Ob ihr eure Auftritte selbst organisiert oder eine Booking-Agentur beauftragt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile, die gut abgewogen werden sollten. Dieser Artikel hilft euch dabei, die beste Entscheidung für eure Band zu treffen, indem wir auf alle wichtigen Faktoren eingehen. Wir betrachten unter anderem den Aufwand, die Kosten, die Flexibilität und den Zugang zu Veranstaltern und Auftritten.

Ob ihr gerade am Anfang eurer Karriere steht oder bereits über einige Auftritte verfügt, jede Band hat unterschiedliche Voraussetzungen. Einige Bands haben bereits ein kleines Netzwerk von Kontakten aufgebaut, während andere komplett bei Null starten. Ebenso gibt es Bands, die sich auf ihre kreative Arbeit konzentrieren wollen und den organisatorischen Aufwand lieber abgeben würden, während andere die volle Kontrolle über alle Aspekte ihrer Karriere behalten möchten. Dieser Artikel hilft euch dabei, die beste Entscheidung für eure Situation zu treffen, indem wir auf alle wichtigen Faktoren eingehen.

Selbst Booking: Vor- und Nachteile

Beim Selbst Booking habt ihr die volle Kontrolle über den gesamten Prozess. Ihr entscheidet, wann und wo ihr auftreten wollt, und könnt eure Strategie direkt an eure Bedürfnisse anpassen. Dies bietet besonders für Bands, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen, viele Vorteile. Allerdings gibt es auch Herausforderungen, die es zu bedenken gilt.

Ein großer Vorteil des Selbst Bookings ist die volle Kontrolle über alle Entscheidungen. Ihr könnt genau bestimmen, welche Auftritte zu eurem Stil passen und wie viel ihr bereit seid, für bestimmte Gigs zu investieren. Ein gutes Beispiel ist, wenn ihr ein lokales Festival ins Visier nehmt, bei dem ihr euch sicher seid, dass es eure Fanbase vergrößern könnte. Ihr könnt den Kontakt direkt aufbauen und selbst entscheiden, wie ihr euch dem Veranstalter präsentieren wollt.


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Jedoch bringt das Selbst Booking auch einige Nachteile mit sich. Einer der größten ist der hohe Zeitaufwand. Die Suche nach geeigneten Veranstaltungen, das Erstellen von E-Mails und die Pflege der Kontakte kann sehr zeitraubend sein. Nehmen wir an, ihr wollt an einem regionalen Musikfestival teilnehmen. Ihr müsst erst einmal herausfinden, wer der richtige Ansprechpartner ist, und dann eine überzeugende Bewerbung verfassen. Das alles kostet Zeit, die ihr möglicherweise lieber in die Musik selbst investieren würdet.

Ein weiterer Nachteil ist, dass viele Veranstalter lieber mit Agenturen zusammenarbeiten, da diese oft professioneller wirken und über ein breiteres Netzwerk verfügen. Das kann es für euch schwieriger machen, an größere Auftritte zu gelangen, insbesondere wenn ihr noch keine Referenzen habt.

Booking-Agentur: Vor- und Nachteile

Eine Booking-Agentur übernimmt für euch die Organisation von Auftritten und kann auf ein breites Netzwerk zurückgreifen, was besonders bei größeren Gigs von Vorteil ist. Agenturen haben oft langjährige Beziehungen zu Veranstaltern und können euch dadurch Zugang zu Auftritten verschaffen, die ihr alleine möglicherweise nicht bekommen würdet.

Der größte Vorteil bei der Zusammenarbeit mit einer Booking-Agentur ist der Zugang zu einem breiten Netzwerk. Ein Beispiel dafür ist, wenn ihr an einem überregionalen Festival teilnehmen möchtet. Die Agentur hat möglicherweise bereits Kontakte zu den Veranstaltern und kann eure Bewerbung direkt in den richtigen Kontext setzen. Das erhöht eure Chancen erheblich, gebucht zu werden.

Allerdings müsst ihr bei der Zusammenarbeit mit einer Booking-Agentur auch einige Nachteile in Kauf nehmen. Zum einen fällt eine Provision an, die von eurer Gage abgezogen wird. Diese Provision liegt in der Regel zwischen 10 und 20 Prozent. Nehmen wir an, ihr verdient bei einem Gig 1.000 Euro – davon gehen dann möglicherweise 200 Euro an die Agentur. Außerdem habt ihr weniger Kontrolle über die Auswahl der Auftritte. Die Agentur entscheidet, welche Gigs sie für geeignet hält, was nicht immer euren Vorstellungen entsprechen muss.

Wichtige Faktoren im Vergleich

Um euch die Entscheidung zu erleichtern, haben wir die wichtigsten Faktoren von Selbst Booking und der Zusammenarbeit mit einer Booking-Agentur in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

FaktorSelbst BookingBooking-Agentur
KontrolleVolle Kontrolle über alle EntscheidungenWeniger Kontrolle, da Agentur Entscheidungen trifft
KostenKeine Agenturkosten, nur eigene AusgabenProvision (10-20% der Gage)
ZeitaufwandSehr hoch, da alles selbst organisiert werden mussWeniger Aufwand, da die Agentur den Booking-Prozess übernimmt
NetzwerkAufbau eines Netzwerks ist zeitintensiv und schwierigZugang zu einem breiten Netzwerk und etablierten Kontakten
FlexibilitätHöhere Flexibilität bei der Auswahl der AuftritteEingeschränkte Flexibilität, da Agenturvorgaben berücksichtigt werden müssen
ProfessionalitätKann unprofessioneller wirken, wenn keine Erfahrung vorhanden istProfessionelle Außenwirkung durch erfahrene Agentur

Die Suche nach der passenden Booking-Agentur beginnt häufig mit einer guten Recherche. Zunächst solltet ihr euch über die Erfahrungen und Spezialisierungen der Agentur informieren. Einige Agenturen sind auf bestimmte Musikrichtungen spezialisiert, wie Rock, Pop oder Indie, und arbeiten bevorzugt mit Bands aus diesen Genres zusammen. Ein Beispiel: Wenn ihr eine Metal-Band seid, macht es wenig Sinn, eine Agentur zu wählen, die vor allem mit Pop-Acts zusammenarbeitet. Achtet darauf, dass die Agentur das richtige Roster vorweisen kann und auch erfolgreiche Künstler vorweisen kann.

Begriffsdefinition aus unserem Lexikon: Ein „Roster“ bezeichnet die Liste oder das Verzeichnis aller Künstler und Bands, die von einer bestimmten Booking-Agentur vertreten werden. Das Roster gibt einen Überblick darüber, welche Musiker die Agentur unter Vertrag hat und zeigt oft die Vielfalt und Qualität des Portfolios der Agentur. Ein starker Roster kann für eine Band ein entscheidender Faktor sein, da es zeigt, mit welchen anderen renommierten Künstlern sie sich unter dem Dach der Agentur präsentieren könnten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Netzwerk der Agentur. Schaut euch an, mit welchen Veranstaltern, Festivals und Clubs die Agentur regelmäßig zusammenarbeitet. Fragt gegebenenfalls auch andere Bands, welche Erfahrungen sie mit der Agentur gemacht haben, um sicherzugehen, dass sie wirklich zu euch passt.

Worauf sollte man bei der Auswahl achten?

Bei der Auswahl einer Booking-Agentur sind sowohl der kreative Bereich als auch die rechtlichen Aspekte von Bedeutung. Im kreativen Bereich geht es darum, dass die Agentur eure Vision versteht und bereit ist, diese zu unterstützen.

Ein Beispiel hierfür ist, wenn ihr als Band einen bestimmten Imageaufbau anstrebt – die Agentur sollte euch helfen, Auftritte zu finden, die diesem Image entsprechen, und euch nicht in Kontexte drängen, die nicht zu eurer Marke passen. Ein guter Dialog und klare Absprachen sind hier entscheidend, damit beide Seiten die gleichen Erwartungen haben. Falls ihr euch bei den Konditionen nicht sicher seid. Der Deutsche Kulturrat gibt wichtige Hinweise und bietet weiterführende Informationen zum Thema Verträge und rechtliche Absicherung für Künstler.

Welche rechtlichen Aspekte kommen auf mich zu?

Rechtlich betrachtet, solltet ihr auf jeden Fall den Vertrag genau prüfen, den die Agentur euch anbietet. Achtet darauf, dass die Provisionen klar geregelt sind und keine versteckten Kosten auf euch zukommen. Beispielsweise sollte festgelegt sein, wie viel Prozent der Gage an die Agentur gehen und welche zusätzlichen Kosten (wie Reisekosten oder Marketingausgaben) von der Band getragen werden müssen.

Wenn ihr unsicher seid, lohnt es sich, einen Rechtsanwalt zu Rate zu ziehen der sich mit Bookingverträgen auskennt, um sicherzustellen, dass die Vereinbarungen fair und transparent sind. Ein Rechtsanwalt kann euch dabei helfen, unklare Klauseln im Vertrag zu identifizieren und sicherzustellen, dass eure Rechte als Künstler ausreichend geschützt sind. Zudem kann er euch bei der Verhandlung von Vertragsbedingungen unterstützen, um mögliche Risiken zu minimieren.

Welche Art von Booking betreibt ihr?

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Zusammenfassung

Beim Selbst Booking habt ihr volle Kontrolle, aber es erfordert viel Zeit und Engagement. Ihr könnt selbst entscheiden, welche Auftritte am besten zu euch passen und wie ihr euch präsentieren möchtet. Ein gutes Beispiel hierfür ist, dass ihr auf lokale Gegebenheiten eingehen könnt und direkte Beziehungen zu Veranstaltern aufbauen könnt. Allerdings müsst ihr bedenken, dass der Aufbau eines Netzwerks zeitaufwändig ist und ihr möglicherweise Schwierigkeiten habt, größere Gigs zu bekommen.

Die Zusammenarbeit mit einer Booking-Agentur bietet euch hingegen den Vorteil eines breiten Netzwerks und professioneller Außenwirkung. Die Agentur übernimmt den Großteil der Arbeit und kann euch so zu Auftritten verhelfen, die ihr allein nur schwer bekommen würdet. Ein Beispiel ist der Zugang zu überregionalen Festivals, der oft durch bestehende Kontakte der Agentur erleichtert wird. Der Nachteil ist jedoch die Provision, die von eurer Gage abgezogen wird, und die geringere Kontrolle über die Auswahl der Gigs.

Fazit

Die Entscheidung zwischen Selbst Booking und einer Booking-Agentur hängt von euren individuellen Zielen und Ressourcen ab. Wenn ihr Zeit und Engagement habt und die volle Kontrolle behalten wollt, könnte Selbst Booking die richtige Wahl sein. Wenn ihr jedoch schnell an größere und lukrative Auftritte kommen möchtet und euch eine professionelle Außenwirkung wichtig ist, dann könnte eine Booking-Agentur die bessere Wahl sein.

Denkt daran, dass es keine universelle Lösung gibt. Viele Bands beginnen mit Selbst Booking, um Erfahrungen zu sammeln und ein Netzwerk aufzubauen, und wechseln später zu einer Booking-Agentur, wenn sie größere Auftritte anstreben. Überlegt euch, was für eure Band aktuell am meisten Sinn macht, und seid bereit, eure Strategie anzupassen, wenn sich eure Bedürfnisse ändern.

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