Definition "legato" Musiktheorie verstehen
Definition: Was bedeutet "legato" ?
legato - Dieser aus der Musiktheorie stammende Terminus leitet sich aus dem italienischen Sprachgebrauch ab und bedeutet wörtlich: gebunden. Das Musizieren findet unter einem Bindebogen statt.
Ausführliche Definition von "legato" im bandup-Lexikon
Der Fachausdruck "legato" steht für eine Spielanweisung in der Musik, gemäß dieser der Interpret eine Tonfolge ohne Unterbrechung zu spielen hat. In einem Zuge werden die Töne nahtlos aneinandergereiht. Sie werden in pausenloser Abfolge musiziert und währenddessen lückenlos miteinander verbunden und nahtlos verknüpft. Im Notentext wird diese Anweisung entweder durch einen Bindebogen über den Noten sichtbar gemacht oder dadurch, dass das Wort "legato" im mittleren Feld des Notensystems erscheint. Letzteres tritt dann auf, wenn eine längere musikalische Phrase oder mehrere, in gebundener Form gespielt werden sollen.
Man unterscheidet zwischen Bindebogen und Haltebogen, auch Ligatur (siehe: dem lat. Sprachgebrauch entlehnt "ligatura", wörtlich: Bindung) genannt. Die Spielanweisung, zwei Töne zu verbinden, die sich auf ein und derselben Tonhöhe befinden, wird durch einen Haltebogen, der mitunter über einen Taktstrich hinweg verläuft, dargestellt. Diese schematisch sichtbar gemachte Verbindung von jeweils zwei gleichen Noten bewirkt, dass sie nur als eine einzige erklingen. Die Spielanweisung „staccato“ bewirkt genau den gegenteiligen Effekt.
Anwendungsbeispiele
Das Legatospiel wird auf den Instrumenten verschiedenartig umgesetzt, wie nachfolgend beschrieben ist: Bei den Tasteninstrumenten wie z.B. dem Klavier, wird eine Taste erst dann gelöst, wenn die darauffolgende angeschlagen wird. Das wird des Öfteren durch Spieltechniken wie Über- und Untersetzen, oder auch durch den so genannten stummen Fingerwechsel realisiert. Dabei wird der Arm des Spielers in einem leichten Schwung "fallengelassen", um so das Gewicht von Finger auf Finger zu übertragen.
Eine große Erleichterung stellt das Fußpedal dar, durch das die Bindung der Töne selbst realisiert wird. Da beim Musizieren auf einer Orgel ein langer Nachklang der Töne erfolgt, müssen die gerade beschriebenen Spieltechniken besonders exakt eingehalten werden. Da der Kraftaufwand zum Aushalten eines Tones wesentlich höher ist als beim Klavierspiel, führte man als besondere Regel für eine reibungslose Realisierung des Legatospiels die gemeinsame Note, auch "note commune" genannt, ein. So wurde durch den zuvor beschriebenen Haltebogen der Neuanschlag ersetzt.
Bei den Streichinstrumenten, wie z.B. der Violine, werden die im Legato angewiesenen Töne gewissermaßen „über einen Bogen gezogen“. Das geschieht in einem Fort ohne den Geigenbogen abzusetzen oder einen Richtungswechsel desselben zu vollziehen. Bei den Blasinstrumenten, wie z.B. der Trompete, fällt der Zungenstoß weg, der eine Unterbrechung des Luftstroms bewirkt. Bei den Zupfinstrumenten, wie z.B. der Harfe, wird eine Tonabfolge im Legato dadurch bewirkt, dass die Hand des Spielers behutsam gleich über mehrere Töne gleichzeitig hinwegstreicht. Bei der Gitarre ist der Unterschied zwischen Aufschlags-Bindung (Hammer-on bzw. Hammering) und Abzugs-Bindung (Pull-off) zu beachten. Beide Varianten können auch als Kombination auftreten, so eine niedrige Saitenlage gegeben ist. Letztendlich sei erwähnt, dass das Legatospiel Harmonie bewirkt. Das Musikerlebnis ist für den Zuhörer ein Genuss. Schematische Darstellung, siehe hier:
Erklärung: Spielanweisung "legato" mit Bindebogen (oberhalb des Violinschlüssel-Notensystems), Haltebogen (unterhalb des Violinschlüssel-Notensystems) und Begriff (zwischen Violin- und Bassschlüssel)
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