… Wie dem auch sei; zu damaliger Zeit kamen einiger Verzerrer-Modelle auf den Markt, die zwar allgemein als Overdrive bezeichnet wurden, bei denen es sich aber realistisch betrachtet vielmehr um Distortion- oder Fuzz-Pedale handelte. Immerhin sollte die eigentliche Intention einen Overdrive sein, den natürlichen und nicht minder warmen Sound eines übersteuerten Vollröhrenverstärkers zu imitieren.

Features

  • Bauform: Effektpedal für E-Gitarre
  • Overdrive
  • warme, weiche Röhrenverstärkerartige Verzerrung
  • Regler: Level, Tone und Drive
  • Fußschalter: Effekt Bypass
  • Eingang und Ausgang: 6,3 mm Klinke
  • 9 V DC Netzteilanschluss (Koaxialbuchse 5.5 x 2.1 mm, Minuspol innen)
  • Stromverbrauch: 6 mA
  • Stromversorgung mit 9 V Batterie oder einem 9 V DC Netzteil (nicht im Lieferumfang enthalten)
  • Abmessungen: (B x T x H) 73 x 130 x 60 mm
  • Gewicht: 400 g

Advertisment

Der Pionier mit FET-Schaltung und Tone-Poti

Obschon einige Hersteller an der Lösung tüftelten, kamen sie nicht wirklich weiter und mussten sich stattdessen Problemen stellen wie etwa dem – damals – typischen Knacken beim Schalten, das bei hohen Lautstärken die Kalotten der Lautsprecher als auch die Ohren der Zuhörer penetrant malträtierte. Dann kam Boss. Der japanische Hersteller führte die sogenannten FET-Schaltungen ein und löste damit gewissermaßen einen musikalisch-gordischen Knoten.

Zugegeben, anfänglich hatte man zuweilen mit Chip-Problemen zu kämpfen, wobei vielfach über die Gründe debattiert wurden. Tatsache war und ist: Boss hatte eine neue Generation von kompakten Effekt-Pedalen geboren, deren Schaltungen in den Folgejahren Pate für weitere Entwicklungen standen. Und der SD-1 war aufgrund des Tone-Potis das erste Pedal, dass gegen den damals vorherrschenden Tube-Screamer anstinken, sorry, anklingen konnte.

Eine Portion Angeberwissen gefällig?

Dein Sound mit der E-Gitarre ist grundsätzlich das Endergebnis der gesamten Signalkette. Das beginnt bei deinen Fingern reicht über die Saiten, die Kabel, Effekte und endet beim Verstärker und den Boxen noch lange nicht. Wenn du mehr über Tonabnehmer erfahren möchtest, kann dir unser Artikel zum Thema „Tonabnehmer für Akustikgitarren und E-Gitarren“ behilflich sein. Wenn du hingegen noch am Anfang stehst und dein Gitarristen-Leben gerade erst beginnt, haben wir für dich ein paar Tipps, mit denen du dich auf die musikalische Überholspur begeben kannst. Interessant sein könnte für dich der Artikel zum Thema „Powerchords auf der Gitarre lernen“. Oder widme dich dem „Strumming Lernen auf der Gitarre“. Spezielle Techniken schaffst du dir drauf mit dem „Palm Mute auf der Gitarre lernen – Töne dämpfen“.

Das populäre Monster 74 €

Name: Boss SD-1 Super Overdrive

Kategorie: Effektpedal für E-Gitarre

Marke: Boss

Preis: 74 €

Anbieter: Thomann

Fazit

Der Boss SD-1 Super Overdrive ist ein wirksames Werkzeug auf dem Weg zum gewünscht durchsetzungsfähigen, singenden und nicht minder transparenten Ton. Das Bodenpedal ist seit Jahrzehnten bewährt und immer wieder leicht modifiziert worden. Dass die Herstellung mittlerweile in Taiwan und nichtmehr in Japan erfolgt, ist der Qualität keinesfalls abträglich. Vielmehr resultiert daraus der Vorteil, dass die Chips unmittelbar verfügbar sind. Immerhin ist Taiwan der weltgrößte Chip-Produzent. Der SD-1 hat das Potenzial, sich gegen den Tube-Screamer zu behaupten, sollte allerdings auch nicht mit falschen Vorstellungen betrachtet werden. Es ist ein Overdrive – ein richtiger – und exakt das ist seine Aufgabe.

  • Ausstattung
    (4)
  • Spezielle Features
    (4.5)
  • Bespielbarkeit
    (5)
  • Optik
    (4.5)
  • Preis-/Leistungsverhältnis
    (4)
Overall
4.4

Pros

  • asymmetrische Clipping-Schaltung
  • knackfreie FET-Schaltung
  • authentische Vollröhren-Simulation
  • sanft-geschmeidiger Overdrive-Sound
  • robust und vielfach erprobt

Cons

  • Einstellmöglichkeiten begrenzt
  • Fertigung mittlerweile in Taiwan
  • nicht für High-Gain-Anwendungen konzipiert