aussage wie das Zwischenspiel hierzulande und bezeichnet eine Orchesterüberleitung, die zwischen zwei Akten steht. Man unterscheidet zwischen einem Intermezzo als Orchesterwerk oder demselben in kammermusikalischer Ausübungsform.

Im 18.Jhd. war mit diesem Begriff eher ein szenisches Zwischenspiel innerhalb einer Oper gemeint und im 19. Jhd. eher ein instrumentales, wie man es z.B. aus Pietro Mascagnis Oper „Cavalleria rusticana“ her kennt.

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1-sätziges, beschwingtes Instrumentalstück

Des Weiteren wird ein auserlesenes Klavierstück, meist als Scherzo komponiert, für ein Intermezzo verwendet. Ein solcher Mittelsatz als Zwischenmusik wurde entweder in eine Klaviersonate oder in ein Klavierkonzert integriert. Die bekanntesten Intermezzi komponierten Johannes Brahms und Max Reger. John Cage nannte seine Klavierstücke „Interludes“, was den Begriff Intermezzo in der Mehrzahl benennt.

 

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