Alt-Saxophon – die dynamische und beliebte Kanne
Das am meisten gespielte Saxophon ist und bleibt das Alt-Saxophon. Gewissermaßen der Burner, der seine Hand auf der Beliebtheitsskala allenfalls noch dem Tenor-Saxophon reicht. Das Alto ist in unterschiedlichsten Musikstilen fest verwurzelt. Dabei punktet das Instrument mit seiner außergewöhnlichen Dynamik, der speziellen Klangfarbe und den emotionalen Ausdrucksmöglichkeiten. Auf den Punkt gebracht, ist das Instrument die Verlängerung deiner Seele.
Gedankenknoten vermeiden: Die transponierende Stimmung
Als sogenanntes transponierendes Instrument ist das Alt-Sax in Eb gestimmt. Das bedeutet, wenn du laut Noten ein „C“ greifst und spielst, erklingt der Ton „Eb“. Es klingt also eine große Sexte bzw. neun Halbtöne tiefer als notiert. Mach dir keinen Kopp, wenn das für dich ein wenig verwirrend klingt, an diesem Umstand haben sich schon manche Musiker die Synapsen verbogen. Fakt ist: Wenn du in einer Band, einem Spielmannszug oder einem Orchester mit anderen Instrumenten gemeinsam spielen möchtest, benötigst du deine eigenen Noten, damit ihr euch in derselben Tonart bewegt.
Kuriosum: Holzblasinstrument nahezu komplett aus Metall gefertigt
Wie seine größeren und kleineren Familienmitglieder gehört das Alto zu den Holzblasinstrumenten, was sich aus der Tonerzeugung über das Rohrblatt ergibt. Der Korpus inklusive S-Bogen, Schallbecher und Klappenmechanik wird aber im Normalfall aus Messingblech gefertigt. Klingt billig, ist es aber nicht. Immerhin ist Messing eine Legierung aus Zinn und Kupfer. Die jeweiligen Anteile sind nicht unerheblich für die Klangfarbe des Instrumentes. So gibt es Altsaxophone mit erhöhtem Kupferanteil, die aufgrund des leicht weicheren Materials ebenso weicher und runder klingen sollen. Häufig werden der Korpus, der S-Bogen als auch die Klappen versilbert oder vergoldet; auf alle Fälle sind die Bauteile lackiert.
Saxophon für Fortgeschrittene
Style-Faktor Lackierung für deine Performance
Die Lackierung wirkt sich nicht auf den Klang des Instrumentes aus. Vielmehr dient sie dem Schutz vor äußeren Einflüssen und der stylischen Optik. Wenn du mit dem Alt-Sax auf der Bühne stehst und deine Soli abfeuerst, seid ihr beide automatisch auch ein Eyecatcher für das Publikum. Da kommt dir entgegen, dass es neben den versilberten oder vergoldeten Ausführungen für Puristen auch farbig, mehrfarbig, dunkel oder sonst wie lackierte Instrumente gibt. Es ist und bleibt eine Geschmacksfrage.
Und weiter mit den Kuriositäten – der S-Bogen
Das Saxophon besteht grundsätzlich aus dem Korpus mit Schallbecher, der Klappenmechanik, dem Mundstück und dem sogenannten S-Bogen – dem Teil zwischen Korpus und Mundstück. Gerade dieser ist ein extrem wichtiges Bauteil, das über die Intonation, die Ansprache und den Klang entscheidet. Selbstverständlich nimmst du bei der Bezeichnung S-Bogen an, dass er in seiner Form einem S gleicht. Tut er nicht; eine S-Form hat der Bogen nur beim Tenor-Saxophon. Aber weshalb sollte man aus diesem läppischen Grund dafür nun einen anderen Namen erfinden? Wir wissen ja alle und du nun auch, dass das S sich lediglich ein wenig verkleidet hat.
Wo und in welchen Genres du dich mit dem Alt-Sax austoben kannst
Mit dem Alt-Saxophon wirst du in unterschiedlichsten Genres zum gefragten Musiker. So gibt es zahlreiche Möglichkeiten von Pop, Funk, R&B, Blues und Reggae bis hin zur Big Band und insbesondere auch dem Jazz. Etliche bekannte Musiker haben mit dem Alto unvergängliche Fußspuren hinterlassen, beispielsweise David Sanborn, der legendäre Charlie Parker oder Ornette Coleman. Als Alt-Saxophonist spielst du ein Instrument, das sich nahezu überall behaupten kann. Nur in der klassischen Orchestermusik nicht. Es dort zu etablieren, hat sein Erfinder Adolphe Sax irgendwie nie geschafft.
Weshalb das Altsaxophon gut für Anfänger geeignet ist
Das Alt-Sax ist kleiner und mit etwa 2,5 kg leichter als das Tenorsaxophon, was Einsteigern sehr entgegenkommt. Dimensionen wollen und sollen beherrscht werden. Umso besser funktioniert das beim Alto, da du mit den Maßen und dem Gewicht nicht kämpfen musst, außerdem die Klappen einfacher bedienen kannst, zumal sie weniger weit auseinander liegen. Ebenso ist die aufzubauende Luftsäule kürzer. Na, da könnte man ja gleich zum Sopran oder sogar Sopranissimo greifen. Eben nicht. Die höheren Instrumente sind schwerer zu bespielen, da das sehr hohe Tonspektrum schwieriger zu intonieren ist. Das Alt ist demnach die vernünftige Mitte der Bespielbarkeit, von Fortgeschrittenen geliebt und auch für Anfänger eine ideale Wahl.
Wie und wo du am besten Altsaxophon lernst
Das Alt-Sax gehört zu den Instrumenten, bei denen man dir nur dringend empfehlen kann, dich dem Thema nicht rein autodidaktisch zu nähern. Unterricht in einer Musikschule – sei das on- oder offline – ist hier unbedingt angeraten. Dass du gerade am Anfang durch das Feedback eines versierten Lehrers unterstützt wirst, entscheidet über dein zügiges Vorankommen. Außerdem vermeidest du dadurch, dir beispielsweise eine fehlerhafte Atmung oder einen falschen Ansatz anzutrainieren. Und etwaige Fehler wirst du eben nicht so schnell wieder los. Vor der Tonerzeugung steht das Wissen um die Zusammenhänge von Atemtechnik, Anblasdruck, Überblasen, Klappenbedienung und mehr.
Selbstverständlich kannst du weitere Schritte mit Online-Tutorials wie etwa YouTube-Videos oder auch mit Sax-Schulen in Heft- oder Buchform gehen. Das solltest du jedoch allenfalls unterstützend machen. Die Basis ist und bleibt bei diesem Instrument der vernünftige Unterricht. Mit entsprechenden Grundfertigkeiten kannst du deine Reise später immer noch alleine fortsetzen. Aber dann spielst du wahrscheinlich längst mit anderen Musikern zusammen, wodurch wiederum der gegenseitige Austausch gewährleistet ist. Man korrigiert sich ja gerne mal gegenseitig. Einen ganzen Artikel zu dem Thema findest du hier.
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