Informative Reise durch den akustischen Saitendschungel

Die besten Saiten für Akustikgitarre müssen wir aus zwei verschiedenen Perspektiven beleuchten. Zunächst sind da die Saiten für die Western-, also die Stahlsaiten-Gitarre. Das Pendant für die klassische bzw. Konzertgitarre sind die Nylonsaiten. Für beide Gitarrenarten gibt es unterschiedliche Saiten, die sich durch unterschiedlichen Klang und ebenso verschiedenen Saitenzug auszeichnen. Hier ein paar Gedanken zu den Drähten, aus denen Musik kommt. Für erfahrene Musiker eine Selbstverständlichkeit, für Einsteiger ein Buch mit 6 bis 12 Siegeln:

Die besten Saiten für Akustikgitarre: die Art der Gitarre entscheidet

Nötig ist diese Unterscheidung in Stahl- und Nylonsaiten aufgrund der jeweils spezifischen Bauweise der Gitarrenarten. Eine Westerngitarre hat üblicherweise einen Hals, in dem sich ein stabilisierender Stab aus Metall befindet, der sogenannte Halsstab. Oder um es im Musikerjargon auszudrücken: den Truss Rod. Eine Konzert- oder Schülergitarre hat keinen solchen Stab im Hals. Automatisch bedeutet der fehlende Stab, dass der Hals seine Arbeit, den Zugkräften der Saiten entgegenzuwirken, vollkommen allein verrichten muss. Der Hals besteht ausschließlich aus Holz. Eine nicht zu unterschätzende Aufgabe.

Stahlsaiten für Westerngitarre haben andere Aufgaben als die der E-Gitarre

Die Saiten der Westerngitarre bestehen üblicherweise aus einem Kerndraht aus Stahl. Bei den tieferen Saiten ist dieser Kerndraht mit einer speziellen Legierung umwickelt. Obgleich die Saiten sich im Herstellungsverfahren nicht von denen für elektrische Gitarren unterscheiden, sind sie keinesfalls identisch. Der Grund dafür liegt in ihren spezifischen Aufgaben. Bei einer E-Gitarre muss die Saite mit den elektromagnetischen Tonabnehmern interagieren. Die Tonübertragung erfolgt über das erzeugte Magnetfeld zwischen Saiten und Pickups. Hier geht es zu dem Artikel von E-Gitarrensaiten.

Höhenbetonter und brillanter für die voluminöse Klangentwicklung

Die besten Saiten für Akustikgitarre – bzw. in diesem Fall für die Westerngitarre – haben andere Aufgaben zu erledigen. Der möglichst voluminöse Ton entsteht durch das Zusammenspiel von Saiten und Resonanzkorpus. Der Klang der Saiten soll eigeständig durchsetzungsfähig und höhenbetont brillant sein. Die elektromagnetische Anforderung entfällt. Verbleibt die Frage, in welchem Aspekt die Saiten sich unterscheiden. Verschieden sind die Legierungen, die für die Wicklungen der tiefen Saiten bevorzugt zum Einsatz kommen.

Gitarrensaiten Akusitkgitarre

Ernie Ball Gitarrensaiten

Die beiden Bronze-Steel-Varianten: Legierung ist namensgebend

Vor diesem Hintergrund zu den beliebtesten und allgemein besten Saiten für Akustikgitarre mit Stahlsaiten gehören die Bronze-Steel-Saiten. Hier gilt es wiederum zwei Äste des Saitenstammbaums zu unterschieden, wobei wir wiederum von der Legierung der Umwicklung sprechen. Der Standard, mit dem neue Gitarren im Normalfall bezogen und ausgeliefert werden, sind Saiten mit Wickeldraht mit einer Legierung aus 80 Prozent Kupfer und 20 Prozent Zinn. Demgegenüber stehen die Saiten mit Wickeldrahtlegierung aus 85 Prozent Kupfer zu 15 Prozent Zinn.

Unterschiedliche Legierung der Wicklung bedeutet veränderten Sound

Welche dieser beiden Varianten die für dich besten Saiten für die Akustikgitarre sind, kannst nur du selbst anhand deiner präferierten Klangvorstellungen entscheiden. Die 80/20er-Saiten klingen höhenbetont und brillant. Die 85/15er-Stahlseiten liefern dir einen wärmeren Klang mit länger ausklingendem Sustain. Der Unterschied liegt insofern im Sound, allerdings auch bei der Musik, die du mit deinem Instrument bevorzugt spielen möchtest. Die besten Saiten für Akustikgitarre in Western, Pop, üblicher Songbegleitung & Co. können diejenigen mit höherem Zinnanteil sein. Möchtest du eher Jazz, schweren Blues oder sentimentale Balladen spielen, kämen dir eher jene mit größerem Kupferanteil der Wicklung entgegen.

Die beliebtesten der Stahlsaiten: Phosphor-Bronze

Bei deiner Suche nach den besten Saiten für die Akustikgitarre bzw. Westerngitarre wirst du auf weitere Varianten stoßen. Angeboten werden etwa die sogenannten Phosphorbronze-Saiten. Dabei handelt es sich ebenfalls um Stahlsaiten, denen außer Kupfer und Zinn auch ein kleiner Anteil an Phosphor beigemischt ist. Nun die Ohren aufgestellt und hingehört:

Richtig, diese Saiten klingen etwa wärmer und sanfter. Dabei zeichnen sie sich durch weitere Vorzüge aus. Tatsächlich sind sie etwas widerstandsfähiger gegen Fingerschweiß, Feuchtigkeit und sonstige äußere Einflüsse. Phosphorbronze-Saiten sind weniger rostanfällig und entsprechend langlebiger. Phosphor-Bronze-Strings genießen bei vielen den Status als die besten Saiten für Akustikgitarre.

 

Saitenstärke bei Westerngitarren: Je dicker, desto mehr Ton

Dass bei einer Westerngitarre der Klang eben nicht über die Tonabnehmer übertragen wird, ist der Grund dafür, dass von den Gitarristen gerne dicke Saitenstärken aufgezogen werden. Größerer Saitendurchmesser ist gleichbedeutend mit voluminöserem Ton. Wissen solltest du auch, dass zu dünne Saiten auf einer Stahlsaitengitarre leicht mit scheppern können. Es bleibt ein Vabanque-Spiel.

Als Einsteiger bist du mit einem 010er-Satz gut beraten, da diese Saitenstärke zurückhaltende Ansprüche an deine Greif- und Spieltechnik stellt. Sobald du dich nach mehr Ton sehnst, könntest du recht bald bei einem 012er-Satz landen, der auch als Medium-Light bezeichnet wird. Üblich sind Gitarrensätze bei der Westerngitarre mit hoher 010er-, 011er-, 012er-, 013er- bis 014er-E-Saite. Normal sind 010er bis 012er. Die weiteren Vertreter kommen eher selten vor.

Stahlsaiten für Elektro-Akustikgitarre: Synergie aus zwei Welten

Spielst du eine Halbresonanz- bzw. elektroakustische Gitarre mit integriertem Tonabnehmer, gibt es verschiedene Abnahmesysteme. Die erste Variante ist die über sogenannte Piezo-Pickups. Das sind kleine keramische Tonabnehmer, die auf Druck reagieren. An den verwendeten Saiten ändert sich nichts. Dann gibt es akustische Gitarren, die mit einem elektromagnetischen Abnahmesystem ausgestattet sind. In diesen Fällen wirst du wiederum bei Gitarrensaiten mit hohen Zinkanteil landen.

Gute Bekannte bei beliebten Marken aus der Stahlsaitenfamilie

Die führenden Anbieter von Stahlsaiten sind denen der E-Gitarrensaitenmarken ähnlich. So beispielsweise Elixir mit den beschichteten Saiten, Daddario mit als bestens eingeführter Hersteller oder GHS oder Ernie Ball als Anbieter der gehobenen Mittelklasse. Einen besonderen Ruf unter Akustikgitarristen genießen die Maren Martin Guitars und – als hätten wir den Namen nicht schon mal irgendwo gehört – die Firma Fender, die frühzeitig eine eigene, zu den Gitarren passende Saitenproduktion ins Leben gerufen hat.

Nylonsaiten sind die Wahl der Wahl bei klassischen Gitarren

Vollkommen anders konzipiert sind die Saiten bei der klassischen Gitarre, die du auch als Schülergitarre oder Konzertgitarre kennst. Geschichtlich hat sich bei diesen Instrumenten und in diesem Zusammenhang auch für die besten Saiten für Akustikgitarren eine Menge getan. Klassische Gitarren haben eine lange Tradition. Das Material Nylon gab es damals nicht. Damals wurden die Konzertgitarren mit Saiten aus Därmen bezogen. Später und bis in die heutigen Tage hinein wurde und wird auf Kunststoffsaiten gesetzt, wobei die G-, H- und E-Saite deiner Gitarre ausschließlich aus Nylon bestehen.

Kern ebenfalls umwickelt, allerdings mit anderem Material

Von Exoten und experimentierfreudigen Herstellern abgesehen, bestehen die Basssaiten für Konzertgitarren auch aus einem umwickelten Kern. Allerdings wird für den Kern nicht etwa Stahl verwendet, sondern ebenfalls eine Nylonfaser genutzt. Die Wicklung besteht aus Kupferdraht mit Silber- oder Goldanteil. Bei deiner Suche nach den besten Saiten für Akustikgitarre bietet es sich an, Seitensätze mit polierten oder herstellerseitig angeschliffenen Saiten zu checken. Der Klangunterschied ist deshalb enorm, da auf diese Weise die störenden Nebengeräusche beim Greifen, bei Glissandi und Lagenwechseln reduziert werden.

saiten gitarre

So werden Gitarrensaiten hergestellt

Mit ein wenig Materialkunde darfst du dich als Besserwisser outen

Wenn du also deine besten Saiten für Akustikgitarre gefunden hast und dein Publikum dir erwartungsvoll zuruft „Gib‘ Gummi“, darfst du besserwisserisch aufsehen und erklären, dass es sich keinesfalls um Gummi, sondern um Nylon handelt. Denn das ist ein erheblicher Unterschied. Gummi lässt sich äußerst leicht dehnen, bei Nylonsaiten ist weitaus abhängiger von der Saitenstärke.

Präziser ausgedrückt: vom Härtegrad, der zugleich verantwortlich für die Spannung ist. Saiten für die Konzertgitarre werden vor diesem Hintergrund nicht anhand des Durchmessers – der Stärke – bezeichnet. Vielmehr geht es hier um die Spannung. Und für die Spannung ausschlaggebend ist eben nicht automatisch die Dicke des Materials, stattdessen geht es hierbei auch um die Mischung, die wiederum sehr verschieden und von Marke zu Marke unterschiedlich ausfallen kann.

Bei Nylonsaiten geht es vordringlich um Spannung und Materialmischung

Hinsichtlich der Spannung gilt es für dich – analog zu den Stahlsaiten – den typisch goldenen Mittelweg zu finden. Je dünner, desto leichter zu bespielen. Je dicker, umso mehr Ton, aber auch schwerer bespielbar. Übliche Bezeichnungen mit aufsteigender Saitenspannung sind Light, Medium, Hard und Extra Hard Tension. Die gewählte Saitenstärke hat grundsätzlichen Einfluss auf die Bespielbarkeit und den Klang deines Instrumentes. Aber schiebe nicht alles auf die Saiten. Die größte Verantwortung tragen neben den besten Saiten für Akustikgitarre vor allem deine Finger.

Konzertgitarrensaiten aus Carbon noch immer innovativ

Eine interessante Variante wollen wir bei der Suche nach den besten Saiten für Akustikgitarre aus der klassischen Abteilung nicht vergessen. Zugegeben, klassisch und innovativ widersprechen sich vom Wortsinn. Dennoch passt der Ausdruck innovativ zu den Konzertgitarrensaiten aus Carbon. Gemeint sind die Saitensätze, die üblicherweise im Diskant aus Carbon und bei den Basssaiten aus einem Material namens Dynadore bestehen. Die tiefen Saiten sind auch hier umwickelt, zumeist mit Neusilberanteil. Diese Saiten punkten mit interessanten Klangergebnissen und außerordentlicher Langlebigkeit. Gute Carbon-Saiten klingen rund und ausgewogen und sind im Diskant weniger spitz als Nylon-Strings.

Fazit: Welches sind die besten Saiten für die E-Gitarre

Für welche Saiten du dich entscheidest, hängt ausschließlich davon ab, auf welchen du dich am wohlsten fühlst. Mit trockener Theorie wirst du das kaum erfahren und erleben können. Eine in der Verpackung auf dich wartende Saite wird dir trotz aussagekräftiger Bezeichnung – die du jetzt verstehst – nicht weiterhelfen. Es geht um ein haptisches Gefühl und somit um das subjektive Erlebnis der Saiten auf deiner E-Gitarre. Hoffentlich konnten wir dir ein paar Inspirationen und Informationen an die Hand reichen, damit du alsbald die passenden Kandidaten auf deine Gitarre ziehen kannst.

Auf welcher Gitarre musst du deine Saiten am häufigsten wechseln?

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