Wieso ist abmischen lernen so wichtig bei Rap?
Das Abmischen von Rap Vocals ist heutzutage mindestens so wichtig wie der Text & Beat. Die beste lyrische Höchstleistung eines Wortakrobaten oder Cloud-Rappers kommt nur zur Geltung, wenn der Sound stimmt und der Zuhörer es sich gern anhört. Wenn das Mixing nicht passt wird, vor allem in unserer schnelllebigen Zeit, der Track geskippt bevor du mit deinem „Yeah, aha aha“ Intro fertig bist. Als Rapper produziert man in der Regel viel Content. Deshalb kommt man früher oder später an den Punkt zu erkennen, dass man selbst in Equipment und Skills investieren sollte. Die Rechnungen für Studioaufenthalte häufen sich sonst schnell und man fährt besser, wenn man fast fertige Songs nur noch zu einem Profi ins Mastering geben muss. Falls das überhaupt erforderlich ist. Das hängt davon ab was du mit deinen Songs vorhast.
Wann muss ich meine Rap Songs abmischen?
Du hast einen Kumpel mit nem Mikrofon im Kleiderschrank, da kannst Du gratis recorden? Nach der dritten oder vierten Begegnung mit so jemandem wirst du feststellen, dass du nicht so voran kommst wie es gern möchtest. Du bist dann abhängig von jemand anderem. Wenn du motiviert bist und ein Ziel hast muss schon viel Glück dabei sein einen ebenso motivierten Dude zu finden, der dann diese Motivation nicht auf seine Werke überträgt, sondern die Energie in dein Projekt steckt.
Side note: In der Szene ist chillen und u.a. Marihuana Konsum weit verbreitet. Dies führt zu Unproduktivität und man verliert sich in ewigen Projekten, die sich ziehen wie Kaugummi. Wenn du etwas erreichen willst stecke Zeit, Energie und Geld lieber in einen professionellen Sound, deftige Beats und herausstechende Lyrics.
Was bedeutet es einen Song zu mischen?
Im Unterschied zu anderen Genres mischt man im Rap nicht immer Beat & Vocals zusammen. Oft werden fertige Instrumentals verwendet die i.d.R. als wav-Datei in das entsprechende Programm importiert werden. Am Beat wird dann also nichts mehr verändert und daher geht es beim Rap Mixing häufig nur darum die Rap-Audiospuren (hier folgend „Vocals“ genannt) abzumischen.
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Abmischen lernen bedeutet alle Einzelspuren in ein ausgewogenes Gleichgewicht zu bringen. Man startet mit dem Mixing, wenn die Aufnahme sowie das Editing (zurechtschneiden) der einzelnen Audio-Spuren abgeschlossen ist. Der Song besteht also bereits in seiner Struktur, hört sich aber noch nicht gut an – zu Selfmade als dass es cool ist. Es geht nun darum die Audio-Spuren in eine tonale Balance zu bringen, aufeinander abzustimmen und Faktoren wie Lautstärke und Effekte entsprechend anzupassen.
Online Mischen lernen
Im Netz kursieren viele Tutorials, Tipps und Foren zu unserem Thema. Das Problem ist, dass viel Halbwissen kursiert und man als Leihe schwer auseinander halten kann was ein professioneller Ratschlag ist und was nicht. Daher gilt das Zitat von Edgar Wasser: „Glaub nicht alles was im Internet steht, steht im Internet“. Dennoch haben wir dir auf bandup die vielen Vorteile von Online Kursen bereits nahegelegt. Deshalb haben wir einen für dich getestet.
Online-Kurs: abmischenlernen.de
Phillip von abmischenlernen.de bietet einen Online Kurs Namens „Rap Mixing Masterclass“ basierend auf seinen Erfahrungen an, die er kostenfrei in seinem YouTube Kanal unter Beweis stellt und als Bachelor of Arts in Audio Engineering durchaus belegen kann. Zum Preis von 47,00 € inkl. MwSt. kann man den o.g. Kurs belegen, in welchem er verspricht seine gesamte Kenntnis geordnet und strukturiert zur Verfügung zu stellen. Dieser Preis ist mit Blick auf den Nutzen, im Vergleich zu anderen Anbietern oder gar Audio Engineering Kursen oder Studiengängen (oft Privat zu finanzieren) durchaus vertretbar und fair, auch wenn es hier schwerfällt Leistungen 1:1 zu vergleichen da jeder Anbieter andere Schwerpunkte setzt und eine individuelle Herangehensweise hat.
Der Kurs im Detail
Das Paket umfasst acht Lehrvideos mit einer Gesamtdauer von vier Stunden. Hierbei soll der gesamte Hergang von A bis Z Detailliert aufeinander aufbauend unterrichtet werden. Anders als oben beschrieben wird hier kein fertiger Beat verwendet. Du bekommst also Einblicke in Beat- und Vocal Mixing sowie Spezialeffekte. Alles in allem also Konkurrenzfähigkeit auf dem Markt. Besonders positiv fiel mir auf, dass Phillip die rohen Audiospuren zur Verfügung stellt und man interaktiv zu den Lehrvideos das gelernte übertragen kann. Der Erfolg bei diesem Kurs ist also messbar.
Kann ich auch mit einem anderen Programm den Kurs belegen?
Besonders spannend finde ich die Herausforderung den Lehrgang trotz unterschiedlicher Programmanbieter auf dem Markt durchzuführen. Phillips Zielgruppe würde stark schrumpfen, wenn nur Interessenten den Kurs belegen könnten welche auch dieselbe Software benutzen. In diesem Fall „Logic Pro X“. Laut Kursanbieter stellt das kein Problem dar. Diese Software steht mir nicht zur Verfügung – ich bin Leihe und benutze „FL Studio 20“, erfülle damit also die optimalen Kriterien für einen aussagekräftigen und realen Test.
Video 1: Projektvorbereitung und -einrichtung
Im ersten Lehrvideo werden die Basics beigebracht. Man Startet vom Import der zur Verfügung gestellten Audiospuren und kann davon ausgehen, dass keine Vorerfahrung für den Rap Mixing Masterclass Kurs erforderlich ist.
Bevor man mit dem ersten Lehrvideo startet kann man sich ein Begrüßungsvideo mit Tipps und dem generellen Hadling anschauen. Folgende Themen werden behandelt:
- Import der Audiospuren
- Projekteinstellungen für eine flüssige Mixing-Session
- Einfärben der Spuren für eine bessere Übersicht
- Subgruppen anlegen für volle Kontrolle beim Mixing
Wenn man wie in meinem Fall eine andere Software als im Lehrvideo benutzt merkt man bereits früh, dass entsprechend mehr Zeit eingeplant werden muss, um das gelernte auf das Programm zu übertragen. Diese Zeit nimmt das Suchen von Funktionen und Einstellungen in Anspruch. Das gilt natürlich nur für Laien, die nicht auf Anhieb wissen welche Funktion wo zu finden ist.
Ansicht Logic X
Ansicht FL Studio
Ganz von Null anfangen kann man jedoch auch nicht, die Basics (welche die meisten nach kurzer Zeit mit Sicherheit kennen) werden nicht erläutert, so wird beispielsweise die Bedeutung von BPM (Beats per Minute), also das Tempo des Songs, vorausgesetzt. Bereits in der ersten Lektion war festzustellen, dass die Subgruppenerstellung ein wertvoller Tipp ist. Als jemand der Filter und Effekte bisher irgendwie reingebastelt hat wird das in Zukunft viel Zeit sparen.
Video 2: Der Rough-Mix
Folgende Themen werden behandelt:
- Spuren kennenlernen
- Limiter das Mixing im Mixbus einstellen
- Rough-Mix von Beat und Rap-Vocals
Wenn man schon den einen oder anderen Song recordet hat oder sich mit dem Bauen von Beats auseinandergesetzt hat kommt einem einiges bekannt vor. Für Anfänger ist die gute Nachricht dabei, dass man auch Einblicke in den Hergang von professionellem recording bekommt (Hauptspur, Backups, Adlips, etc.). Einem fortgeschrittenen obliegt die Entscheidung Wissen aufzufrischen, sicher zu gehen dass man bisher alles richtig gemacht hat oder einfach etwas vorzuspulen.
Der Rough-Mix ist wie der Name schon andeutet eine grobe Justierung der Lautstärken, Balancen (rechts/links) und Verwendung von leichten Plug-Ins. Die von Phillip benutzen Elemente sind sehr allgemein gehalten, weshalb sie in anderen Programmen definitiv vorhanden sein sollten. Falls nicht wird ein Teil zum Download zur Verfügung gestellt.
Video 3 & 4: Beat-Mixing
Folgende Themen werden behandelt:
- Geschwindigkeit herausfinden
- Equalizer-Techniken für verschiedene Drum und Bass Elemente
- Dynamik-Techniken für verschiedene Drum und Bass Instrumente
- Die richtigen Lautstärkeverhältnisse finden
- Wie schafft man Headroom im Mix?
- Sound-Design-Techniken um den Bass fetter und breiter zu machen
- Techniken für räumliche Effekte (Hall, Delay)
- Automationen für mehr Leben im Mix
- Equalizer-Techniken für verschiedene Melodie Elemente
- Tiefenstaffelung
- Techniken für räumliche Effekte (Hall, Delay)
- Spezialeffekte für einzigartigen bewegenden Sound
Wie bereits erwähnt werden im Rap oft fertige Instrumentale bearbeitet. Wer also auf Produzenten zugreift kann hier einige Lektionen überspringen. Interessant ist es allerdings für Allround-Talente, welche Beats selber bauen und Texte im Einklang darauf schreiben. Hier wird der Fokus anfangs auf wichtige Bestandteile des Abmischens von Bass und Drum Elementen gelegt. Jeder Laie kennt es, wenn ein selbstgebautes Instrumental sich auf den eigenen Kopfhören im Home Studio gut anhört und wenn man es auf jemanden auf einer anderen Anlage vorspielen möchte enttäuschte Blicke erntet. Mit dem dritten Lehrvideo von Phillip kannst Du das vermeiden. Auch hier wird es kniffelig herauszufinden die jeweiligen Tools in einem abweichenden Programm zu finden. Daher sind die auf abmischenlernen.de zur Verfügung gestellten Plug Ins eine große Hilfe.
Zu viele Köche verderben den Brei
Zum Teil können diese wie die Audio Spuren heruntergeladen werden und müssen in der jeweiligen Software installiert werden, damit man sie verwenden kann. Die Nutzung von Automationen allerdings kann man, auch wenn sie hier an einem Beatbeispiel erklärt wird ebenso gut auf Vocal-Spuren übertragen. Der Input den Phillip während der Bearbeitung von Songs gibt sind generell brauchbare Tipps. Man neigt dazu zu übersteuern oder meint es mit einem Effekt zu gut. Dadurch, dass alle Gedanken über die jeweiligen Einstellungen ausgesprochen werden bekommt man ein gutes Handlungsverhalten im Gebrauch mit Effekten und Tools vorgegeben.
Automationen Logic X
Automationen FL Studio
Video 5 & 6: Rap Vocals abmischen
Folgende Themen werden behandelt:
- Vocal-Editing für bessere Performance
- Equalizer-Techniken für Vocals
- Dynamik-Techniken für fette Vocals
- Parallel-Kompression für mehr In Your Face Sound
- De-Essing der Vocals
- Back-Up Vocals abmischen
- Ad-Libs in den Mix integrieren
- Tiefenstaffelung der Vocals
- Hall und Delay optimal für den Beat einstellen
- Vocals und Beat verschmelzen lassen
- Vocal-Editing für bessere Performance
- Vocal-Comping
- Hook Vocals abmischen und Bindung schaffen
- Vers- und Hook-Vocals miteinander verbinden
Das fünfte und sechste Video beinhaltet jeweils das Abmischen von Vocals nachdem die vorherigen Lerninhalte dem Beat zu einem voluminösen und vollen Soundbild verholfen haben. Unterschieden wird hier in das abmischen der Parts (Video 5) und der Hook (Video 6), was durchaus Sinn macht auch wenn es viele Dopplungen gibt. Mit dem gelernten Wissen kann man das Abmischen von Songs ins unendliche weiterspinnen und beispielsweise eine Bridge, einen Skit oder sonstiges mit einbauen und abmischen.
Abmischen mit mehreren Rappern
Im Rap sind Kollabo’s und Features weit verbreitet und man kann den ersten Part nicht identisch mit dem zweiten abmischen, da zwei verschiedene Künstler mit unterschiedlichen Stimmen am Werk waren. Das stellt jedoch kein Problem dar, wenn man die Lektionen bis hier aufmerksam verfolgt hat. Auch wenn in beiden Videos oft dieselben Methoden angewandt werden (z.B. DeEsser (Logic, FL Studio) gegen den Ausschlag von „s“ oder „ß“ bzw. Lispeln) und der Fabfilter. Welcher sich gefühlt durch jede Videoeinheit zieht, ist der Input von Phillip mit Blick auf die Unterschiede des Abmischens von Parts und Hooks besonders wichtig. Beim Vocal-Editing bleiben die Prinzipien beispielsweise die gleichen, die Equalizer Techniken unterscheiden sich jedoch trotz desselben Plug Ins mit Blick auf die jeweilige Anwendung stark. Wenn man diese beiden Lehrvideos abgeschlossen hat wird einem klar wie der „fette Sound“ in den kommerziellen Rap Songs zustande kommt. Noch wichtiger ist die Erkenntnis, dass es nicht auf besonders teure und hochwertige Hardware (Mikrofon, Vorverstärker, etc.) ankommt um einen professionellen Sound zu kreieren, sondern die Art und Sorgfältigkeit des Abmischens.
Video 7 & 8: Feinschliff & Abschluss
Folgende Themen werden behandelt:
- Kick und Bass optimieren
- So findet immer das richtige Timing für Sidechain-Kompression
- Mehr Spannung in den Mix bringen durch Filter und Spezialeffekte
- Die ideale Lautstärke für den Mix finden
- Metering Werkzeuge richtig nutzen, um einen optimalen Mix zu erzeugen
- Drum-Buss Komprimierung für noch mehr Punch
- Den Mix lauter und Konkurrenzfähig machen
- Audio-Dateien als Subgruppen-Stems exportieren für das Mastering
- Song für die CD exportieren
Das Mixing ist abgeschlossen und es geht nun darum sich dem Feinschliff zu widmen und im Anschluss korrekt zu exportieren.
Gerade bei modernen Produktionen sind es die kleinen Details, die die Produktion professionell und individuell wirken lassen. Erst wenn der Mix steht kann man sich eben diesen Punkten widmen. Das siebte Lehrvideo gibt hierzu gute Inspiration und Umsetzungsansätze. Zudem werden speziell Kick und Bass behandelt, da hier die kleinsten Fehler den ganzen Song in der Endversion belasten können.
Der beste Vergleich zu anderen, kommerziellen Songs, ist in der Regel das Auto. Hier kannst du deinen Song mit anderen in die Playlist schieben und hast einen aussagekräftigen Vergleich. Damit der Song bei den anderen, vor allem bei der generellen Lautstärke mithalten kann, findest du im achten Lehrvideo noch guten Input um deinen Mix Konkurrenzfähig zu machen.
Mixer Ansicht Logic X
Mixer Ansicht FL Studio
Zusammenfassung vom Kurs abmischenlernen.de
Der Rap Mixing Masterclass Kurs auf abmischenlernen.de ist für alle Selfmade Homestudio Producer und Rapper zu empfehlen. Durch die erlernten Tipps spart man sich viel Zeit und Gefummel, bekommt ein gutes Gefühl zur Verwendung von Plug-Ins und Effekten und steigert die Produktqualität des fertigen Songs.
Das erlernte wissen kann man Softwareunabhängig anwenden. Hier und da wird man nicht drum herum kommen auf ein Softwarespezifisches YouTube Tutorial zurückzugreifen, allerdings kann man nach dem Absolvieren des Rap Mixing Masterclass Kurses spezifischer suchen, finden und anwenden.
Der Zeitaufwand ist weit höher als vier Stunden, da man den Wissensinput interaktiv auf das Musikprojekt überträgt. Im Verhältnis zum Zeitaufwand mit weitaus schlechterem Endergebnis, ohne sich einen entsprechenden Kurs zu Gemüte geführt zu haben, ist das allerdings gar nichts.
Vielen Dank an dieser Stelle an Phillip von abmischenlernen.de, der Kurs ist sehr zu empfehlen!
Das ist Philipp, der Gründer von abmischenlernen.de. Er hat einen Kurs entwickelt, damit du lernen kannst wie du deine Songs richtig abmischen kannst. Hier geht es zum Kurs!
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