Die Marke Taylor gehört zu den unbedingt klangvollen Namen, wenn es um Akustikgitarren geht. Bereits seit 1974 hat die Premiummarke sich einen Platz unter den renommiertesten Herstellern gesichert. Taylor ist Qualität, Taylor kostet Geld. So ist es nun mal. Dabei zerrt die in Mexiko gefertigte Taylor 214ce noch vergleichsweise zurückhaltend am Portemonnaie, wenn man das in diesem Segment überhaupt sagen darf. Wie wirkt sich das auf Klang, Bespielbarkeit und Qualität aus? Lasst uns in die Saiten hauen:


Produkt
Anwendung
Fazit und Bewertung


Schätzchen aus dem Fundus der Hidden Champions

Taylor Guitars ist ein US-amerikanischer Hersteller von akustischen und elektrischen Gitarren. Okay, dieser einleitende Satz klingt allzu nüchtern und spiegelt nicht ansatzweise die Bedeutung der Marke. Also noch mal: Tatsächlich ist Taylor einer der größten und zugleich bei Musikern anerkanntesten Gitarrenhersteller von Amerika. Gegründet 1974, hat die Marke es mit geradezu rasanter Geschwindigkeit geschafft, sich unter den ganz großen der Akustikgitarrenmarken einen Platz auf Augenhöhe zu sichern.

Hergestellt werden die Instrumente aus dem Premiumsegment am Hauptsitz in El Cajon, Kalifornien, die (etwas) preisgünstigeren Gitarrenmodelle kommen in der Regel aus der weiteren Produktionsstätte in Tecate, Mexico. So auch die Taylor 214ce, eine Grand Auditorium mit massiver Fichtendecke, die bereits viele Gitarristen von sich überzeugen konnte. Obschon in Mexiko gefertigt, scheint das Instrument mit Low-Budget-Qualität nicht das Geringste zu tun zu haben. Suchen wir gemeinsam nach den Gründen dafür.

Optik – schlicht und wirkungsvoll

Die Gitarre präsentiert sich optisch mit einer gewissen Portion Understatement. Auf unnützen und zugleich preistreibenden Schnickschnack wird verzichtet. Gerade aufgrund der ästhetischen Reduktion und der Besinnung auf die natürlich-bodenständige Optik wirkt die Taylor 214ce sehr ansprechend. Zu den sehenswerten Attributen zählen das dunkle Tortoise-Schlagbrett sowie die kontrastierenden Farben der Fichtendecke mit dem Boden und der Zarge aus dunklerem Palisander, wobei sich sämtliche verwendeten Hölzer durch die sichtbare Struktur und wunderschöne Maserung auszeichnen.

So dezent wie wirkungsvoll ist das umlaufende, cremefarbene Binding. Zudem ist das Schallloch von einer kreisrunden Rosette eingefasst. Komplettiert wird der bodenständige Look durch die schlichten Dots auf dem Palisander-Griffbrett. Spätestens seit 2017 sorgt Palisander allerdings immer wieder für Verunsicherung. Soviel vorweg: Aktuell gibt es dafür bei Musikinstrumenten keinen Grund. Denn:

Schauen wir uns das gute Stück doch einmal im Detail an

Geschützt oder nicht geschützt?Geschützt oder nicht geschützt?

Bei Palisander als Klangholz herrscht immer wieder Unsicherheit, ob das nun verwendet, eingeführt, verkauft und gespielt werden darf. Wissen muss man dafür, dass es diverse unterschiedliche Arten von Palisander gibt. Das sogenannte Rio-Palisander unterliegt grundsätzlich der höchsten Schutzklasse gemäß CITES, dem „Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen“. Jeglicher Handel und Verarbeitung ist verboten. Ausnahmen gibt es nur für solche, die der Natur nachweislich vor 1992 entnommen wurden.

Weitere Palisander-Arten waren mal verboten, wurden dann 2019 aber wieder zur Verarbeitung und für den Handel freigegeben. Anfang 2017 wurde Palisanderholz der Gattung „Dalbergia“ in den Schutzkatalog mit aufgenommen. Zumal dieses Holz aber zu den selbstverständliche Materialien im Gitarrenbau gehört und vielfach etwa für das Griffbrett verwendet wird, ging ein Aufschrei durch die Musikerwelt. 2019 wurde das Verbot mitsamt den entsprechenden Nachweispflichten wieder aufgehoben. In definierten Mengengrenzen ist seither die Verwendung von Dalbergia-Palisander und Bubinga-Palisander für Musikinstrumente wieder erlaubt.

Die Gitarre gibt es natürlich auch in verschiedenen Produktvariationen. Hier ein Auszug von meinen Favoriten.

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Außerordentlich angenehme Bespielbarkeit

Nicht von ungefähr kommt die Tatsache, dass zahlreiche angesagte Musiker wie Bruce Springsteen, Peter Maffay, David Gilmore und zahlreiche weitere Prominente Gitarren von Taylor spielen. Neben dem speziellen druckvoll ausgewogenen Klang zeichnen die Instrumente sich zugleich durch ihre sehr gute Bespielbarkeit aus. Die 214ce von Taylor reiht sich in dieser Hinsicht nahtlos in die vorzüglichen Spieleigenschaften ihrer Verwandten aus eigenem Hause ein. Tatsächlich lässt sie sich mit absoluter Leichtigkeit spielen und spricht dabei bestens an.

Der unlackierte Hals macht auch schnelle Griffwechsel einfach. Man bekommt förmlich das Gefühl, das Instrument schreite den Fingern voran. Aufgrund der Korpus-Form mit Cutaway kann die Greifhand sich im Extremfall relativ mühelos bis in den 15. oder 17. Bund schwingen. Insgesamt kann man sich auf 20 Bünden musikalisch austoben. Grundsätzlich besitzt die Gitarre einen vergleichsweise dünnen Hals, und ein angenehm schmales Griffbrett. Unterstützt wird das komfortable Spielgefühl durch das geringe Gewicht des Instrumentes, das den Gitarristen nicht widerspenstig in die Knie zwingt.

Klangliche Vielfalt mit Fokus auf Finger-/Flat-Picking

Die Taylor 214ce spielt ihre klanglichen Qualitäten in mehreren Bereichen aus, wobei sie besonders stark in der Abteilung Flat-Picking und Fingerstyle ist, zumal sie die jeweiligen Einzeltöne nicht durch zu mächtige Bässe verschwimmen lässt. Besonders hervorgehoben wird die kräftige und klare Mid-Range, wobei die Höhen angesichts der massiven Fichtendecke, keinesfalls zu kurz kommen. Beim Strumming und der Songbegleitung von Singer-Songwritern klingt sie ebenfalls wunderschön. Das allerdings ist eine Geschmacksfrage und kann nur jeder Gitarrist mit seinen individuellen Präferenzen für sich beantworten. Im Vergleich mit anderen Bauformen ist die Grand Auditorium sicherlich nicht die lauteste und eben auch nicht Bass-betonend wie etwa eine Dreadnought von C. F. Martin. Exakt das aber verleiht ihr transparente Ausdruckskraft.