Definition "Quintenzirkel" Musiktheorie verstehen

Definition: Was bedeutet "Quintenzirkel"?

Quintenzirkel - Dieser aus der Musiktheorie stammende Terminus bezeichnet ein Hilfsmittel, das sehr überschaubar Anzahl und Art der Vorzeichen von Dur- und Molltonleitern erkennbar macht. Er ist wie das Zifferblatt einer Uhr angelegt, wodurch eine übersichtliche Form entsteht.

Ausführliche Definition von "Quintenzirkel" im bandup-Lexikon

Der Quintenzirkel beinhaltet zwölf Töne, die im Abstand von temperierten Quinten angeordnet sind. Der letzte Ton ergibt wieder den ersten und ist ihm gleichgesetzt, aufgrund einer enharmonischen Verwechslung, die an beliebiger Stelle erfolgen könnte. Durch die Rückkehr zum Anfang bildet sich ein Kreis. Die Funktionen eines Quintenzirkels sind die folgenden:

  1. Es findet eine Zuordnung der parallelen Moll-Tonarten zu den Dur-Tonarten in der Form statt, dass Art, Anzahl und Reihenfolge ihrer Vorzeichen erkennbar sind.
  2. Es wird das Verwandtschaftsverhältnis der Tonarten plausibel dargestellt. Je weiter zwei Tonarten im Quintenzirkel voneinander entfernt sind, desto geringer ist ihr Verwandtschaftsverhältnis.
  3. Es können die wichtigsten diatonischen Tonleitern der westlichen Musik (Dur, natürliches Moll sowie die modalen Skalen) hergeleitet werden.

Nachfolgend wird der Quintenzirkel im Dur-Moll-System beschrieben: Im Äußeren des Kreises sind die Dur-Tonleitern angeordnet, die mit Großbuchstaben versehen sind. Im Inneren des Kreises sind die parallelen Moll-Tonarten angeordnet, die mit Kleinbuchstaben versehen sind. Sie besitzen die gleichen Vorzeichen wie die zugehörigen Dur-Tonarten. Dreht man ,den Zeiger‘ im Uhrzeigersinn, beginnend zuoberst bei C-Dur bzw. a-Moll, eine Quinte abwärts, tritt ein Kreuz (♯) hinzu, weil eine Erhöhung um einen Halbtonschritt stattfindet, und, weiterführend, auf der anderen Seite verschwindet ein Be (♭), weil eine Erniedrigung um einen Halbtonschritt stattfindet. Dreht man den Zeiger entgegengesetzt des Uhrzeigersinns, abermals beginnend zuoberst bei C-Dur bzw. a-Moll eine Quinte abwärts, tritt ein Be (♭) hinzu, weil eine Erniedrigung um einen Halbtonschritt stattfindet, und, weiterführend, auf der anderen Seite verschwindet ein Kreuz (♯). Der enharmonische Verwechslung wird zwischen Fis-Dur und Ges-Dur stattgegeben, um die Vorzeichenanzahl möglichst klein zu halten. Diese enharmonische Verwechslung könnte, wie bereit erwähnt, an jeder beliebigen Stelle des Quintenzirkels zutage treten, sowie auch jede Moll-Tonart als Dur-Tonart und jede Dur-Tonart als Moll-Tonart notiert werden könnte. Zwischen enharmonischen Tonarten besteht bezüglich ihrer Vorzeichen ein einfacher Zusammenhang, denn die Summe der Vorzeichen zweier enharmonischer Tonarten ergibt immer 12. Durch folgendes Beispiel soll das verdeutlicht werden: B-Dur (2♭) und Ais-Dur (10 ♯), also 2 + 10 = 12.

 

Bildquelle: Wikipedia

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