Definition "Homophonie" Musiktheorie verstehen

Definition: Was bedeutet "Homophonie" ?

Homophonie – Dieser aus der Musiktheorie stammende Terminus ist dem griechischen Sprachgebrauch entlehnt und bedeutet das Folgende, siehe hier: homophōnía, wörtlich: Gleichklang. Er ist zusammengesetzt aus den beiden Wörtern „homós“, wörtlich: „gleich“ bzw. „ähnlich“ und „phōnē“, wörtlich: „Stimme“. Gemeint ist zunächst einmal ein Gesangsstück, das als mehrstimmiger Satz komponiert wurde und rhythmisch nahezu gleich verläuft.

Eine solches auf Mehrstimmigkeit angelegtes Gesangsstück kann in zwei charakteristischen Verläufen entweder als Akkordsatz oder als Melodiesatz auftreten, wie nachfolgend aufgeführt.

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GEGENÜBERSTELLUNG

Der Akkordsatz ist ein homophoner Satz, bei dem alle Stimmen rhythmisch gleich bzw. annähernd gleich (siehe homorhythmisch) angeordnet sind. Durch eine Aufeinanderfolge von Akkorden entsteht die Musik. Ein Musterbeispiel hierfür ist der vierstimmige Chorsatz. Hast du Interesse daran, in einem Chor mitzuwirken? Dann klicke hier und erweitere dein Wissen.

Der Melodiesatz besteht aus einer melodischen Hauptstimme (siehe Oberstimme) sowie aus der harmonischen Begleitung oder den dazugehörigen Nebenstimmen im Sinne eines Akkordgefüges. Die Bassstimme übernimmt hier die Führung. Die ein oder zwei mittleren Stimmen fügen sich unterordnend ein. Während die Stimmen im „Tonsatz die Polyphonie betreffend“ (siehe polyphoner Satz, abgeleitet von polyphonos, wörtlich: vielstimmig, griech.) rhythmisch eigenständig verlaufen, verlaufen sie im „Tonsatz die Homophonie betreffend“ adäquat.

ZEITLICHER ABLAUF UND VORTEILE

Die Homophonie im Notenbild ordnet man dem Frühbarock zu. Sie ist mit der Entstehung der Oper gleichzusetzen, die Anfang des 16. Jahrhundert in Italien vollzogen wurde. Die Homophonie zeichnet sich durch Verständlichkeit des Textes aus. Das ist vergleichsweise zur Polyphonie ein deutlicher Vorteil. Die Homophonie, die frei von Kontrapunkt und Tonart ist, brachte den „monodischen Stil“ hervor. Daraus wiederum entwickelte sich der Generalbass.

Aus musiktheoretischer Sicht ist die Rockmusik gleichfalls als homophon einzustufen. Die dortige Homophonie setzt sich aus einer Rhythmusgruppe, wie z.B. Bass, Schlagzeug, Rhythmusgitarre und Keyboard, und ein oder mehreren Melodiestimmen, wie z.B. Leadgitarre oder  bzw. und Gesang, zusammen.

Außerdem wurden Termini wie Monophonie und Heterophonie geprägt. Der zuerst erwähnte Terminus bedeutet Einstimmigkeit, und der zuletzt erwähnte eine im Ansatz erscheinende Mehrstimmigkeit. Durch den Begriff Homophonie wird eine eindeutige Abgrenzung von den beiden anderen musikalischen Phänomenen bewirkt.

UNTERSCHIED ZWISCHEN HOMOPHONIE UND POLYPHONIE

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