18. Januar 2022

Leitton

Definition "Strebeton" Musiktheorie verstehen

Definition: Was bedeutet "Leitton"?

Leitton, oft auch Strebeton genannt - ist der siebte Ton einer Tonleiter, der zur Auflösung in die Grundtonart führt. Der Fachausdruck „Strebeton“ geht aus dem Terminus „Leitton“ hervor, weil dieser Ton den Eindruck erweckt, dass er danach strebt, eine Auflösung einzuleiten.

Ausführliche Definition von "Leitton" im bandup-Lexikon

Ein Leitton bereitet den in unmittelbarer Nähe liegenden Zielton vor. Der Zielton (Tonika) schwingt bereits im Leitton mit, was ein spannungsgeladenes Klangergebnis erzeugt, das nach Auflösung strebt. Ein Leitton ist immer einen Halbton von seinem Zielton entfernt. Mitunter hält der Interpret, besonders in der freien Improvisation, bewusst auf dem Leitton inne, um dadurch die durch den Grundton bewirkte Auflösung besonders hervorzuheben. Es gibt auch s.g. freie Leittöne, die man entweder über oder unter ihrem Zielton vorfinden kann. Einen Leitton, der sich über dem Zielton befindet, bezeichnet man als Gleitton, der die Bestrebung hat, in die Tiefe zu alterieren. Demnach geht der Leitton, der sich unter dem Zielton befindet, seiner Bestrebung nach, in die Höhe zu alterieren. Den wichtigsten Leitton findet man entweder auf der siebten Stufe der Durtonleiter oder auf der erhöhten siebten Stufe der Molltonleiter vor. Dazu sei durch die nachfolgende schematische Darstellung ein Einblick gewährt, siehe hier:

 

In der Musik kommt die Leitmotiv-Technik zum Tragen. Als Leitmotiv bezeichnet man ein häufig wiederkehrendes, charakteristisches Tonkonstrukt, auf das der Komponist innerhalb seines musikalischen Werks immer wieder zurückgreift. Gleich dem Leitton, der danach strebt, so schnell wie möglich zum unmittelbaren Zielton zu gelangen, setzt der Komponist das Leitmotiv als Stilmittel ein, um den Zuhörer nicht orientierungslos zu lassen. Er findet gewissermaßen ,eine Markierung auf seinem Wanderpfad‘ vor, sodass er unbeschwert die Musik genießen und in Vorfreude auf einen positiven Verlauf und Ausgang schwelgen kann. Gleich dem Leitton, der die Auflösung durch die Tonika bereits in sich birgt, stellt das Leitmotiv das Finale in Aussicht, welches sich der Zuhörer erhofft. Die ersehnte Auflösung findet bereits unterschwellig im Vorfeld statt. Bei Richard Wagner finden wir für die in seinen Opern in erstklassiger Weise angewandte Leitmotiv-Technik das Wort „Erinnerungsmotivik“ vor. Eine bestimmte Person, Situation oder Gefühlslage wird fortlaufend ganz bewusst in Erinnerung gebracht. Das Leitmotiv kann entweder in unveränderter (Motiv-Zitat), leicht veränderter (Idée fix) oder wesentlich veränderter Form (Vollentwickelte Leitmotivik) zu Gehör gebracht werden.

 

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