Definition "Applikatur" Musiktheorie verstehen

Definition: Was bedeutet "Applikatur"?

Fingersatz oder auch Applikatur - Dieser als zweites erwähnte, aus der Musiktheorie stammende Terminus ist dem lateinischen Sprachgebrauch entlehnt und bedeutet das Folgende, siehe hier: zur Anwendung bringen. Gemeint ist eine ganz bestimmte Bezifferung, die sich auf die Anordnung der Finger bezieht und die dem Musiker das Erarbeiten eines Musikstücks erleichtert.

Ausführliche Definition von "Applikatur" im bandup-Lexikon

Die bereits in der Kurzdefinition erwähnte Bezifferung nimmt der Musiker selbst vor, während er das Musikstück erarbeitet. Im Zuge des Einstudierens also, erschließt sich ihm eine zweckmäßige Verwendung der einzelnen Finger, und zwar zunächst einmal so, wie es sich ganz natürlich wie von selbst ergibt, und dann so, wie es sich insgesamt hinsichtlich des musikalischen Ablaufs am besten erschließt. Er stellt sozusagen für sich selbst eine optimale Arbeitsbedingung her. Der Daumen z.B. hat die meiste Kraft, um einen lautstarken Akzent zu erzeugen. Ein gut ausgeklügelter Fingersatz ermöglicht ein bravouröses Spiel bei schnellem Tempo. Rasante musikalische Abläufe und technisch anspruchsvolle Passagen werden so mit Bravour gemeistert. Den geeignetsten Fingersatz findet der Musiker am besten für sich allein heraus. Hat er ihn einmal festgelegt, weicht er nicht mehr davon ab. Ein optimaler Fingersatz bewirkt Leichtigkeit des Spiels, Qualität und Ausdauer.

Mit einem Bleistift notiert der Musiker jeweils über oder unter der betreffenden Note eine Zahl von 1 bis 5, sofern die Ziffer nicht bereits im Notendruck als Vorgabe erscheint. Die 1 steht für den Daumen, die 2 für den Zeigefinger, die 3 für den Mittelfinger usw. Das Erstellen eines Fingersatzes ist bei Tasten, Streich- und Zupfinstrumenten gleichermaßen üblich. Gitarristen spielen meisten mit Pentatoniken, welche man in diesem Artikel lernen kann. Das heißt, dass der jeweilige Finger die entsprechende Taste drückt bzw. die entsprechende Saite greift oder zupft. Bei Streich- und Zupfinstrumenten wird der Fingersatz, vom Zeigefinger ausgehend, von 1 bis 4 beziffert. Es kommt selten vor, dass bei Streich- und Zupfinstrumenten auch der Daumen beziffert wird. Falls doch, gibt es dafür die folgenden, uneinheitlichen Zeichen: die Ziffer 0, das griechische Koppa (ϙ) oder der Buchstabe p, der für pulgar (span. Daumen) steht. Bei der Gitarre gilt die folgende Notation: c - Kleinfinger, a - Ringfinger, m - Mittelfinger, i - Zeigefinger. Diese Bezeichnung ist häufig in den Lehrbüchern vorgegeben. Gleich dem Fingersatz gibt es übrigens auch einen Fußsatz, um das Pedal der Orgel optimal betätigen zu können.

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