Definition "Wiener Klassik" Musiktheorie verstehen
Definition: Was bedeutet "Wiener Klassik"?
Wiener Klassik - ist genau die Musikepoche, die zwischen den Jahren 1760 - 1825 stattfand. Sie zeichnet sich vor allem durch die Ausprägung neuer Formen der Instrumentalmusik aus. Zu den bedeutendsten Hauptvertretern dieser Zeit werden die Komponisten J. Haydn, W. A. Mozart und L.v. Beethoven gezählt, deren musikalisches Schaffen auf Wien bezogen wird.
Ausführliche Definition von "Wiener Klassik" im bandup-Lexikon
Die Wiener Klassik geht, allgemein gesehen, in Kunst- und Baustil mit der Epoche des Klassizismus konform. Im Jahre 1806 war Wien die Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen, sodass Folgendes gilt: Die „Wiener Klassik“ war damals, also zur Zeit vor der Gründung der Nationalstaaten, genauso „Klassik in Deutschland“. Die durch die drei bedeutendsten Hauptvertreter dieser Epoche J. Haydn, W. A. Mozart und L.v. Beethoven entwickelten neuen Formen der Instrumentalmusik waren wegweisend für das weitere musikalische Schaffen, was die kammermusikalischen- und symphonischen Werke, Instrumentalkonzerte, Streichquartette sowie Klaviersonaten anbelangte, das sich, anders als bisher – ausgenommen der Werke G. F. Händels, J. S. Bachs, C. W. Glucks – durch eine hervorragende Virtuosität, Genialität und Kontinuität auszeichnete. Das ist der Grund, warum das exponierte Wirken der Meister jener Zeit bis in die gegenwärtige Epoche hinein als ,die klassische Variante par excellence‘ Bestand hat. Die Ebenbürtigkeit der Instrumentalmusik mit der Vokalmusik war eine weitere Errungenschaft, die der Wiener Klassik zugesprochen wird. Bis zu diesem Zeitpunkt nämlich nahm die Vokalmusik, die entweder der Kirchenmusik oder der Oper zugeordnet war, den Vorrang ein.
Das über eine bestimmte Zeit hinaus anhaltende, kontinuierliche und solide Gefallen an diesem bemerkenswerten Musikstil, das aus der Wiener Schaffensperiode J. Haydns, W. A. Mozarts und L.v. Beethovens emporstieg, wurde als ,das Klassische‘ angesehen. Parallel dazu fand, quasi als ein Nebenschauplatz, das Wirken der Dichterfürsten J. W. v. Goethe und F. Schiller statt, was wiederum der Weimarer Klassik zugeordnet wird. Die Idee der Wiener Klassik wird darin zum Ausdruck gebracht. Das aus der Feder von J. W. v. Goethe stammende Zitat: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.“ sowie die durch den Fakt der Französischen Revolution in Existenz gerufenen Richtlinien wie Schönheit, Ästhetik, Selbstbestimmung und Vollkommenheit, gaben die Impulse für eine ereignisreiche Zeit, aus der Werke wie z.B. die vier Oratorien von J. Haydn, „Die Zauberflöte“ von W. A. Mozart sowie „Fidelio“ und die „Neunte Symphonie“ von L. v. Beethoven hervortraten. Man berief sich permanent auf den in musikalischer und dichterischer Form zum Ausdruck gebrachten Humanismus, der auf einer schöngeistigen, edlen und vollkommen reinen Gesinnung basieren sollte. Außerdem traten aus der Epoche der Wiener Klassik Grundzüge des heutigen Musiklebens, wie z.B. der Musikalienhandel, das Erheben von Eintrittspreisen, die Kritik durch Musikzeitungen u.a., hervor, was sich auf ein in allen Gesellschaftsständen gleichermaßen reges Interesse an Musik zurückführen lässt.
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