Die Saiten deiner Gitarre können sich nach und nach verstimmen. Die von dir gespielten Töne klingen dann nicht so wie sie klingen sollen, obwohl du alles richtig machst. Mit einem Stimmgerät verleihst du deinem Saiteninstrument wieder die korrekte Tonlage. Welche Stimmgeräte besonders empfehlenswert sind, kannst du in diesem Ratgeber nachlesen. Zudem erläutern wir, was du alternativ tun kannst, wenn du kein Stimmgerät zur Hand hast.

Warum verstimmen sich Gitarren?

Viele Anfänger fragen sich, warum sich ihre Gitarre überhaupt verstimmt. Das kann mehrere Ursachen haben. Ein typischer Grund ist, dass die Saiten der Gitarre alt sind und das Instrument damit bundunrein machen. Bundreinheit ist stattdessen gegeben, wenn die einzelnen Bünde der Gitarre optimal platziert sind, damit die Saiten beim Spielen den gewünschten Ton abgeben. Die Gitarre wird dann als bundrein bezeichnet. Ist sie hingegen bundunrein, klingt sie beim (korrekten) Spielen schief. Als alt können Gitarrensaiten – je nach Häufigkeit der Verwendung und ihrer Beschaffenheit – bereits nach wenigen Wochen beziehungsweise Monaten gelten. Unbeschichtete Saiten lassen die Gitarre in der Regel schneller verstimmen als beschichtete.

Zudem kann eine falsche Stimmrichtung dazu führen, dass sich Gitarren schneller wieder verstimmen. Zur Erklärung: Jede Saite wird vom Sattel bis zum Steg des Instruments gespannt. Werden Saiten von oben nach unten gestimmt, entsteht am Sattel zunehmend Reibung, die wiederum das erneute Verstimmen begünstigt. Wird die Gitarre hingegen von unten nach oben gestimmt – also mit einer tieferen Stimmung beginnend und nach oben aufgedreht, bis die richtige Einstellung erreicht ist, behält sie die wunschgemäße Tonhöhe länger. Ein entscheidendes Zubehör zum Stimmen ist ein hochwertiges Stimmgerät mit allen nötigen Funktionen und Ausstattungsmerkmalen.

Stimmgeräte – Clip-ons und Desktop-Tuner für maximalen Komfort

Während erfahrene Profis ihre Instrumente allein mit ihrem geschulten Gehör stimmen können, brauchst du als Anfänger ein Stimmgerät. Insbesondere elektronische Varianten erleichtern das Einstellen der Saiten ungemein. Generell wird zwischen sogenannten Clip-on-Tunern und Desktop-Tunern unterschieden. Die Clip-on-Stimmgeräte kannst du komfortabel an den Kopf der Gitarre klemmen. Mit Desktop-Stimmgeräten geht das nicht. Sie dienen zum Abstellen neben der Gitarre.

Bei der Auswahl eines Stimmgeräts solltest du bedarfsgerecht entscheiden und die Unterschiede der zahlreichen Angebote kennen. Beispielsweise gibt es Stimmgeräte mit und ohne Mikrofon, Varianten mit eingebautem Lautsprecher und Referenztonausgabe sowie Ausführungen mit Display. Hier im umfassenden Kaufratgeber von VGL rund um Gitarren-Stimmgeräte findest du neben Produktempfehlungen konkrete Tipps. Unter anderem rät die Redaktion: „Für das Stimmen einer Akustikgitarre ohne Kabelanschluss ist es besonders entscheidend, ein Stimmgerät mit integriertem Mikrofon zu kaufen.“ Bei Instrumenten mit Kabelanschluss sowie E-Gitarren solltest du hingegen zu einem Stimmgerät mit Klinkenanschluss greifen, um von präzisen Ergebnissen zu profitieren.

Informatives zur Gitarrenstimmung: Beim Stimmen wird im Wesentlichen zwischen der Standard-Gitarrenstimmung (EADGHE) und der Flageolett-Methode unterschieden. Worin sich diese im Detail unterscheiden, haben wir in diesem Beitrag ausführlich erläutert.

Weitere Tipps – damit deine Gitarre weniger schnell verstimmt

  • Länger gestimmt, bleibt deine Gitarre mit hochwertigen Saiten von Marken wie Ernie Ball, Kurt Mangan oder Elixir.
  • Auch ein minderwertiger Sattel kann dazu beitragen, dass du dein Instrument ständig stimmen musst. Sind die Schlitze im Sattel nicht feingeschliffen, liegen die Saiten womöglich nicht überall gleich an und die Schwingungsübertragung ist nicht optimal. In diesem Fall kann es sich lohnen, den Sattel von einem Gitarrenbauerprofessionell feinschleifen zu lassen. Gleiches gilt, wenn eine neue Saitenstärke Verwendung findet.
  • Darüber hinaus tragen sogenannte Locking-Tuner zur gewünschten Stimmung deines Instruments bei. Dabei handelt es sich um ergänzende Einstellschrauben, die innerhalb der Mechanik einen Stift bewegen, der die Saiten zusätzlich fixiert.

Gitarren ohne Stimmgerät stimmen

Ein Stimmgerät ist zwar eine große Erleichterung, jedoch kein absolutes Muss. Hast du Erfahrungen mit deinem Instrument gesammelt und ein zuverlässiges Gehör für Töne entwickelt, kannst du es ohne Stimmgerät versuchen. Auch hier gibt es wieder verschiedene Methoden und Ansätze, um die gewünschte Stimmung erfolgreich zu erzielen. Die einfachste Option besteht darin, Töne von zweierlei Saiten miteinander zu vergleichen – Beispiel:

  • Drücke den fünften Bund der tiefen E-Saite und schlage die Saite an.
  • Vergleiche den hierbei entstehenden Ton mit der darunterliegenden leeren (nicht gedrückten) A-Saite.
  • Klingen die beiden Töne identisch, ist die Gitarre gestimmt – unterscheiden sie sich, gleichst du sie durch Drehen der Stimmmechaniken an.

Warum du den Unterschied zwischen absolutem und relativem Gehör beim Stimmen ohne Stimmgerät kennen solltest und was du tun kannst, um deine Ohren zu schulen, erklärt Gitarrenlehrer Alessandro Milea:

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Hinweis für Einsteiger: Drehst du die Stimmmechaniken beim Halten der Gitarre von dir weg, stimmst du die Saiten höher.