Definition "Accompagnement" Musiktheorie verstehen
Definition: Was bedeutet "Accompagnement" ?
Accompagnement - Dieser aus der Musiktheorie stammende Terminus ist dem französischen Sprachgebrauch entlehnt und bedeutet das Folgende: Begleitung. Gemeint ist das die Melodie begleitende, harmonische Gefüge als eine Form der musikalischen Erweiterung.
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Ausführliche Definition: Accompagnement
Durch das Accompagnement wird eine Melodie getragen, ergänzt und gestützt. Sie erhält eine angemessene, untergeordnete Struktur, durch die Rhythmus, Takt und Begleitsatz eindeutig bestimmt werden. Man unterscheidet zwischen der rein einstimmigen Musik und der absoluten Polyphonie, die sich aus lauter gleichberechtigten Stimmen zusammensetzt. Als Beispiel dafür sei die Motette genannt. Im Zeitalter des Barock wurde der Generalbass (Basso continuo) zum Einsatz gebracht, um eine Begleitung für Soloinstrumente oder Gesangsstücke herzustellen. Im Orchester bildete er das harmonische Grundgerüst. Es gab verschiedene Formen der Satztechnik. Ein Musikstück mit Generalbass klingt anders als eines ohne, da es einen höheren Stellenwert hat. Der berühmte Komponist Johann Sebastian Bach setzte als bekanntes musikalisches Stilmittel entweder die sich fortlaufend wiederholenden Akkordfolgen (Ostinati) ein, oder ein solches, in dem ein Wechsel von Vokal- und Instrumentalstimme vollzogen wird. Ganz besonders tritt das in seiner Komposition „Magnificat“ hervor, in der sich Sopran und Oboe d'amore die Hauptstimme, die die Melodie ausmacht, teilen. Das Ostinato hat übrigens bis ins heutige Zeitalter hinein Bestand. Im Genre Jazz wird es als Vamp, in der Rockmusik als Riff und in der Elektromusik (Techno) als Loop bezeichnet.
Das Accompagnement innerhalb des Genres Lied verzichtet in jeglicher Form auf Verzierungstechniken und künstlerische Ausstaffierungen. Es ordnet sich diskret unter. Typische Begleitinstrumente dafür sind das Klavier, das Keyboard, die Gitarre oder die Ukulele. Die Akkorde sind oft nur schemenhaft dargestellt. Eine einfache harmonische Begleitung setzt sich aus Tonika, Subdominante und Dominante zusammen. Sie kommt meistens bei Volks- und Kinderliedern vor. Ein Accompagnement innerhalb des Genres Oper gewährleistet eine Verstärkung des emotionalen Gehalts einer Gesangspartie. Das Interesse des Zuhörers wird geweckt. So kann z.B. durch einen chromatischen Übergang, einen fanfarenartigen Akkord oder ein Tremolo, Schmerz, Sieg oder Missmut ausgedrückt werden. Spannung oder Endspannung wird erzeugt. Komponisten wie Richard Wagner und Richard Strauss bedienten sich des Konzepts der Leitmotivik als neue Errungenschaft des Orchestersatzes. Dadurch war die Möglichkeit gegeben, der Zuhörerschaft Personen und deren Handlungsabsichten bewusstzumachen. Obwohl z.B. im letzten Akt der Oper „Der Rosenkavalier“ die Feldmarschallin von Werdenberg in ihrer Arie über „die Männern ganz im Allgemeinen“ singt, weist das daraus hervortretende Leitmotiv auf Octavian, ihren ehemaligen Geliebten, hin.
Sowohl die verschiedenen Stile der Unterhaltungsmusik als auch die verschiedenen Tanzformen lassen sich vom Accompagnement ableiten. Dafür wesentlich sind die jeweiligen rhythmischen Muster, die charakteristischen Harmonien und die instrumentalen Besetzungen. Solist und Begleiter haben ein und denselben Rang. Beim Solisten steht in erster Linie die Virtuosität im Vordergrund, beim Begleiter die Einsicht in die Gesamtstruktur des Musikstücks.
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