Definition "Bending" Musiktheorie verstehen

Definition: Was bedeutet "Bending" ?

Bending oder auch bend - Dieser dem englischen Sprachgebrauch entlehnte, aus der Musiktheorie stammende Terminus bedeutet das Folgende, siehe hier: bend, wörtlich: biegen, krümmen, ziehen. Gemeint ist eine Spieltechnik bei der E-Gitarre, mittels derer durch Biegen, Krümmen oder Ziehen einer Saite die Tonhöhe leicht variiert wird.

Ausführliche Definition von "Bending" im bandup-Lexikon

Das Bending tritt vor allem beim E-Gitarren-Spiel als eine der wichtigsten Gitarren Spieltechniken auf. Es  wird für bestimmte Effekte eingesetzt, um die Charakteristik bestimmter Musikgenre wie z.B. Jazz, Blues oder Western Swing zu betonen. Das Bending kann in verschiedenen Varianten ausgeübt werden, worauf ich später noch eingehen werde. Auch beim Spiel einer Blues-Harp Mundharmonika kann das Bending zur Anwendung gebracht werden. Das Variieren der Tonhöhe wird dabei durch die Zunge verursacht, welche den Luftkanal entlang des Gaumens entweder verengt oder erweitert. Das gilt sowohl für die Ausatmung (Blasen) als auch für die Einatmung (Ziehen).

Der Blues lebt von der Bending Spieltechnik. In dem musikalische Hauptmotiv des italienischen Westernfilms „Spiel mir das Lied vom Tod“, das Ennio Morricone komponierte, tritt das Bending permanent auf. Außerdem ist das Bending auch für Blechblasinstrumente relevant. Overblows, Overdraws oder Overbends sind Schlagwörter dafür. Im Notenbild (Tabulatur) stellt man es durch das Kürzel b, das für bend bzw. bending steht, dar. Die Darstellung 4b5 bedeutet z.B., dass die Saite im 4. Bund gezogen werden soll, um den Zielton im 5. Bund zu erreichen.

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Anwendungsbeispiele

Das Bending beim E-Gitarren-Spiel wird dadurch verursacht, dass man die jeweilig Saite entweder nach oben oder nach unten zieht, während man einen leichten Druck ausübt. So wird die Spannung der jeweiligen Saite erhöht und der Ton variiert. Dabei ist der Übergang vom Ausgangston zum Zielton fließend. (legato) Diese Spieltechnik ermöglicht beliebige Phrasierungen des Melodieverlaufs. Das Bending kann von allen vier Fingern vollzogen werden, während der Daumen an der Gitarrenhalskante anliegt. Er sorgt für Stabilität und stellt die Gegenkraft zu den ziehenden Fingern dar. In welche Richtung das Ziehen erfolgt, ist unerheblich, denn in jedem Fall wird eine Erhöhung hervorgerufen. Die Kunst beim Bending ist zum einen, das freie Klingen und Schwingen des Tones durch Anhaften des Zeigefingers auf dem Bundstäbchen, und zum anderen, das exakte Treffen des Zieltons. Diese Treffsicherheit kann zunächst einmal mit einem Stimmgerät geübt werden, welches an die Gitarre angeschlossen wird. Danach schlägt man den Ausgangston an und zieht nun die Saite soweit, bis der Zielton in exakter Stimmung am Stimmgerät erscheint. Folgendes Thema könnte für dich interessant sein: Gitarren stimmen.

Beim Bending setzten sich folgende Varianten durch:

  1. Halbton-Bending und Ganzton-Bending: Der Zielton liegt jeweils auf derselben Saite, je nachdem entweder einen Bund oder zwei Bünde entfernt.
  2. Einfaches Bending: Die Saite wird angeschlagen und nach unten gezogen.
  3. Released Bend: Die Saite wird zuvor nach oben oder unten gezogen, dann angeschlagen und wieder gelöst, sodass der Ton in seiner eigentlichen Höhe weiter klingt. Dabei wird die Tonhöhe vermindert.
  4. Smear Bend: Die Saite wird einen Viertelton gezogen, sodass ein „verschmierter“ Ton (siehe Blue Notes) entsteht.
  5. Unison Bend: Zwei benachbarte Saiten werden gleichzeitig angeschlagen. Der tieferliegende Ton wird auf dieselbe Tonhöhe gezogen wie der höherliegende.

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