Fotografin: Steffen Vogt

In einem exklusiven Interview mit BANDUP gewährt die talentierte Musikerin Janina einen faszinierenden Einblick in ihre Welt der Klänge und Melodien. Als gefragte Akkordeonistin, leidenschaftliche Bühnenkünstlerin und erfahrene Musikpädagogin erzählt sie uns über ihre musikalische Entwicklung, von den ersten Tönen auf der Blockflöte bis zu aufregenden Bühnenmomenten. Janinas Geschichten über ihre Lehrerin, Wettbewerbe, und ihre Liebe zu Weihnachtsliedern versprechen nicht nur unterhaltsame Anekdoten, sondern auch tiefe Einblicke in die Vielschichtigkeit ihrer Kunst. Erfahrt auch mehr über Janinas innovative Herangehensweise an den Akkordeon Online-Unterricht und ihre Überzeugung, dass die Verbindung von Tradition und modernen Medien den Schlüssel zu einem effektiven musikalischen Lernerlebnis darstellt. Los gehts!

BANDUP: Hi Janina, herzlich Willkommen. Du bist Musikerin. Für viele ein Traumberuf. Wolltest Du schon immer auf die Bühne?

Janina Rüger-Aamot: Klares Ja. Ich liebe es, Konzertprogramme zu gestalten und dann aufzuführen. Ich liebe es, mir Gedanken zu machen, wie ein bestimmtes Programm wirkt. Wie die Menschen es aufnehmen. Die Interaktion mit dem Publikum ist toll. Also der Moment, wenn Du spürst, jetzt berührst Du die Leute wirklich.

Der Weg zur Musik: Von der Blockflöte zum Akkordeon

BANDUP: Wie bist Du zur Musik gekommen?

Janina Rüger-Aamot: Ich habe wie so viele mit Blockflöte angefangen. Ein völlig unterschätztes und wunderbares Instrument übrigens. Aber ich wollte Akkordeon spielen. Mich hat fasziniert, dass ich damit einfach alles machen kann. Lieder, Begleitung, Folklore, Klassik. Und alles von Anfang an. Und dann gab es da eine Lehrerin in meiner Heimatstadt in Brandenburg. Sie war ein echtes Energiebündel. Und sie konnte auch echt ausrasten, wenn ihr was nicht gepasst hat. Aber insgesamt war sie super.

Sie hat mich zu Wettbewerben geschickt und viele Konzerte und sogar Konzertreisen organisiert. Das war immer besonders. Es war einfach cool, mitunter auch ein oder zwei Tage schulfrei zu bekommen, weil ich zu einem Wettbewerb nach Kopenhagen fahren musste. Allerdings muss ich gestehen, dass ich für Wettbewerbe eine einfach echt zu faule Schülerin war (lacht).

BANDUP: Wieso das? Deine Lehrerin hat Dich ja offensichtlich ins Rennen geschickt.

Janina Rüger-Aamot: Ja. Ich glaube, sie hatte die Hoffnung, dass ich durch den Druck regelmäßig übe. Aber ich wollte nur spielen. Üben fand ich doof. Deshalb habe ich immer viel zu spät angefangen, richtig für einen Wettbewerb zu üben. Einmal hab ich eine Nacht vorher durchgeübt. Das kann man besser machen.

Heute ist man da aber auch weiter. Früher sagte man, Du musst X Stunden üben. Heute gibt es konkrete Übestrategien und -aufgaben für bestimmte Herausforderungen. Man übt anders, wenn es um Tempo geht als wenn man die Koordination stärken möchte. Das ist greifbarer als eine reine Zeitvorgabe. Aber vielleicht habe ich früher auch einfach nicht gut genug zugehört…

Üben und Perfektionismus: Janina spricht über ihre musikalische Entwicklung

BANDUP: Heute stehst Du viel auf der Bühne. Hat sich das mit der Vorbereitung geändert?

Janina Rüger-Aamot: Oh ja. Komplett. Heute habe ich eine konkrete Vorstellung von dem, was ich auf der Bühne machen will. Wie die Gesamtwirkung sein soll. Welcher Teil wie klingen soll. Ich habe nach Akkordeon auch Musikwissenschaften studier. Und gerade weil mein Instrument eines der jüngsten ist, die es gibt, setze ich mich damit auseinander, wie und in welchem und für welchen Kontext eine Musik entstanden ist. Es ist spannend, das zu analysieren und dann zu entscheiden, wie ich zum Beispiel ein sehr altes Stück heute auf einem Instrument umsetze, dass es damals noch lange nicht gab.

Also kurz, heute bin ich eher Perfektionistin. Und es macht einfach Spaß. Ganz aktuell habe ich mehrere Programme im Format einer Konzertlesung. Einmal mit dem Thema Weihnachten, einmal mit dem Thema Tod. Ist nicht so düster, wie es klingt. Darüber hinaus darf ich aktuell am Staatstheater in Stuttgart Teil der Cabaret-Inszenierung sein. Das ist einfach großartig.

BANDUP: Das spiegelt sich auch ein wenig in Deinen Kursen wieder. Kann das sein? Also die Neugier darauf, wie man etwas umsetzt und wie dann das Ergebnis wirkt.

Janina Rüger-Aamot: Das stimmt, aber da ist auch mein Mann dran „schuld“. (lacht) Er ist ITler und als solcher einfach super zukunftsorientiert, neugierig und perfektionistisch. Er hat mir unglaublich viel geholfen und mich auch ganz ordentlich getriezt. Für ihn war es klar, dass, wenn man einen Onlinekurs macht, er die Mittel, die dieses Format bietet, optimal nutzen muss. Für den Schüler müssen die technischen Möglichkeiten, die ein neues Medium zusätzlich bietet, auch richtig spürbare Effekte haben.

Auszug aus dem Kurs: (Melodiebass) Akkordeon lernen für Anfänger

BANDUP: Zum Beispiel?

Janina Rüger-Aamot: Zum Beispiel kann ich eine Übeanleitung im Onlinekurs machen, die so ausgelegt ist, dass der Schüler mit Video, also mit Begleitung übt. Ich kann eine bestimmte Spieltechnik immer wieder vormachen, das Tempo steigern, nochmal an die Haltung erinnern. Und der Schüler kann 1:1 mitmachen. Er hat sozusagen begleitetes Üben. Und das jeden Tag. Live-Unterricht hat viele Vorteile, aber das kann er nicht bieten.

Janina berichtet über ihre Zusammenarbeit und ihre anfängliche Skepsis gegenüber Onlineformaten

BANDUP: Wie ist die Zusammenarbeit mit meineMusikschule.net entstanden? Warst Du von Anfang an ein Fan von Onlineformaten?

Janina Rüger-Aamot: Nein, eher im Gegenteil. Ich war mehr als skeptisch. Die Schüler, die ich live unterrichte, brauchen das auch genau so. Sie brauchen den regelmäßigen Unterrichtstermin, den Austausch, die Rückmeldung, die Aufgaben.

Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich kapiert habe, dass die Zielgruppe für Onlinekurse eine ganz andere ist. Das sind eher Autodidakten. Früher hätten sie sich ein Instrument und ein Notenheft gekauft und daheim losgelegt. Heute ist es der Onlinekurs statt des Notenheftes. Und der bietet eine ganze Palette an zusätzlichen Möglichkeiten. Das ist großartig.

Zu meineMusikschule.net bin ich auch durch meinen Mann gekommen. Er hat mich dazu überredet, mich mal mit dem Konzept auseinanderzusetzen. Denn wie gesagt, war ich alles andere als überzeugt davon. Ich dachte, dass eine Onlinekurs eine Konkurrenzveranstaltung zum Live-Unterricht wäre. Das stimmt tatsächlich nicht. Es ist etwas anderes. Und worauf ich schon immer neugierig war, sind Lernformen. Mich hat schon lange interessiert, wie der Mensch lernt. Wann merken wir uns etwas und warum kriegen wir manches einfach nicht ins Hirn? Wie funktioniert unser Körper, wenn wir motorische Abläufe trainieren? Und stimmt es tatsächlich, dass man immer schlechter lernt, wenn man älter wird? Das stimmt übrigens so pauschal NICHT. Ich liebe diese Erkenntnis.

Daher haben mich natürlich auch die Lernmöglichkeiten neuerer Medien interessiert. Erinnerst Du Dich an die Moorhuhnjagd? Das war eines der ersten Onlinespiele und eigentlich nur dazu gedacht, die Leute an der Maus zu trainieren? Das Spannende ist, dass die Spieler ihre Fähigkeit, schnell und präzise eine Computermaus zu bedienen, trainiert haben, ohne es zu wissen. Einfach durch den Spaß am Spiel. Und wenn man bedenkt, dass wir so viele unserer Fähigkeiten durch Spiele gelernt haben, sollte man das unbedingt nutzen. Also hybride Formen, Blended Learning wie man heute sagt.

BANDUP: Wenn ich jetzt Deinen Kurs belegen will: Wie läuft Dein Akkordeonkurs ab? Wie funktioniert das?

Janina Rüger-Aamot: Nach der Anmeldung bekommst Du Deinen Zugang und wenn Du Dein Instrument schon hast, kannst Du direkt loslegen. Der Kurs ist aufgeteilt in verschiedene Module. Du bekommst Lessons. Das ist der eigentliche Unterricht. Hier ist auf den Punkt gebracht, was das Lernziel zum Beispiel in Deiner ersten Woche ist.

Auszug aus dem Kurs: (Melodiebass) Akkordeon lernen für Anfänger

Dann bekommst Du Practice-Videos dazu. Das ist das, was ich vorhin beschrieben habe. Hier übe ich mit Dir. Ich spiele zum Beispiel ein langsames Tempo vor und Du spielst nach. Ich sage, worauf Du achten musst und wir spielen mal abwechselnd und mal gleichzeitig. Und dann gibt es noch Trainings-Videos. Hier zeige ich Dir ganz allgemein Fingerübungen. Einfach, damit Du Deine Technik gezielt trainieren kannst.

BANDUP: Und was ist, wenn ich noch gar keine Noten lesen kann?

Janina Rüger-Aamot: Ach stimmt. Ich habe Dir noch gar nichts von den Exkursen erzählt. Exkurse sind Begleit-Videos. In ihnen erkläre ich die Theorie. Auch das Notenlesen. Wie ist das Notensystem aufgebaut? Wie funktioniert die Reihenfolge im Notensystem? Wie kann ich mir merken, wo welche Note ist? Aber auch Hintergrundinfos zu der Musik, die Du spielst. A la, was hat sich der Komponist dabei gedacht?

BANDUP: Was muss ich denn können, wenn ich anfangen will? Oder kann ich tatsächlich komplett „blank“ starten?

Janina Rüger-Aamot: Du solltest neugierig sein! Alles andere lernst Du bei mir. Na ja, Du brauchst natürlich einen Computer oder ein Tablet und Dein Instrument. Bei letzterem kann ich auch helfen.

BANDUP: Wie hilfst Du denn beim Instrumentenkauf?

Janina Rüger-Aamot: Es passiert recht häufig, dass Interessenten fragen, welches Instrument sie kaufen sollen. Da finden sie ein Kontaktformular auf der Website von meineMusikschule. Und ich helfe gern dabei, das Richtige zu finden. Mit dem richtigen Instrument macht das Musizieren erst richtig Spaß.

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Weihnachtslieder und ihre Bedeutung: Janina enthüllt ihre Liebe zu festlichen Melodien

BANDUP: Hast Du ein Spezialgebiet oder ein Lieblingsgenre?

Janina Rüger-Aamot: Oh, es gibt super vieles, was ich toll finde. Beispielsweise liebe ich Weihnachtslieder, weil sie die ganze Musikgeschichte abbilden und ich nahezu jeden Stil finden und analysieren kann.

Es gibt Klassik, Volkslieder, Kinderlieber, Rock und Pop oder auch Jazz. Es gibt Besinnliches, Freudiges oder auch einfach Lustiges und auch mal Freches.

BANDUP: Was ist ein freches Weihnachtslied?

Janina Rüger-Aamot: Die „Weihnachtsbäckerei“. Schau Dir mal den Text genau an.

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Aber im Ernst. Es gibt ganz bekannte Lieder, an denen ich frühe Kompositionstechniken ablesen kann. Wie ist man vor 300 Jahren damit umgegangen, bestimmte Worte zu vertonen? Ein Beispiel: Das Wort „Himmel“ bekommt gern mal den höchsten Ton im Lied. Aber es gibt noch so viel mehr, was man da entdecken kann. Wie hat man bestimmte Stimmungen in Musik umgesetzt? Und wie macht man das heute? Ich kann allein in diesem Bereich so unfassbar viel lernen. Und das dann wieder in meinem nächsten Stück anwenden.

BANDUP: Wie viele Weihnachtslieder kommen in Deinem Kurs vor?

Janina Rüger-Aamot: Tatsächlich eines. Es erzählt die Geschichte von Knecht Ruprecht. Aber mehr möchte ich nicht verraten.

BANDUP: Das macht echt neugierig. Wie funktioniert das dann? Ist der Kurs ein Abo oder bezahle ich ihn auf einmal and that‘s it?

Janina Rüger-Aamot: Sowohl als auch. Du kannst Dir das aussuchen. Manche mögen lieber ein Abo. Andere wollen lieber das Paket auf einmal. Es geht beides.

Außerdem gibt es jetzt ganz neu die erste Masterclass. Das ist ein Kurs, der auf den Grundkurs aufbaut. Wir haben eine Umfrage gemacht und wollten wissen, welches Stück sich unsere Schüler als Masterclass wünschen. Im Grundkurs bekommt man ja einen Querschnitt durch die Epochen und Stilrichtungen. Eine Masterclass nimmt sich dann ein Stück vor und erarbeitet das Stück selbst und alle dazugehörigen Techniken und Hintergrundinfos.

Und da wollten wir eben wissen, welches Stück die erste Masterclass aufgreifen soll. Und was soll ich sagen? Mozart ist auch heute noch ein Superstar. Es ist sein Rondo alla turca geworden.

BANDUP: Oh ja, super Stück. Das kennt auch wirklich jeder. Ich danke Dir für dieses Interview. Und an unsere Leser: Wenn noch die eine oder andere Frage offen geblieben sein sollte, dürft Ihr Janina auch bei meineMusikschule direkt anschreiben.

Ich danke Dir, dass Du mich zu diesem Interview eingeladen hast. Es hat echt Spaß gemacht.

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