Harley Benton HBD120CEBK Westerngitarre Schwarz - unverschämt günstig

Eine musikalische Schönheit zum verdammt günstigen Preis will die schwarze Westerngitarre mit Tonabnehmer HBD120CEBK der Marke Harley Benton sein. Dafür hat der Hersteller sich einiges einfallen lassen und gerade positiv schmerzhaft an der niederschwelligen Preisschraube gedreht. Selbstverständlich stellt sich bei einem derart niedrigen Kurs die Frage nach der Qualität. Alles Schrott oder eine herausragende Vertreterin im Low-Budget-Segment? Lass uns gemeinsam den Fakten auf den Grund gehen.

Produkt
Anwendung
Fazit und Bewertung

SATTER UND ZUGLEICH OBERTONREICHER KLANG

In punkto der verwendeten Hölzer, setzt die HBD120CEBK auf eine durchdachte und nicht minder bewährte Kombination: So bestehen der Boden und die Zargen ebenso wie der Hals und die Kopfplatte aus Mahagoni, wodurch sie einen satten Ton mit vernünftigen Sustain liefert. Den erwünschten Höhenanteil für den drahtig-obertonreichen Sound ermöglicht die Decke aus laminiertem Fichtenholz. In der Synergie der beiden Hölzer möchte die Westerngitarre also aus dem speziellen Frequenzfundus beider Arten schöpfen. Während das Schwingungsverhalten der laminierten Fichtendecke von Anfang an vorhanden ist, wird der Klang von Mahagoni-Boden und -Zargen sich im Laufe der Zeit entwickeln, sobald sich die natürlichen Harze beim regelmäßigen Spielen innerhalb der Jahresringe gesetzt haben. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass die Westerngitarre klanglich gegen professionelle Instrumente abschmiert.

NACHHALTIGER INSTRUMENTENBAU IM FOKUS

Dabei präsentiert sie sich mit einer zeitgemäßen Besonderheit, die allerdings markenübergreifend das Potenzial zum allgemeinen Standard hat: Im Gegensatz zu früheren Zeiten wird das Griffbrett bei Harley Benton bereits seit längeren Zeit aus sogenanntem Roseacer gefertigt. Bezeichnet wird damit wärmebehandeltes Ahornholz, das sich mit mindestens zwei Vorzügen zugleich in den musikalischen Wind stellt. Zunächst gehört Ahorn nicht wie das ehemals verwendete Palisander zu den bedrohten Holzarten. Gleichwohl wird durch die thermische Behandlung des Holzes der natürliche Feuchtigkeitsgehalt weiter reduziert. Das Resultat ist ein Werkstoff, der in sich kaum noch arbeitet und stabiler ist. Vergleichbar ist diese Eigenschaft mit der Konsistenz von über Jahre hinweg abgelagerten Hölzern, bei denen die langjährige Lagerung ja eben dem Zweck dient, die Feuchtigkeit aus dem Holz entweichen zu lassen.

Schauen wir uns das gute Stück doch einmal im Detail an

BESCHLEUNIGTE TROCKUNG DURCH THERMISCHEN PROZESS

Exakt dieser Prozess wird durch die Wärmebehandlung beschleunigt. Das Risiko des beschleunigten Trocknungsprozesses ist auf der anderen Seite, dass solche Hölzer bei der Verarbeitung winzige Haarrisse entwickeln und aufweisen können. Ob der Hersteller diesen goldenen Mittelweg im Griff hat, lässt sich mit einem Blick und filigranem Abtasten des Griffbretts leicht feststellen. Sollten sich beim gewählten Modell in diesem Punkt Macken zeigen, lässt man lieber die Finger davon. Auch bei Harley Benton ist mal Montag, sollte es aber nicht. Für den frühzeitigen Garaus auf dem nächsten Osterfeuer ist das Instrument ganz sicher zu schade. Gerade aufgrund der aufwendigen Bearbeitung ist der niedrige Preis im unteren Low-Budget-Segment für dieses Instrument umso erstaunlicher. Naturschutz und die Bewahrung der Artenvielfalt müssen also keinesfalls das persönliche Budget sprengen.

Gute Bespielbarkeit durch Cutaway und C-Profil

Auch bei der Bespielbarkeit orientiert sich die Gitarre an grundlegenden Konzept von Instrumenten, die üblicherweise in teureren Regalen aufbewahrt werden. Der Hals ist mit einem C-Profil und gleichmäßiger Rundung konstruiert, was die ideale Lösung insbesondere für Gitarristen mit kleineren Händen ist Gebaut mit typischer Schwalbenschwanz-Verzapfung ist der Hals-Korpus-Übergang zuverlässig stabil. Zudem stellt die E-Akustik deiner Greifhand dank des Cutaway ausreichend Bewegungsfreiheit und Spielraum in den oberen Bünden zur Verfügung.