Credit: David Martin
Das Schlagzeug trägt eine ganz eigene Handschrift. Es unterscheidet sich in Klang, Spielweise und Tonumfang erheblich von den klassischen Instrumenten, wie Klavier, Gitarre oder Geige. In diesem Beitrag erzählen wir dir ein paar Fakten, die du bestimmt noch nicht über das Schlagzeug wusstest.
1. Die ersten Drums wurden im Stehen gespielt
Aus der Geschichte des Schlagzeugs wissen wir, dass sich dieses Instrument schrittweise von den Percussion entwickelt hat. Zunächst gab es mehrere Trommler in einem Ensemble, die jeweils eines der heutigen Elemente der Drums spielten.
Noch war das Schlagzeug als Ganzes nicht erfunden und bei den Percussion war es üblich, diese im Stehen zu spielen. Entsprechend war es naheliegend, dass man auch das Schlagzeug zunächst im Stehen spielt, bis man feststellen musste, dass es sich im Sitzen wesentlich leichter spielen lässt.
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2. Schlagzeugspiel = Hochleistungssport
Mit beiden Händen und beiden Füßen wird eine Vielzahl an Trommeln und Becken blitzschnell bearbeitet. Drummer kommen teilweise auf bis zu 1.000 Schläge pro Minute. Dass dieses Geschehen enorm anstrengend ist und einem Schlagzeuger alles abverlangt, versteht sich beinahe von selbst. Für Zweifler gibt es Studien, die genau das belegen: Schlagzeug spielen ist gleichbedeutend mit Hochleistungssport!
3. Notation – die Notenschrift der Drummer
Schlagzeuger sind zu einem gewissen Maß auch Erfinder. Ihr Instrument ist vergleichsweise jung und eine wirkliche Notenschrift gab es in der Vergangenheit nicht. Wie also soll man nun Drum Patterns an Schüler vermitteln und für die Nachwelt erhalten? Drummer machen es sich einfach und nutzen relativ simpel die bereits vorhandenen Noten vom Klavier.
Jedem Element des Schlagzeugs (Becken, Hi-Hat, Snare, etc.) wird dabei ein bestimmtes Zeichen zugeordnet. Takte gibt es ohnehin ja bereits und die Betonung kann ebenfalls durch Viertel-, Achtel- und Sechzehntel-Noten übermittelt werden. Leider hat sich bis heute keine einheitliche Notation durchgesetzt, weshalb die Legende mit der Erklärung zu Beginn umso wichtiger ist.
4. „No-Drumming-Laws“ der USA im 18. Jahrhundert
Es war die Hochzeit der Sklaverei in den Vereinigten Staaten und viele Landherren sorgten sich um einen größeren Umbruch, der eben diese Kultur verändern könnte. Perkussive Trommeln waren vor allem unter POC Sklaven beliebte Instrumente, die sie nicht nur für Musik, sondern auch zur Kommunikation verwendeten. Kaum verstanden dies Sklavenhalter, hatte diese die Furcht, dass so ein Aufstand organisiert werden könnte.
So verbot man Trommeln in zahlreichen Bundesstaaten mit den berühmten „No-Drumming-Laws“. Die Geschichte jedoch lehrte ihnen etwas Besseres und so entwickelte sich über Umwege aus diesem Verbot heraus das heute moderne Schlagzeug.
5. Schlagzeug als motorisches Training
Drummer sind also nicht nur Hochleistungssportler, sondern auch kluge Menschen. Tatsächlich besitzen Schlagzeuger eine ausgezeichnete Motorik. Schließlich könnten sie beide Hände und beide Füße unabhängig voneinander bewegen und das auch noch in einem stimmigen Takt.
Linke und rechte Hand müssen je gleichermaßen entwickelt sein. Der Drummer darf also nicht nur in der Bewegung eingeschränkt sein, sondern muss sich auch mental voll auf das Wesentliche konzentrieren.
6. Warum Teppich unter dem Schlagzeug?
Der Teppich unter den Drums ist fast schon unverzichtbar. Er übernimmt mehrere Funktionen. Einerseits schützt er den Boden vor Kratzern und anderen Beschädigungen. Das wird deine Eltern, deine Mitbewohner oder aber auch dich selbst freuen. Schließlich besitzt nicht jeder einen eigens geplanten Proberaum und muss das Schlagzeug unter Umständen auf dem Parkettboden platzieren. Andererseits sorgt der Teppich für eine rutschfeste Unterlage, wodurch dir Trommeln, Becken und Fußpedale nicht davonlaufen. Zu guter Letzt dämpft der Teppich den Raum etwas, worüber sich vor allem deine Nachbarn freuen werden.
7. Warum Plexiglas vor Schlagzeug?
Die Plexiglasscheibe schützt einerseits, dass das Schlagzeug wesentlich lauter als die anderen Instrumente ist und andererseits sorgt sie dafür, dass die Mikrophone bei den Drums tatsächlich auch nur dieses aufnehmen. Rückkoppelungen werden somit vermieden. Ein umfassender Lärmschutz ist Plexiglas jedoch nicht. Die Scheibe reflektiert den Sound lediglich, eine Adsorption ist nicht möglich.
8. Warum Decke in Bass Drum Kessel?
Viele Laien kennen das von der Bühne. In die Bassdrum wird durch das Schallloch eine Decke gestopft. Dies findet seine Begründung vorwiegend im Klang. Die große Trommel wird dadurch gedämpft, was einen unerwünschten Nachklang verhindert. Die meisten Drummer beschreiben den Sound mit mehr Tiefen versetzt und eher trocken. Für viele ist das zielführend, muss es aber nicht für dich sein. Ob du eine Decke in die Bass Drum legst, diese an das Resonanzfell anlegst oder doch lieber an das Schlagfell ist reine Geschmackssache.
Viele Fakten zum Schlagzeug
Das Schlagzeug ist ein modernes, junges und zugleich innovatives Instrument, welches aus unserer heutigen Musik nicht mehr wegzudenken ist. Hast du noch weitere lustige, interessante oder vielleicht nachdenkliche Fakten zu den Drums? Schreib sie uns gerne in die Kommentare!
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