Definition "étouffé" Musiktheorie verstehen

Definition: Was bedeutet "étouffé" ?

étouffé - Dieser aus der Musiktheorie stammende Terminus leitet sich aus dem französischen Sprachgebrauch ab und bedeutet das Folgende, siehe hier: étouffer, wörtlich: ersticken, eindämmen, abdichten. Gemeint ist zunächst einmal eine Spielanweisung, durch die der Musiker dazu veranlasst ist, den erzeugten Ton kurz anzuschlagen und sofort wieder verklingen zu lassen.

Ausführliche Definition im bandup-Lexikon

Der Terminus „étouffé“ ist sowohl für sämtliche Saiteninstrumente, wie z.B. Zitter, Harfe, Gitarre, Ukulele, Banjo u.a., als auch für Schlaginstrumente, wie z.B. Pauke, Becken und Tamtam, von Bedeutung. Der folgende Link könnte für dich interessant sein, siehe hier: Ukulele lernen für Anfänger leicht gemacht. Ausgesprochen wird dieses Wort wie folgt: [etufee]. Man verwendet diese Anschlagtechnik, um einem Ton bzw. einer ganzen Tonabfolge eine gewissen Schwere zu verleihen. Die Töne einer musikalischen Phrase werden zwar wie in einem Guss (siehe legato) gespielt, sind aber nicht etwa mit Nachhall versehen, sondern abgedämpft, was man auch als „portato“ bezeichnen könnte. Die Ausführung eines „étouffé“ ist bei den verschiedenen Instrumenten unterschiedlich, wie nachfolgend ersichtlich ist:

  1. beim Gitarrenspiel: Die linke Hand des Spielers greift die Saiten, die nahe eines Bundstäbchens liegen, und löst den Druck sofort nach dem Anschlag, der dicht am Steg erfolgt, wieder auf. Dadurch entsteht ein harter Klangeffekt, der den des „staccato“ noch übertrifft. Erfahre mehr über das Instrument, welches du liebst, siehe hier: Die Geschichte der Gitarre: Wie gut kennst du dein Instrument?

  2. beim Harfenspiel: Der Harfenist führt den „étouffé“ Effekt mit der rechten und der linken Hand jeweils unterschiedlich aus. Dabei muss darauf geachtet werden, ob die musikalische Phrase aufwärts oder abwärts verläuft, siehe hier:

1a) Rechte Hand, und zwar bei einer sich aufwärts bewegenden musikalischen Phrase: Zunächst einmal zupft der Musiker die Saite mit dem zweiten Finger. Während er nun eine musikalische Phrase ausführt und die nächste Saite ergreift, dämpft er mit dem Knöchel des zweiten Fingers den zuvor erklungenen Ton.

1b) Rechte Hand, und zwar bei einer sich abwärts bewegenden musikalischen Phrase: Während er eine musikalische Phrase ausführt und die nächste Saite ergreift, dämpft er mit dem Daumen den zuvor erklungenen Ton. 2) Linke Hand: Der Musiker zupft den Ton mit dem Daumen, während seine Hand geöffnet bleibt. Sowohl durch die Handfläche als auch durch die restlichen vier Finger findet die Dämpfung des Tones statt. Während das linker Hand ausgeführte étouffé uneingeschränkt möglich ist, ist das rechter Hand ausgeführte nur beschränkt möglich, und zwar ausschließlich dann, wenn die musikalische Phrase aus einem durchgehenden Verlauf entweder aufwärts oder abwärts (vgl. Tonleiter) besteht.

Darstellung eines „étouffé“ 

Wie auch immer, für alle Instrumente gleichermaßen gilt, dass der jeweilige Ton abrupt, also ohne Nachhall, verebbt. Ein wesentliches Element dieser Anschlagtechnik ist, dass der Vorgang eben dieses Verebbens nicht geräuschlos vonstattengeht, sondern vernehmbar ist. Eine derartige Spielmethode ist für den Harfenisten mühsam. Wenn sie präzise und akkurat ausgeführt werden soll, muss die Geschwindigkeit einer im étouffé ausgeführten Tonabfolge reduziert werden. Die Spielanweisung „étouffé“ erkennt man daran, dass unterhalb der beiden Notensysteme der Begriff platziert ist und die Noten, die im étouffé gespielt werden sollen, oftmals noch mit einem Pluszeichen versehen sind. Schematische Darstellung, siehe hier:

Bildquelle: harpnotation.com

 

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