Harley Benton ist so etwas wie der moderne Standart in Sachen Budget-Gitarre. Schon für kleines Geld bekommt man bei dem bayrischen Hersteller oft gute Kopien der klassischen, und ausgefalleneren Modelle. Und zwar für gewöhnlich kein Billigschrott, sondern solide Qualität die den Preis überholt. Mit der Harley Benton R-446 Graphite Metallic erscheint nun eine neue, schick aussehende Rock-Axt für schlappe 149 Euro – aber ist sie die auch wirklich wert?


Produkt
Anwendung
Fazit und Bewertung


Gute Qualität zum kleinen Preis

Harley Benton – die Einsteigermarke schlechthin. Wer sich eine Les Paul oder eine SG zum bespielen besorgen möchte, aber nicht unbedingt ein paar Hundert Euro in die Hand nehmen möchte, ist bei dem aus Bayern stammenden Musikhersteller genau richtig. Aber auch ungewöhnliche Modelle wie etwa die Iceman-Serie oder das Flying V-Modell von Gitarrengott Randy Rhoads lässt sich billig dort ergattern. Die meisten Modelle kosten unter 200 Euro, günstiger geht eigentlich kaum. Das bedeutet natürlich aber auch vor allem eine Sache: Billige Herstellung. Wie zu erwarten, lässt Harley Benton sämtliche Produkte in Fabriken in Asien Herstellen, die meisten davon in China. Die Arbeitsbedingungen, und fehlende Qualitätskontrollen sowie Ökokontrollen sollte man daher immer im Hinterkopf behalten, wenn man sich für Harley Benton entscheidet. Nichtsdestotrotz schafft es der Hersteller stets saubere Qualität zu liefern. Ist das bei der Harley Benton R-446 Graphite Metallic ebenfalls der Fall?

Aus was ist die Harley Benton R-446 Graphite Metallic gemacht?

Zuerst einmal die Hard Facts: Was macht das Material her? Selbstverständlich ist für eine Stromgitarre die Auswahl des Holzes nicht so wichtig wie für ein akustisches Modell. Aber niemand spielt gerne mit Sperrmüll und auch das ist ein Zeichen von Qualität. Der Korpus, und damit der Großteil der Klampfe, besteht aus Pappel. Die hat als Gitarrenholz einen ziemlich schlechten Ruf, da sie recht weich und so günstig ist, aber tatsächlich spricht nichts gegen das Weidengewächs. Ganz im Gegenteil – Legenden wie Steve Morse oder James Burton verwendeten es für ihre Signature-Modelle. Der Hals ist aus kanadischem Ahorn verarbeitet, mit dem weit mehr machen kann als nur köstlichen Sirup. Ahorn ist ein super Holz, es ist stark und kompakt und eignet sich somit perfekt für den Hals. Das Griffbrett hingegen wurde aus dem Amaranth geschnitzt – ebenfalls ein starkes, dichtes Holz mit gutem Klang. Holztechnisch haben sich Harley Benton also schon einmal nicht lumpen lassen.


Aussehenstechnisch ist das Gerät auch ein Hingucker. Das Graphit Metallic gibt einen schön finsteren Look ab, gerade Metal-Gitarristen sollten hier angetan sein. Neben der dunklen Ausstattung gibt es die R-466 auch in Blue Metallic, Blood Metallic, Green Metallic und dem an Prince-Gitarren erinnernden Plum Metallic. Die Farben sind gut verarbeitet und haben durch den Graphit-Look einen sehr außergewöhnlichen Touch. Und was die Größenordnung betrifft: Die Mensur beträgt 648mm, ist also dieselbe Länge wie eine Stratocaster und ist damit sehr leicht zu spielen, und sorgt für einen warmen Sound. Der Hals ist Slim C, und der Griffbrettradius beträgt 400 mm.

Hardware ist alles

Aber wie gesagt, das ist bei E-Gitarren gar nicht so wichtig. Was wirklich zählt ist natürlich die Hardware, die in der Gitarre steckt. Und da sparen Billig-Hersteller gerne mal. Als Steg dient ein fixierter Hardtail R-1001- Der Vorteil von diesem ist, dass er keine weiteren Justierungen braucht – beim Saiten wechseln kann man einfach die neuen Drähte einspannen, stimmen und loslegen. Allerdings kann man dafür natürlich keine Vibrato-Effekte wie mit einer Tremolo-Bridge erzeugen. Die 43mm breiten (also perfekt ausgeglichen und gut geeignet für Einsteiger) Sattel hingegen sind billige Plastikteile, die vermutlich schnell zur Verstimmung der Gitarre beitragen.