Fotograf: Radu Florin

Wer selbst Songs kreiert oder Lyrics schreibt, steht früher oder später vor der Frage: Wovon soll der nächste Song eigentlich handeln? Doch nicht zuletzt Primus sind ein Beispiel dafür, dass sich verdammt gute Texte nicht immer nur um einige wenige und zudem logische, schlüssige oder wenigstens Sinn ergebende Themen drehen müssen (Jerry Was a Race Car Driver, anyone?). Um sowas wirklich hinzubekommen, braucht es allerdings ein bisschen Erfahrung. Wir zeigen hier einige Song-Plots, die vielleicht nicht super-originell sind, aber sich so sehr bewährt haben, dass es zu jedem davon problemlos hunderttausende Tracks in der Musikwelt geben dürfte.

Das Primärthema: Die Thematik des Songs

Beim Primärthema handelt es sich um den Inhalt, den der Song vordergründig behandelt. Wie bereits angeklungen wiederholen sich diese Bereiche immer wieder, was wohl auch daran liegt, dass sie dich und viele andere Menschen ansprechen. Dadurch entsteht eine Identifikation mit dem Song und dem Künstler, was für den Act eine große Hilfe dabei ist, viele Fans zu finden.

Ende von etwas und Neuanfang

Zwei Themen, die bereits in den verschiedensten Songs genutzt werden, sind das Ende von etwas und ein Neuanfang. Der Identifikationsfaktor dabei ist sehr hoch, schließlich haben nahezu alle Menschen bereits eine solche Situation erlebt, sei es in Form einer Trennung, des Beginns einer Beziehung, eines Umzugs oder des Starts eines neuen beruflichen Lebensabschnittes.

Gerade, wenn das Thema Neuanfang genutzt wird, haben die Songs oftmals viel Energie und wirken motivierend und mitreißend. Wenn du selbst ein Stück mit diesem Inhalt schreibst, hast du die Chance, sehr authentisch aus deinem Leben zu berichten und somit die Emotionen potenzieller Fans zu wecken.

Beispiele für Songs zu Ende und Neuanfang sind „Wind of Change“ von den Scorpions oder „Alles neu“ von Peter Fox. Auch der Track „Au Revoir“ von Sido und Mark Forster behandelt diesen Teil des Lebens auf eine sehr intensive Art und Weise.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Freiheit

Ein weiteres Thema, das bereits für viele Tracks genutzt wurde und sich ideal zum Songwriting eignet, ist Freiheit. Dabei kann es um die persönliche Freiheit im Privatleben eines Menschen gehen.

Dein Text bezieht sich dann auf das Freiheitsgefühl beim Reisen oder Freiern sowie die Befreiung von Umständen, die im Alltag belastend und einschränkend wirken. Oftmals wird der Begriff in Songs alternativ mit gesellschaftlichen und politischen Aspekten verbunden.

Die persönliche Freiheit, vor allem in Bezug auf das eigene Denken und Handeln, greift Pharrell Williams in „Freedom“ auf. Der gleichnamige Titel von Beyoncé aus dem Jahr 2016 bezieht sich auf die gesellschaftliche Freiheit und gilt als Hymne der „Black Lives Matter“-Bewegung.

Story-Telling

Andere Songs wiederum erzählen eine Geschichte. Eine solche Story kann sich um ganz verschiedene Themen drehen. In einigen Fällen sind die Geschichten frei erfunden, in anderen wiederum basieren sie auf wahren Gegebenheiten.

Das Besondere daran ist, dass die Geschichte dich als Hörer fesseln und äußerst spannend sein kann. Ähnlich wie in einem guten Film reißen dich die Worte mit und lassen dich im positiven Sinne sprachlos zurück – vor allem dann, wenn die Geschichte ein überraschendes Ende nimmt.

Bereits die Beatles haben mit ihrem Song Rocky Raccoon eine Story erzählt, die die Zuhörer fesselt. „Hurricane“ von Bob Dylan beschäftigt sich mit der Story eines Boxers und seines Gerichtsprozesses mit einer wahren Begebenheit. Im Hip-Hop-Genre hat „Augenblick“ von Bushido mit seiner dramatischen Geschichte bereits im Jahr 2005 die Hörer gefesselt.

Glück und Pech

Glück und Pech sind ein fester Bestandteil des Lebens. Daher ist es wenig verwunderlich, dass diese Aspekte immer wieder in Songs aufgegriffen werden. Oftmals werden dabei Lebensbereiche genutzt, in denen das Glück oder das Pech besonders groß sein kann. Dadurch bekommt der jeweilige Song eine starke Aussagekraft sowie einen hohen Unterhaltungsfaktor.

Unter anderem ist das beim Glücksspiel der Fall. Im Netz gibt es ein kleines Ranking mit den Top 5 der besten Rock-Songs zum Thema Gamblen und Casino. Hier werden „Ace of Spade“ von Motörhead und „The Card Cheat“ von „The Clash“ aufgeführt. „Roll of the Dice“ von Bruce Springsteen hat ebenfalls einen Platz in der Liste.

Liebesbeziehungen

Liebesbeziehungen mit all ihren Höhen und Tiefen sind ein Thema, das nahezu jeden Menschen im Alltag beschäftigt. Sie sind von der Schulzeit bis ins hohe Alter ein wichtiger und stetiger Bestandteil deines Lebens.

Aufgrund der Bedeutsamkeit ist es nur logisch, dass die allermeisten Künstler diese Bereiche bereits in einigen ihrer Songs aufgegriffen haben. Dementsprechend ist die Liste solcher Tracks schier endlos. Um nur einige bekannte Stücke zu nennen:  

  • In deutscher Sprache behandeln beispielsweise „Flugzeuge im Bauch“ von Herbert Grönemeyer und „Symphonie“ von Silbermond das Thema.
  • Bekannte Love-Songs auf Englisch sind neben vielen weiteren „I will always love you“ von Whitney Houston sowie „I dont wanna miss a Thing“ von Aerosmith.

Sex

Ein weiteres starkes Thema, mit dem sich bereits viele Songs befasst haben, ist Sex. In einigen Tracks wird diese Aktivität eher beiläufig im Zusammenhang mit Liebe und Beziehungen erwähnt.

Andere Titel wiederum fokussieren sich vollständig darauf. Hier besteht gleichermaßen ein hohes Identifikationspotenzial, da die Aktivität im Leben der allermeisten Menschen eine kleinere oder größere Rolle spielt. Acts, die dieses Thema behandeln, können sich einer gewissen Aufmerksamkeit sicher sein – schließlich hat das Sprichwort „Sex Sells“ durchaus eine Richtigkeit.

Bereits Marvin Gaye hat den Lebensbereich in seinem Song „Sexual Healing“ aufgegriffen. In „Closer“ von den Nine Inch Nails geht es ebenfalls um die Sexualität, gleiches gilt für „Why dont we do it in the road“ von den Beatles.

Historisches und Sehnsucht nach Vergangenem

Andere Songs wiederum behandeln Historisches, unter anderem in der Form der Sehnsucht nach Vergangenem. Dabei kann es um persönliche Themen wie die eigene Kindheit oder eine bestimmte Lebensphase gehen, alternativ werden Events der Menschheitsgeschichte behandelt.

Ein prominentes Beispiel für Letztes ist „Millennium (Der Countdown läuft)“ von Aleksey. Er wurde kurz vor der Jahrtausendwende veröffentlicht und zählt historische Events der vorherigen Jahrzehnte auf, unter anderem aus der Politik, dem Sport und der Musik. Der Rapper D-Bo wiederum behandelt in seinem Song „Sans Souci“ neben einer depressiven Stimmung die Sehnsucht nach seiner eigenen Vergangenheit und Kindheit.

Portraits

Eine weitere Möglichkeit, einen spannenden Song zu gestalten, besteht in einem Portrait. Dabei kann es um eine Person oder um ein anderes Thema wie eine Stadt gehen. In einigen Fällen spiegelt der Track die positiven Seiten wider, in anderen wiederum die negativen Aspekte. Für solche Musikstücke gibt es die unterschiedlichsten Beispiele:

  • Elton John beschäftigt sich in „Candle in the Wind“ mit Marylin Monroe.
  • Falco wiederum schuf mit „Rock me Amadeus“ eine Ode an Mozart.
  • David Bowie drückt mit „Andy Warhol“ seine Verehrung für den gleichnamigen Künstler aus.
  • „Empire State of Mind“ von Jay-Z und Alicia Keys ist zu einer weltbekannten Hymne für die Stadt New York geworden.

Soziale Themen

Weitere Inhalte, die bereits von vielen Künstlern behandelt wurden und sich gut für das Songwriting eignen, kommen aus dem sozialen Bereich. Oftmals wird in den Lyrics die Kritik an einer bestimmten Situation oder Entwicklung deutlich. Je nach konkretem Inhalt spricht der Künstler die gesamte Gesellschaft oder eine kleinere Zielgruppe an, die sich mit der Problematik identifizieren kann.

Phil Collins macht in „Another Day in Paradise“ auf das Problem der Obdachlosigkeit aufmerksam. Mit den Lyrics des Songs wollte er erzielen, dass mehr Menschen in der Gesellschaft sich mit diesem Thema beschäftigen und es nicht weiter ignoriert wird.

In „Weck mich auf“ aus dem Jahr 2001 geht der Rapper Samy Deluxe auf eine ganze Reihe von sozialen und gesellschaftlichen Problemen ein. Unter anderem geht es in seinem Text um Ausländerhass und Korruption. 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wiedervereinigung und Zwischenmenschliches

Weitere starke Themen, die du für das Songwriting nutzen kannst, sind Wiedervereinigung und zwischenmenschliche Beziehungen. In den allermeisten Fällen gehst du dabei auf Personen ein, die dir besonders nahestehen. Dazu gehören:  

  • enge Freunde,
  • Eltern,
  • Geschwister
  • sowie deine eigenen Kinder.

Inhaltlich kann es um die Entwicklung einer Beziehung, einen Streit sowie um das Vertragen nach den Differenzen gehen. Alternativ kann der Text einen Schlussstrich unter den Kontakt mit der entsprechenden Person ziehen.

Der Rapper Bushido hat mit „Reich mir nicht deine Hand“ die für eine lange Zeit problematische Beziehung zu seinem Vater verarbeitet und mit „Aliyah“ seine Liebe zu seiner Tochter auf Papier gebracht. Sido geht im Song „Papa ist da“ ebenfalls auf seine Kinder ein.

Das Sekundärthema: Die Emotionen des Tracks

Neben den Primärthemen gibt es eine ganze Reihe von Sekundärthemen, die in deinen Lyrics eine Rolle spielen. Dabei handelt es sich um Emotionen, die zu mehreren Themen passen und die du dementsprechend flexibel nutzen kannst.

Diese Gefühle berühren deine Hörer und schaffen somit eine Verbindung zwischen dir als Künstler und deinem Fan. Hiermit geht eine Identifikation einher, da deine Hörer den Eindruck haben, dass du sie und ihre Gefühlswelt verstehst.

Die Emotionen können positiv oder negativ behaftet sein. Sie entstehen bei wirklich guten Songs durch die passende Kombination von Text und Musik. Zu den gängigsten Gefühlsregungen, die du in deinen Lyrics darstellen kannst, gehören (um nur einige zu nennen):

  • Ängste,
  • Trauer,
  • Enttäuschung,
  • Unsicherheit und Zweifel,
  • Wut,
  • sowie Freude, Enthusiasmus und Zuversicht.

Ängste

Ängste gehören zur menschlichen Natur. Dabei können die Gründe dafür verschieden sein. Unter anderem haben Menschen Ängste vor der Zukunft, ihrem eigenen Versagen oder dem Verlust.

Verlustängste kannst du in Songs zu Beziehungen oder zu Zwischenmenschlichem äußern. Das gilt ebenfalls für Zukunftsängste, gleichzeitig kann diese Gefühlsregung in Lyrics zu sozialen Themen eine wichtige Bedeutung einnehmen.

Trauer

Trauer ist eine weitere starke Emotion, die du in den Lyrics zu einem deiner Tracks transportieren kannst. Der Text kann Hörern helfen, die sich selbst aktuell in einer Phase befinden, in der sie trauern.

Die Gefühlsregung kannst du in Songs vermitteln, in denen es um den Verlust eines Menschen geht – sei es aufgrund des Endes einer Beziehung oder sogar eines Todesfalls. Dementsprechend haben Love-Songs sowie Texte zu zwischenmenschlichen Themen möglich einen trauernden Teil.  

Enttäuschung

Enttäuschungen können in vielen Bereichen des Lebens entstehen. Sie hinterlassen bei betroffenen eine starke emotionale Regung, die oftmals einige Zeit braucht, um final verarbeitet zu werden.

Das Gefühl kann in deinen Texten präsent sein, wenn du dich mit dem Ende eines wichtigen Lebensabschnittes beschäftigt. Bei Lyrics mit den Inhalten Glück und Pech, Beziehungen sowie Zwischenmenschliches spielt sie gleichermaßen eine Rolle.

Unsicherheit und Zweifel

Unsicherheiten und Zweifel berühren viele Menschen in ihrem Alltag. In einigen Fällen führen sie zu einer inneren Zerrissenheit, oftmals gehen sie mit anderen negativen Emotionen einher.

In deinen Lyrics kannst du mit der Darstellung dieser Gefühle Menschen erreichen, die sich aktuell in solcher einer Situation befinden. Je nachdem, wie du die Emotionen behandelst, entsteht bei deinen Hörern der Eindruck, dass sie verstanden werden. Unsicherheiten und Zweifel stehen im Zusammenhang mit Musikstücken zu Liebe und Beziehung, zu sozialen Themen oder zu einem Neuanfang.

Wut

Wut ist ebenfalls eine äußert starke Emotion. Sie kann durch unterschiedliche Lebensereignisse hervorgerufen werden. In deinen Lyrics kannst du das Gefühl mit deutlichen Worten darstellen und so deinen Hörern die Möglichkeit geben, ihrem eigenen Ärger Luft zu verschaffen.

Die Wut kann in einem Song über deinen Ex-Partner oder deine Ex-Partnerin eine Rolle spielen. Gleiches gilt für Tracks, bei denen du dich mit einem oder mehreren sozialen Problemen beschäftigst.

Freude, Enthusiasmus und Zuversicht

Freude, Enthusiasmus und Zuversicht unterscheiden sich durch die bisher genannten Gefühle vor allem darin, dass es sich dabei um äußerst positive Emotionen handelt. Gleichzeitig kannst du sie in Lyrics zu den verschiedensten Themenfeldern unterbringen.

Enthusiasmus eignet sich optimal als Emotion für die Text-Inhalte Neuanfang, Liebe und Beziehung, Sex, Portraits, Freiheit und Glück. Gleiches gilt für das Gefühl der Freude. Zuversicht strahlen vor allem Lyrics aus, die sich mit Freiheit oder einem Neuanfang beschäftigen.

Umgang mit kritischen und kontroversen Themen

Bei alledem solltest du dir bewusst sein, dass es Themen für Lyrics in der Musik gibt, die äußerst kritisch sein können. Zum einen kannst du Menschen mit bestimmten Aussagen vor den Kopf stoßen und verletzen.

Natürlich kann jeder Text einigen Personen ganz individuell nicht gefallen und sie irritieren. Allerdings gibt es Aussagen und Themen, mit denen du ganze Gruppen von Menschen verletzen, treffen und verärgern kannst. Das gilt vor allem dann, wenn deine Aussagen als diskriminierend aufgefasst werden.

Dementsprechend solltest du deine Themen und Lyrics gut durchdenken und daraufhin prüfen, ob du eine Personengruppe mit deinen Aussagen potenziell angreifst. Schließlich möchtest du mit deiner Musik sicherlich nichts Schlechtes bewirken – ganz abgesehen von dem Ausmaß, das ein Skandal rund um einen solchen Songinhalt annehmen kann.

Über welche Themen schriebst du häufig deine Songs? (Mehrfachauswahl möglich)

Gesamtergebnis sehen

Wird geladen ... Wird geladen ...

Exkurs: Der Skandal um den Echo 2018

Ein praktisches Beispiel für einen solchen verletzenden Text zeigte sich beim deutschen Musikpreis „Echo“ im Jahr 2018. Dort erhielten die Rapper Kollegah und Farid Bang in der Kategorie Hip-Hop/Urban national eine Auszeichnung.

Bereits im Vorfeld war eine antisemitische Textzeile aus einem Song der beiden Künstler in das breite Licht der Öffentlichkeit gerückt. In den Medien und in den sozialen Netzwerken wurde hitzig diskutiert, ob man einem solchen Act einen Preis verleihen kann.

Dass die beiden Künstler die Auszeichnung letztendlich erhielten, fügte dem Musikpreis einen solchen Schaden zu, dass er abgeschafft wurde. Gleichzeitig wurden die Gefühle der in Deutschland lebenden Juden massiv verletzt.

Im Zusammenhang damit wurde etwas allgemeiner die Problematik diskutiert, dass verschiedene Rapper immer wieder durch homophobe, frauenverachtende und antisemitische Songtexte auffallen. Ähnliche Umstände gibt es in Teilen von anderen Genres, beispielsweise im Rock.

Aus den Vorfällen kannst du lernen, darauf zu achten, besonders umfangreich darauf zu achten, dass keine deiner Textzeilen auch nur ansatzweise in diese Richtungen interpretierbar sein sollte. So vermeidest du, Menschen aus diesen gesellschaftlichen Gruppen willentlich oder versehentlich anzugreifen.

Problematisches Name-Dropping

Daneben gibt es einige weitere Aussagen, die du in deinen Songs unbedingt vermeiden solltest. Dazu gehört das direkte Angreifen von Personen des öffentlichen Lebens oder aus deinem privaten Umfeld mit einer namentlichen Erwähnung. Gleiches gilt für das Preisgeben von persönlichen Infos über anderen Menschen.

Zum einen fügst du dieser Einzelpersonen (und vielleicht sogar ihrem Umfeld) womöglich einen Schaden fügen – sei es emotional oder mit einem Blick auf die Karriere. Zum anderen kannst du selbst gewisse Konsequenzen erleben, sei es durch die Retourkutsche der betroffenen Person oder durch strafrechtliche und zivilrechtliche Konsequenzen.

Glorifizieren von negativen Verhaltensweisen

Darüber hinaus solltest du dir bewusst machen, dass du als Musiker für deine Fans womöglich eine Vorbildfunktion hast. Daraus resultiert eine gewisse Verantwortung, den Hörern keine negative Inspiration für ihren Alltag zu geben.

In diesem Zusammenhang kann vor allem das Glorifizieren von bestimmten schädlichen Verhaltensweisen in deinen Texten eine Gefahr mit sich bringen. Unter anderen gehören zu diesen Themen:

  • Drogenkonsum,
  • Gewalt,
  • Diebstahl,
  • Lügen und Betrug
  • sowie anderen illegale oder moralisch fragwürdige Aktivitäten.

Je nach Fan laden Songs, in denen diese Verhaltensweisen verharmlost werden, womöglich zum Nachahmen ein. Daraus können sowohl für die Hörer selbst als auch für andere Menschen umfangreiche Schäden und Konsequenzen resultieren.

Ähnlich dem Echo-Skandal gab es bereits Kontroversen um die Verharmlosung bestimmter Aktivitäten in Songs. Ein Beispiel hierfür findet sich in den frühen 90er-Jahren. Damals veröffentlichte die US-amerikanische Band Body Count um den Rapper Ice-T einen Song namens „Cop Killer“, der nicht nur dem Titel nach zu extremer Gewalt an Polizeibeamten aufrief.

Wohl muss man speziell diesen Song im Rahmen des damaligen Kontexts betrachten. Dennoch sorgte er in den USA für eine gigantische gesellschaftliche Debatte, in deren Zentrum die Frage „Was darf Musik?“ stand. Sogar hochrangige Regierungsmitglieder schalteten sich in die Diskussion ein.

Zusammenfassung und Fazit

Bruce Springsteen wurde unter anderem damit zur Legende, Upbeats mit eher negativen Texten zu schreiben. Motörhead kletterte in den Rock-Olymp, indem in den Songs hauptsächlich Trinken, Drogen, Glücksspiel und schneller Sex thematisiert wurde. Und wohl jede Boygroup der 90er schaffte es, überwiegend über schmachtende Liebe zu singen, ohne deshalb einen Cent weniger zu verdienen. Fakt ist: Es ist definitiv nicht nötig, für jeden Song das Rad neu zu erfinden. Ebenso ist jedoch Fakt, dass es angesichts der eher geringen Liste stimmiger Primär- und Sekundärthemen und deren Kombination schon etwas Kreativität braucht, um die „Karten“ immer wieder neu zu mischen und so etwas zu bringen, was nicht schon seit ewigen Zeiten von anderen Musikern bekannt ist.

Du möchtest Beiträge für Musiker*innen lesen? Siehe hier in unserem Backstage nach.