Definition "Vibrato" Musiktheorie verstehen
Definition: Was bedeutet "Vibrato" ?
Dieser Terminus ist dem italienischen Sprachgebrauch entlehnt und bedeutet das Folgende, siehe hier: vibrare, wörtlich: vibrieren, schwingen. Gemeint ist ein Stil- und Gestaltungsmittel, das den Ornamenten, Verzierungen und Agréments gleichkommt. Durch eine minimale Frequenzveränderung erhält der jeweilige Ton eine ganz natürliche Lebendigkeit dadurch, dass er in Schwung versetzt wird und leicht vibriert.
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Anwendungsgebiete
Das Vibrato wird besonders in der klassischen Musik zur Anwendung gebracht. Es kommt sowohl bei Steichinstrumenten wie Violine, Viola, Cello und Kontrabass als auch bei Holzblasinstrumenten wie Flöte, Klarinette, Fagott oder Oboe zur Geltung. Mit Ausnahme der Trompete erzeugen Blechblasinstrumente durch die Anwendung des mit einem Vibrato versehenen Tons lediglich Spezialeffekte, die mitunter in modernen, zeitgenössischen Opern- und Konzertaufführungen zur Anwendung gelangen. Es findet eine hörbare Veränderung statt, die den Zuhörer in Staunen versetzt. Was die menschliche Stimme anbelangt, gilt das folgende Prinzip: Der klassische Gesangston schwingt frei und weist ein natürliches Vibrato auf. Hingegen ist der in modernen Gesangspartien der Musical- und Popszene erzeugte Ton eher starr, gestämmt, glanz- und vibratolos. Wenn kein kontrolliertes Ausführen des in Schwingung versetzten Tones stattfindet, die Balance zwischen Gesangs- und Atemapparat nicht funktioniert oder die Stimme überstrapaziert wurde, kann das eine zu starke oder zu schwache Frequenzschwankung zur Folge haben. Das Vibrato muss dem Musikgenre angemessen sein. Das gilt sowohl für die Gesangsstimme als auch für das Musikinstrument.
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Ausführliche Definition im bandup-Lexikon
Durch das Vibrato kann neben der Veränderung der Tonfrequenz auch die Veränderung der Lautstärke beeinflusst werden. Beim Gitarrenspiel führt man das Vibrato linkshändig, meist mit dem Zeigefinger oder Ringfinger aus; in seltenen Fällen kommt dafür der Mittelfinger in Betracht. Es gibt zwei Methoden, um das Vibrato auszuführen:
- Der klassische Stil ist die horizontale Fingerbewegung. Geeignet dafür ist die Akustikgitarre, die mit Nylonsaiten bespannt ist.
- Des Weiteren gibt es das Saitenziehen, das als „Bending“ bezeichnet wird. Dabei findet eine vertikale Bewegung des Fingers entweder nach oben oder nach unten statt.
Der Gitarrist entscheidet sich hier für eine Richtung, die er während der Ausführung beibehält. In beiden Fällen findet eine Erhöhung des Tones statt. Die Bewegung tritt aus dem Ellenbogen hervor, wobei das Handgelenk auf keinen Fall verkrampft sein sollte, sondern locker sein muss! Der Berührungs- und Stützpunkt mit dem Gitarrenhals liegt zwischen Daumen- und Zeigefinger. Der Daumen ist im Moment der Ausführung vom Gitarrenbund losgelöst.
Das Vibrato wird zwar als „die Handschrift des Musikers“ bezeichnet, setzt aber eine lange Übungszeit voraus. Empfehlenswert ist, während des Anfangsstadiums ein Metronom zu benützen, langsam zu beginnen und allmählich in ein schnelleres Tempo überzugehen. Wie bereits erwähnt muss das Vibrato zum Musikgenre passen. Eine zu starke Tonfrequenzschwankung in intensiv-hektischer Ausführung, wie sie z.B. bei Heavy Metal üblich ist, dürfte innerhalb der Genre Blues, Pop oder Klassik eher als unangemessen und störend empfunden werden.
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