Definition "Sonate" Musiktheorie verstehen

Definition: Was bedeutet "Sonate" ?

Sonate - Dieser aus der Musiktheorie stammende Terminus leitet sich aus dem italienischen Sprachgebrauch ab und bedeutet das Folgende, siehe hier: sonata bzw. in der Verbform: sonare, was soviel wie Klingstück bzw. klingen bedeutet. Gemeint ist zunächst einmal ein Instrumentalstück, das aus mehreren Sätzen besteht.

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Ausführliche Definition: Sonate

Die Benennung einer Sonate hängt quasi von der Besetzung ab. Dabei gibt es mehrere Abstufungen, wie folgt: Ist die Begleitung orchestral, wird die Sonate als Sinfonie bezeichnet. Bei einer eher größeren Besetzung ist der Begriff „Oktett“ bzw. „Doppelquartett“, „Septett“, „Sextett“, „Quintett“ oder „Quartett“ geläufig, je nachdem, wie viele Instrumente vertreten sind. Je kleiner die Instrumentalbesetzung ist, desto eher trifft der Begriff „Sonate“ zu. Dabei unterscheidet man zwischen Triosonaten, Duosonaten und Solosonaten. Diese zählen zu den bedeutendsten Gattungen einer Sonate. Der erste Begriff steht für zwei Oberstimmen und den Generalbass, der auch als Basso continuo bezeichnet wird. Für Duosonaten ist jeweils ein melodieführendes und ein begleitendes Instrument vorgegeben. Bei Solosonaten führt vollkommen allein ein melodieführendes Instrument den Solopart aus. Als ein Komponist, der diese Form etablierte, sei Giovanni Paolo Cima erwähnt. Diese Entwicklung geht auf das Jahr 1610 zurück. Die Sonatine ist eine Verkleinerungsform der Sonate. Sie besteht aus maximal drei Sätzen. Aufgrund ihres einfach strukturierten Aufbaus wurde sie als Unterrichtslektüre für Anfänger verwendet.

Im Gegensatz zur Kantate ist die Sonate an keine bestimmte Form gebunden. Das Charakteristische an ihr ist die Harmonik, die später ganze Chöre involvierte. Daraus ging „die Venezianische Mehrstimmigkeit“ hervor. Die Entstehung der Sonate geht auf das Ende des 16. Jahrhunderts zurück. Anfangs wurde sie komponiert, um ein kirchenmusikalisches Gesangswerk (siehe Kantate) einzuleiten. Giovanni Croce sowie Andrea und Giovanni Gabrieli gelten als die ersten Komponisten von Sonaten. Es wurden mehrere Versuche unternommen, um die Sonaten in Struktur und Form anzugleichen, was aber misslang. Der Komponist Giovanni Legrenzi zog mehrgliedrige Themen mit sich fortlaufend wiederholenden Imitationen in Betracht, die sich aus den Spannungsverhältnissen tonaler Beziehungen ergaben, wodurch eine stete Zunahme der Virtuosität zustande kam.

Geschichte und Anwendungsbeispiele

Ab dem Zeitalter der Klassik nahm man die Gliederung in einzelne Sätze vor, was zunächst einmal eine Auswirkung auf die Veränderbarkeit der zuvor festgelegten Tonarten hatte. Bald darauf wurde eine Einteilung in Kirchensonate und Kammersonate festgelegt. Während die Kirchensonate (ital. sonata da chiesa) aus vier unterschiedlichen Sätzen bestand, deren Schemata hinsichtlich Tempi und Ausdruck immer wieder variierten, wurde in der Kammersonate (ital. sonata da camera) die Form hinsichtlich der stilisierten Tanzsätze gewahrt. Aus ihr ging später die Suite, auch Partita genannt, hervor. In den Werken Joh. S. Bachs sind diese beiden Sonatentypen klar definiert. Als ein Beispiel dafür seien „Die Sonaten und Partiten für Violine solo“ genannt. Die 1., 3. und 5. wurde in Form einer Kirchensonate komponiert, und die 2., 4. und 6. in Form einer Kammersonate, weswegen sie den Namen „Partiten“ erhielten.

 

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Ein Klavierstück kann auch die Bezeichnung „Sonate“ tragen. Der Sammelband des Komponisten J. Kuhnau mit dem Namen „Musicalische Vorstellung einiger Biblischer Historien in 6 Sonaten“, der im Jahr 1700 in Leipzig herausgegeben wurde, sei ein Beispiel dafür.

Durch Carl Philipp Emanuel Bach und Joseph Haydn wurde die endgültige Sonatenform festgelegt, die von Komponisten wie Mozart, Clementi und Beethoven gefestigt wurde. Sie hat im Wesentlichen bis in unsere Epoche hinein Bestand und setzt sich wie folgt zusammen:

  1. Hauptsatz (Kopfsatz, in dem sich Exposition, Durchführung, Reprise und Coda befinden),
  2. Langsamer Satz (indem sich meist die Liedform A-B-A widerspiegelt),
  3. Menuett oder Scherzo,
  4. Finale (indem oftmals die Form des Rondo enthalten ist).

Dennoch liegt die Sonate bis heute den verschiedensten Aufführungspraktiken und Formvarianten zugrunde. Man ordnet sie der Kammermusik zu.

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