Der Tempest Overdrive wurde von den Fortin-Tüftlern zusammen mit den Gitarren-Legenden Adam Christianson und Josh Middleton der englischen Metalcore-Band Architects entwickelt. Das einfache Ziel war es, eine super-vielseitige Overdrive/Boost-Lösung zu schaffen, die zu Hause, im Studio und vor allem live hervorragend funktioniert. Konzipiert wurde der Tempest als High-Output-Overdrive-Pedal. Die Attribute hören sich äußerst überzeugend an. Suchen wir gemeinsam nach der Grenze zwischen Realität und Marketing.


Produkt
Anwendung
Fazit und Bewertung


Der Eigenanspruch: Brutaler Sound mit reichlich Sustain

Der besondere Anspruch war und ist es, dass das Pedal wirklich jeden Verstärker in die Lage versetzt, einen geradezu brutalen und nicht minder anspruchsvollen Ton abzuliefern. So sollen knallharte Rhythmus-Sounds perfekt eingestellt werden können, mit etwa mehr Gain soll das Sustain auf ein bis dato ungekanntes Level gehoben werden. Um das zu erreichen, hat der kanadische Spezialist für High-Gain-Sounds dem Bodentreter anstelle eines herkömmlichen Tone-Potis beim Tempest einen speziellen Hoch-Tief-Pass-Filter integriert.

Schon optisch ein genretaugliches Vorzeigeobjekt

Schon optisch macht der Fortin Tempest Overdrive richtig was her. Er sitzt in einem dunkelblauen Gehäuse, ohne dabei kitschig zu wirken. Vielmehr sorgt die Gravur, die der Architects-Single „Doomsday“ entnommen wurde, für den genrepassenden Blickfangfaktor. Sämtliche Potis sind auf der vorderen Hälfte der Oberseite platziert und dabei mit weißer Schrift bezeichnet. In der Mitte prangt eine große LED als Anzeige für den Betriebszustand. Komplettiert wird die Ausstattung durch den True-Bypass-Fußschalter.

Platzsparende Positionierung der Buchsen

Allemal pragmatisch mitgedacht wurde bei der Tatsache, dass sämtliche Buchsen auf der Oberseite des Tempest-Pedals platziert wurden. Der dahinterstehende Sinn ist, dass der auf dem Pedalboard üblicherweise äußerst eng zur Verfügung stehende Raum vernünftig ausgenutzt werden kann. Auch wenn Gitarreros der härteren Gangart zuweilen über die Bühne toben, bleibt der Platz vor den Füßen begrenzt. Offensichtlich wurde das Pedal für praxiserprobten Musikern mitentwickelt, aber das sagten wir ja bereits.

Gewollte einfach Steuerung und Soundeinstellung

Die Steuerung ist gewollt rudimentär und einfach gehalten. Zur Verfügung stehen die Standard-Drive-, Level-, High- und Low-Pass-Regler. Tatsächlich sind diese aber keine gewöhnlichen Klangregler. Stattdessen liegt die Besonderheit in der Frequenzwahl. Die Frequenzen sind laut Hersteller so platziert, dass das Pedal selbst bei extremen Einstellungen nichts anderes macht, als den Ton zu verbessern, was wir gerne genauer auf seinen Wahrheitsgehalt überprüfen würden.

Das Effektpedal gibt es natürlich auch mit passendem Zubehör. Hier ein Auszug.

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Volle Kanne mit „englischer“ Einstellung

Soundtechnisch spielt der Tempest Overdrive seine Qualitäten dadurch aus, dass er bei Bedarf den Bassbereich absenkt und zugleich die hohen Mittel in den Vordergrund schiebt. Resultat ist, dass der Ton dadurch erstens direkter und zweitens präziser akzentuiert wirkt. Dabei kommt der Hoch- und Tiefpassfilter wirkungsvoll zur Geltung. So wird über das linke Poti der Bassbereich ausgedünnt – oder eben angehoben – über das rechte werden die Höhen beschnitten – oder eben wieder angehoben. Deutlich hörbar greifen die Regler in den Klang ein, allerdings leider nicht linear über den gesamten Weg. Am deutlichsten ist die Wirkweise im oberen Bereich, also typisch „englische Einstellung“. Voll aufdrehen oder gar nicht. Okay, vielleicht sollte man hier darauf hinweisen, dass das Gerät nicht in England, sondern in Kanada gefertigt wird, bevor sich zu viele Briten mit falschen Soundfedern schmücken.