Definition "Piano" Musiktheorie verstehen

Definition: Was bedeutet "Piano" ?

Piano oder einfach das Kürzel p - Dieser aus der Musiktheorie stammende Terminus ist dem italienischen Sprachgebrauch entlehnt und bedeutet wörtlich: leise, sanft oder bedacht. Gemeint ist eine Vortragsbezeichnung, die Dynamik betreffend. Sie erscheint im Notenbild, um den Musiker darauf hinzuweisen, dass er leise zu spielen hat.

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Ausführliche Definition: Piano

Der Interpret erhält durch diese Spielanleitung, die meist durch das Kürzel p im Notenbild erscheint, die Aufforderung, die Lautstärke zu reduzieren. Er schlägt die Tastatur bedacht an oder benützt außerdem das entsprechende Fußpedal, das sich, je nach Bauart des Instruments, entweder links oder mittig befindet. Durch eine Verschiebung des Spielwerks nach rechts wird nunmehr beim Flügel sowohl eine Veränderung der Klangfarbe als auch eine Reduzierung der Lautstärke bewirkt. Warum? Das Hämmerchen schlägt jetzt an einer anderen Saite als der herkömmlichen an, sodass nur noch eins bis zwei Saiten, die sich im Bassbereich befinden, in Schwingung versetzt werden. Beim Klavier bewirkt dieses Pedal eine Verringerung der Anschlagdistanz der Hämmerchen zu den entsprechenden Saiten, wodurch die Lautstärke reduziert wird und ein leiser Ton zustande kommt. Die entgegengesetzte Dynamikbezeichnung lautet „forte“ (ital. laut, lautstark bzw. kräftig) oder einfach das Kürzel f.

Geschichte und Anwendungsbeispiele

Derartige Spielanleitungen entstanden Anfang des 16. Jahrhunderts mit Beginn der italienischen Oper. Die „Sonata pian' e forte“ aus der Sammlung „Sacrae Symphoniae“ (Band 1) von Giovanni Gabrieli, die im Jahre 1597 herausgegeben wurde, erhielt ihren Bekanntheitsgrad aufgrund der Tatsache, dass sie zu den ersten Werken zählt, die überhaupt jemals Angaben zur Dynamik im Notentext aufwiesen. Im Verlauf der Jahrhunderte etablierte sich der Terminus „piano“ und es fanden weitere Nuancierungen statt. So entstanden u.a. Vortragsbezeichnungen wie folgt: pianissimo (pp) bzw. sehr leise, pianopianissimo (ppp) bzw. äußerst leise, mezzopiano (mp) bzw. auf die Hälfte reduziert oder fortepiano (fp) bzw. starker Anschlag und sofort wieder leise. In der 6. Sinfonie „Pathétique“ h-Moll op. 74 von Peter Tschaikowski, die im Oktober des Jahres 1893 in St. Petersburg unter seinem Dirigat zur Uraufführung gelangte, tritt am Ende der Exposition im ersten Satz sogar eine fünffache Steigerung der Dynamikbezeichnung „piano“ auf, die von einem Solofagottisten ausgeführt wird und wie folgt im Notenbild erscheint: pppppp.

 

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Die Dynamik ist ein Gestaltungsmittel, das ein Musikstück zum Leben erweckt. Es wird einerseits zum Einsatz gebracht, um einen möglichst vielseitigen Ausdruck zu bewirken, und andererseits, um ihm eine besondere Kraft zu verleihen. Das jeweilige Kürzel ist meist in Kursivdruck unterhalb des Notensystems angegeben. Da in der Gesangsliteratur an dieser Stelle der Text erscheint, befindet es sich oberhalb des Notensystems. Der Terminus „Piano“ in substantivischer Anwendung bedeutet „Klavier“.

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