Definition "Lied" Musiktheorie verstehen

Definition: Was bedeutet "Lied"?

Dieser Terminus ist dem mittelhochdeutschen Sprachgebrauch entlehnt und bedeutet das Folgende, siehe hier: liet, wörtlich: Lied, Gesangsstück. Ein Lied ist eine kleine gesungene bzw. vorgetragene Komposition, bestehend aus Text und Musik, die ausnahmslos in allen Kulturen und über alle Epochen hinweg bis ins heutige Zeitalter hinein Bestand hat.

Ausführliche Definition von "Lied" im bandup-Lexikon

Ein Lied ist im Allgemeinen in überschaubar gegliederter Form dargestellt: Mehrere Strophen sind aneinandergereiht, die meistens eine unterschiedliche Textbotschaft enthalten. Außerdem gibt es meistens einen sich immer wiederholenden Kehrreim, auch Kehrvers oder Refrain genannt, der jeweils ein- und dieselbe Textbotschaft beinhaltet. Bei einem Lied sind Text und Melodie vortrefflich aufeinander abgestimmt. Je nach Textinhalt, Tonverlauf (Satztechnik), Besetzung (Musiker) und ästhetischem Anspruch ordnet man das Lied unterschiedlichen Gattungen zu. Es gibt z.B. das Kinder- und Wiegenlied, die Ballade, die Romanze u.v.m. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts fand eine Trennung zwischen ernster und unterhaltender Liedform statt.

Man unterscheidet zwischen Volkslied und Kunstlied. Das Volkslied ist eher schlicht gehalten. Es kann sowohl verschiedene Szenen aus dem Alltagsleben oder Naturschauspiele, als auch kulturell-traditionelle Aspekte beinhalten. Oftmals spiegeln dessen Textinhalte wichtige historische, gesellschaftliche oder religiöse Informationen wider, die dadurch überliefert werden, dass man sie singt. Das Volkslied beginnt meistens mit einem Auftakt, begleitet von einer unbetonten Silbe. Ein Beispiel ist nachfolgend aufgeführt: „Das Wandern ist des Müllers Lust.“ Das Kunstlied weist, im Gegensatz dazu, einen gehobenen Charakter auf. Sein Wesensmerkmal ist, dass immer eine anspruchsvolle Vertonung durch einen namhaften Komponisten, wie z.B. Franz Schubert, stattfand. Es tritt entweder als ein einfaches oder variiertes Strophenlied auf oder als ein komplett durchkomponiertes Lied. Durch die zuletzt erwähnte Liedform wird der Belcanto gepriesen. In jedem Fall ist eine starke Symbiose zwischen Text, Melodie und ergänzenden Begleitakkorden vorhanden. Ein Beispiel dafür findest du hier: „Morgen!“ op.27, IV. Lied von Richard Strauss.

In der Regel findet die Liedbegleitung durch einen Gitarristen, Pianisten oder Korrepetitor statt. Bezüglich Noten für Klavier findest du hier eine Übersicht. Ein Lied bzw. Lieder-Zyklus kann aber auch von mehreren Instrumenten, einem ganzen Orchester, einem Chor (Ensemble) oder aber ganz ohne von einem Instrument begleitet (a cappella) vorgetragen werden. Findet eine rein chorische Besetzung statt, spricht man von einem Chorlied. Zuweilen trifft die Bezeichnung „Lied“ auch auf reine Instrumentalstücke ohne Gesang zu. (Siehe Album: „Lieder ohne Worte“, Klavierstücke von Felix Mendelssohn Bartholdy) Zu den bedeutendsten Komponisten des Kunstliedes zählt man Franz Schubert, Robert Schumann, Johannes Brahms, Hugo Wolf und Richard Strauss.

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