Was für ein Effekt ist für die Gitarre schon wichtiger als ordentliche Verzerrung? Kaum einer – zumindest, wenn man ein Fan von härterer Gitarrenmusik ist. Allerdings gibt es was die wohlige Tonale Deformation. Overdrive, Distortion und Fuzz – die richtige Auswahl oder Kombination zu treffen ist nicht leicht, wenn man auf der Suche nach dem richtigen Ton ist. JHS wirft mit dem JHS Pedals 3 Series Screamer einen weiteren Kontestanten in den Ring. Und zwar einen ganz klassischen Tube Screamer, welcher auch noch zum kleinen Preis angeboten wird. Aber ist er eine ernstzunehmende Konkurrenz?


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Anwendung
Fazit und Bewertung


Klein aber fein

Bei Tube Screamer denkt man gewöhnlicherweise direkt an Maxon, die dieses spezielle Overdrive-Pedal nicht nur entwickelt haben, sondern mit den TS808 und TS9-Pedalen auch die berühmtesten, beziehungsweise erfolgreichsten Modelle verkaufen. Der Tube Screamer aus dem Hause Maxon versah das Pedal im Gegensatz zu den bis dahin erhältlichen Overdrive-Verzerrern mit einer Funktion für unsymmetrisches Clipping und einem Tone-Regler – was definitiv mehr Variation ins Spiel brachte.

JHS ist ein Pedalhersteller, der sich solche Pedale ansieht, und dann leicht modifiziert auf den Markt bringt. So war das erste Pedal des nach Gründer Josh Heath Scott benannten Unternehmens als Debüt eine Version des TS9 von Ibanez heraus – mit dem leichten Unterschied, dass das Gerät von JHS mehr Lautstärke hinzufügte. Ein Segen gerade für Metalfans, die ohnehin schon zu den größten Fans von Verzerrern gehören.

Der JHS 3 Series Screamer ist nun so eine aktualisierte Version des TS9. Angeblich ist das Gerät sogar der „vielseitigste Tube Screamer der Welt“. Und man muss fairerweise sagen, dass die kleine Kiste wirklich mit allerhand Features daherkommt. Dennoch ist sie vom Aussehen her eher schlicht gehalten: Der Schreihals ist in einem einfachen weißen Gehäuse verkleidet und mit schwarzer Beschriftung versehen. Die genauen Maße sind 112 x 60 x 48 Millimeter und mit gerade mal 200 Gramm ist er auch nicht gerade ein Schwergewicht. Trotz des günstigen Kaufpreises und dem unauffälligen Äußeren macht das Teil dennoch einen hochwertigen Eindruck. Ein Metallgehäuse umfasst die Hardware und auch die Regler machen den Eindruck, dass sie nicht schon nach zwei Drehungen die Biege machen.


Was ist drin?

Jetzt aber ans Eingemachte. Angefeuert wird das Gerät selbstverständlich mit einem True-Bypass-Fußschalter. Ein einfacher Tritt auf den weißen Kasten genügt und die kleine LED entflammt in Feuerrot. Man muss allerdings anmerken, dass das Pedal nicht für den Batteriebetrieb vorgesehen ist. Daher sollte man auf jeden Fall ein 9 Volt Netzteil am Start haben – welches selbstverständlich nicht im Lieferumfang enthalten ist. Mit den angebrachten Reglern steuert man wie gewohnt den Sound. Volume-Regler verändert die Output-Intensität, Tone übernimmt den Höhenanteil und Drive steuert – Überraschung – den Overdrive, oder genauer gesagt das Zerrverhalten. Interessant wird es bei dem +/- Schalter, der unter dem Drive-Regler angebracht ist. Damit lässt sich zusätzlich zwischen unsymmetrischem Clipping (+) wie beim Strong Mod, oder klassischem symmetrischen Clipping (-) wie beim TS9 oder TS808 wechseln. Genau solche Features sind es, die JHS-Pedale interessant machen.