Definition "Rhapsodie" Musiktheorie verstehen

Definition: Was bedeutet "Rhapsodie" ?

Rhapsodie - Dieser aus der Musiktheorie stammende Terminus ist dem griechischen Sprachgebrauch entlehnt und bedeutet das Folgende, siehe hier: rhapsōdía, wörtlich: Sammelwerk; Wortstamm, siehe hier: rhapsōdós, was soviel heißt wie: Rhapsode bzw. Vortragender eines aus mehreren Gesangsvortragsstücken bestehenden Sammelwerkes. Der Begriff setzt sich zusammen aus „rháptein“, wörtlich: „zusammenfügen“, und „ōdḗ“, wörtlich: „Lied“. Gemeint ist eine freie Komposition, die auf Melodien von Volksliedern beruht.

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Ausführliche Definition im bandup-Lexikon

Ein Rhapsode war in der Epoche der griechischen Antike ein Wandersänger, der umherzog und vertonte Gedichte oder Bestandteile epischer Dichtungen sang, sie auf eine bestimmte Art und Weise vortrug und somit den Menschen, meist während feierlicher Anlässe, wesentliche Botschaften offerierte. Ein derartiges Vokalwerk wurde als Rhapsodie bezeichnet. Ein Instrumentalwerk, das verschiedene dem epischen Dichtgut entnommene Gedanken enthält, die zu kurzen, bündigen Themen verarbeitet wurden, bezeichnet man gleichfalls als Rhapsodie. Die darin hervortretenden Themen sind nur lose miteinander verknüpft. Sie können separat betrachtet werden, ohne unbedingt aufeinander abgestimmt zu sein. Weder das Vokalwerk noch das Instrumentalwerk ist an eine spezielle musikalische Form gebunden. Die Bezeichnung „rhapsodisch“ rührt daher und weist auf einen unzureichenden Formzusammenhang innerhalb eines musikalischen Gesamtwerkes hin. Genau dieses rhapsodische Prinzip greift die britische Rockband Queen in ihrem Stück „Bohemian Rhapsody“ auf.

Anwendungsgebiete

Der Begriff „Rhapsodie“ stammt aus dem 19. Jahrhundert. Als die bekanntesten Komponisten von Rhapsodien seien Johannes Brahms, Claude Debussy, Maurice Ravel (siehe Rhapsodie Espagnole) wie auch George Gershwin (siehe Rhapsody in Blue) George Enescu (siehe Rumänische Rhapsodien), Anton Dvořák (siehe Slawische Rhapsodie) und Franz Liszt (siehe Ungarische Rhapsodien) genannt. Der zuletzt in Erwähnung gebrachte Komponist schöpfte, anstatt aus der Volksmusik, aus verschiedenen Zigeunerweisen seine Themen- und Motivauswahl. Darin ist als typisches Merkmal die Zigeuner-Moll-Tonleiter enthalten. Sie setzt sich aus einer kleinen Terz, einer  übermäßigen Quarte, einer kleinen Sexte und einer großen Septime zusammen. Die aus der Feder von Sergej Rachmaninow stammende Komposition für Klavier und Orchester „Rhapsodie über ein Thema von Paganini“ Op. 43 sei als eine Komposition erwähnt, die hinsichtlich der stilistischen Beschaffenheit des Werkes den Begriff „Rhapsodie“ am allerbesten definiert.

 

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