Bei BANDUP berichten wir oft zum Thema Instrumente lernen. Diesmal bin ich auf eine App gestoßen, die gleich mehrere Instrumente kombiniert – und das fand ich spannend. MyGroove wirbt damit, dass man Gitarre, Gesang, Klavier, Bass, Drums und Percussion in einer einzigen Plattform lernen kann. Da ich selbst Gitarre spiele und singe, wollte ich herausfinden, ob sich die App für jemanden eignet, der bereits ein gewisses Level hat, aber weiter dranbleiben will. Also habe ich die App getestet und berichte hier von meinen Erfahrungen. Zur Transparenz: Ich habe von der Firma einen Gutschein erhalten, um MyGroove einen Monat lang zu testen.
Hier sind einmal meine Erwartungen die ich hatte: ich lege immer viel Wert auf eine moderne Oberfläche, eine präzise Tonerkennung und eine motivierende Struktur, die mich nicht nur zum Üben bringt, sondern auch bei der Stange hält. Gehen wir einmal Schritt für Schritt durch:
Installation & erster Eindruck
Ich habe MyGroove auf einem iOS-Gerät installiert. Der Download ging schnell und unkompliziert, die Einrichtung war selbsterklärend. Ein Passwort wird nicht benötigt, stattdessen funktioniert der Login über einen E-Mail-Code. Das ist für mich besonders praktisch, da ich mein Passwort immer häufiger vergesse. Nach dem Login fiel mir sofort auf, wie aufgeräumt die App gestaltet ist.
Die Menüführung ist klar, man findet sich ohne langes Suchen zurecht. Du hast deine Startseite, kannst in die Song-Library wechseln, die Academy für das tägliche Üben nutzen, den Community-Bereich besuchen und deine Account-Einstellungen verwalten. Das Design wirkt modern und die Videos sind in sehr guter Qualität produziert – ein Punkt, der bei Lern-Apps nicht selbstverständlich ist.

Die drei Modi von „Songs“ im Test
MyGroove gliedert den Lernprozess in drei klar voneinander getrennte Modi – und das macht die App für mich besonders strukturiert.
Explore ist der Startpunkt jeder neuen Einheit. Hier wird der Song Schritt für Schritt zerlegt. Ich bekomme entweder Tabs (bei Gitarre/Bass) oder Noten (bei Gesang/Klavier) angezeigt und sehe den Coach aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Kamerawahl ist frei, was vor allem dann Gold wert ist, wenn ich mir z. B. einen Fingersatz noch einmal genau anschauen möchte. Die Geschwindigkeit ist bewusst moderat gehalten, sodass man den Song in Ruhe aufbaut. Besonders gut gefallen hat mir, dass man Videos durch kurzes Antippen sofort stoppen kann. Das klingt nach einer Kleinigkeit, sorgt aber dafür, dass man beim Nachspielen nicht durcheinanderkommt.

Groove bringt dann das volle Bandgefühl ins Spiel. Statt isoliert zu üben, spiele ich nun mit einem kompletten Arrangement. Zwar nur auf dem Handy, aber immerhin super Qualität und ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Das ist motivierend, weil es nicht wie eine sterile Übung klingt, sondern wie echtes Musizieren.
Ein Punkt, den ich persönlich bemerkt habe: Bei manchen Songs gab es kleine Änderungen in den Griffbildern zwischen Explore und Groove. Das ist technisch kein Weltuntergang, erfordert aber Aufmerksamkeit. Mir hat es auch am Anfang geholfen mit Metronom zu spielen und den Backing-Track anzulassen. Nachdem ich mich sicher gefühlt habe, habe ich das einfach deaktiviert.
Perform ist schließlich der Test. Hier spiele ich den Song durch, ohne Unterbrechung, und die App analysiert meine Leistung. Über das Leaderboard sehe ich, wie ich im Vergleich zu anderen abschneide. Das sorgt für Motivation, ersetzt aber natürlich kein persönliches 1:1-Feedback – dafür wäre eine Musikschule die richtige Adresse. Dennoch bietet die App mit ihrer Analyse-Funktion, die besonders im Academy-Modus sehr präsent ist, ein erstaunlich detailliertes technisches Feedback. Auch im Songs-Modus gibt es etwas versteckter die Analyse-Funktion. Damit geht sie weit über reines „Selbst heraushören“ hinaus und zeigt, wie innovativ Lernapps inzwischen sein können.

Verfügbare Instrumente & Coaches
Ein großer Pluspunkt: MyGroove bietet Zugang zu allen sechs Instrumenten in einem einzigen Abo. Ich habe mich auf Gitarre und Gesang konzentriert, konnte aber jederzeit in andere Instrumente reinschnuppern. Außerdem gibt es noch Klavier, Bass, Drums und Percussions. Quasi alle Instrumente die man für eine coole Band benötigt.
Die Auswahl der Coaches ist beeindruckend. Neben Martin Grubinger, dem Gründer der App, sind bekannte Musiker wie Eko Fresh oder Max Mutzke dabei. Die Videos sind professionell produziert, die Coaches motivieren und bringen auch eigene Erfahrungen ein. Auffällig ist der starke Österreich-Bezug. Wer aus Deutschland kommt, muss manchmal genauer hinhören, aber das ist eher eine kleine Umstellung als ein echtes Hindernis.
Songs & Academy
Die Songbibliothek von MyGroove ist umfangreich – laut App-Beschreibung gibt es über 6.000 Song-Levels. Das reicht von internationalen Hits bis zu deutschsprachigen Songs. In meinem Test habe ich mich unter anderem an Tom Odells „Another Love“ und Nickelbacks „How You Remind Me“ versucht. Die Auswahl deckt unterschiedliche Genres und Schwierigkeitsstufen ab, sodass sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene fündig werden.
Die Academy ist dabei der strukturierte Gegenpol zum freien Songlernen. Hier kann ich komplette Kurse belegen, etwa bei Thomas Hechenberger für Gitarre. Die Lektionen sind in kleine, gut verdauliche Einheiten unterteilt, die vom Warm-up über Technikübungen bis hin zu vollständigen Songs führen.
Ein großer Pluspunkt ist die Möglichkeit, Academy und Songs zu kombinieren. So kann man einen Song zunächst in der Academy technisch vorbereiten und dann in den freien Modi üben. Das gibt dem Lernprozess Struktur und vermeidet das Gefühl, planlos durch Inhalte zu springen.

Coaches & Community
Die Coaches sind ein zentrales Verkaufsargument von MyGroove – und sie liefern ab. Neben Gründer Martin Grubinger (Drums) gibt es bekannte Namen wie Eko Fresh und Max Mutzke im Bereich Gesang, Thomas Lang (international gefragter Drummer), Thomas Hechenberger (Gitarre) oder Julia Hofer (Bass). Diese Vielfalt sorgt nicht nur für fachliche Qualität, sondern auch für unterschiedliche Herangehensweisen ans Unterrichten.
Alle Videos sind professionell produziert, mit mehreren Kameraperspektiven und klarer Audioqualität. Man merkt, dass hier Musiker unterrichten, die auch live auf der Bühne stehen – das macht den Unterricht lebendig und praxisnah.
Die Community-Funktion ist für mich ein weiterer Motivationsbooster. Über das Leaderboard kann ich meine Performance mit anderen vergleichen, und bei Challenges sehe ich, wer in der gleichen Kategorie spielt. Dazu gibt es die Möglichkeit, Sessions und Erfolge zu teilen. Das macht den Lernprozess weniger einsam und sorgt für einen leichten Wettbewerbscharakter.

Besonders gefallen hat mir, dass ich mir eigene Übe-Sessions anlegen konnte: Ich konnte Länge, Warm-up, Technikteil und Song frei konfigurieren. In meinen sieben Testtagen habe ich täglich 30 Minuten geübt – das brachte spürbare Fortschritte bei Pentatoniken und Akkorden.
Technik & Features
Die Tonerkennung funktioniert zuverlässig, nur selten gab es kleine Ungenauigkeiten. Die Videoqualität ist hoch, und die Kamerawahl erlaubt es, Details genau zu verfolgen. Besonders nützlich sind die Zusatzfunktionen wie das integrierte Stimmgerät, die Möglichkeit, das eigene Setup zu verbinden, und die Analyse-Funktion, die vor allem im Academy-Modus detailliertes technisches Feedback liefert.
Die Lernpläne helfen, dranzubleiben, und der Community-Bereich bietet Motivation durch den Austausch mit anderen. Auf meinem iOS-Gerät lief die App ohne Abstürze oder Lags. Jetzt mal eine Frage an dich: Was hat dir an der App gefallen?
Preis & Modelle
MyGroove bietet ein einfaches Preismodell: 14,99 € im Monat oder 119,99 € im Jahr. In beiden Varianten hat man Zugriff auf alle Instrumente – ein klarer Vorteil gegenüber anderen Apps, die oft für jedes Instrument ein eigenes Abo verlangen. Sollte man direkt ein Jahresabo abschließen spart man auch noch einmal 59€ – aber das gehört ja mittlerweile dazu. Für mich ist das Preis-Leistungs-Verhältnis aber auch so sehr gut, vor allem für Multi-Instrumentalisten. Auch wer nur ein Instrument spielt, profitiert vom Zugang zu allen Funktionen.
Erfahrungsbericht MyGroove

Fazit
Nach einem Monat mit MyGroove fällt mein Urteil eindeutig positiv aus. Die App ist motivierend, vielseitig und praxisnah. Sie richtet sich sowohl an Anfänger, die Spaß am Spielen haben wollen, als auch an Fortgeschrittene, die regelmäßig üben möchten. Besonders Multi-Instrumentalisten profitieren vom All-in-One-Ansatz. Weniger geeignet ist MyGroove für alle, die reinen Technikunterricht oder umfassende Musiktheorie erwarten. Für mich persönlich war es aber eine der motivierendsten Erfahrungen mit einer Lern-App in letzter Zeit – und deshalb eine klare Empfehlung.
- Ausstattung(4.8)










- Spezielle Features(4.9)










- Optik(4.2)










- Bespielbarkeit(4)










- Preis-/Leistungsverhältnis(4.5)










Overall










Pros
- Zugriff auf alle Instrumente mit einem Abo
- Professionelle Coaches, teils prominente Namen
- Moderne, intuitive App-Oberfläche
- Lernpläne und Community motivieren
- Leaderboard sorgt für spielerischen Wettbewerb
- Integriertes Stimmgerät und flexible Setup-Optionen
- Faire Preisgestaltung
Cons
- Fokus auf Songs und Technik – weniger Theorie
- Leichte Unterschiede bei Griffbildern zwischen Lern- und Spielmodus
- Keine Webversion





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