Wie du mit nützlichem Wissen durchstartest
Dein Herz schlägt für das Saxophon und nun möchtest du es wissen. Du suchst nach Informationen zur Konstruktion, Tonerzeugung, Spielweise, wie und wo du am besten Saxophon lernen kannst. Egal, ob du ein tolles Hobby entdecken oder möglicherweise semi- oder professionell Musik machen, vielleicht eine Band gründen möchtest, wir haben ein paar Tipps für den Einstieg und motivierend schnelle Erfolgserlebnisse.
Wo kann man am besten Saxophon lernen?
Wenn du Saxophon lernen willst, kannst du das als Autodidakt versuchen. Voraussichtlich wird es dann allerdings bei dem Versuch bleiben. Gerade am Anfang ist es wichtig, mit versierter Unterstützung einer Musikschule – sei das on- oder offline – die richtige Spiel- und Atemtechnik, den vernünftigen Ansatz, Griffweisen und letztlich auch Noten zu lernen. Denn ohne Notenkenntnisse – auch das ist Teil der Wahrheit – wirst du die Möglichkeiten des Saxophons nicht annähernd ausschöpfen. Unterstützend kannst du auf die zahlreichen How-to-Play-Videos auf YouTube & Co. zurückgreifen, bei denen du allerdings das Problem des nicht vorhandenen Feedbacks durch den Lehrer hast.
An der örtlichen Musikschule | sehr gute Lösung |
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Mit einer Online-Musikschule | sehr gute Lösung |
Mit einem versierten Privatlehrer | sehr gute Lösung |
Mit einem befreundeten Musiker | kommt auf den Musiker an |
Mit Saxophon-Schulen in Papierform | eher unterstützend |
Mit Schulen inklusive Play-Alongs zum Mitspielen | eher unterstützend |
Mit YouTube-Videos | allenfalls unterstützend |
Als kompletter Autodidakt | kaum machbar |
Hier ein paar beliebte und empfehlenswerte Schulen im Buch- bzw. Heftformat:
Erstmal das individuell zu dir passende Instrument wählen
Wenn du Saxophon lernen möchtest, wirst du dich zunächst für eine der verschiedenen Größen und somit Tonlagen entscheiden müssen. Immerhin gibt es diverse verschiedene, unter denen sich auch seltener gebräuchliche Exoten befinden. Am häufigsten gespielt werden das Tenor-Saxophon und sein kleinerer Artverwandter, das Alt-Saxophon. Die Spielweise auf diesen beiden Hauptakteuren ist weitestgehend identisch, allerdings klingt das Bb-Tenor-Saxophon erstens tiefer als das bissigere Eb-Alt-Sax und zweitens ist es deutlich größer. Aufgrund der geringeren Maße und des ebenfalls niedrigeren Gewichts ist das Eb-Alt auch eine gute Option, für noch nicht ausgewachsene Einsteiger oder Musiker mit kleinerer Statur und entsprechend kürzeren Fingern.
Wie und wie lange sollte man üben?
Die Fragen sind einerseits schnell beantwortet und sollten zugleich detaillierter unter die Lupe genommen werden. Vor allem solltest du strukturiert, konzentriert und unbedingt regelmäßig üben. Dabei solltest du täglich mindestens 30 Minuten einplanen; sofern du dich nicht überlastest gerne auch mehr. Aber bitte nicht übertreiben. Wenn du Saxophon lernen willst, sollst du nicht mit dem Instrument kämpfen. Denn letztlich würdest du mit dir selbst kämpfen. Wenn du Saxophon lernen und dabei schnell vorankommen möchtest, sollte das Einstudieren von Neuem und das Üben von bereits Einstudiertem zu deiner täglichen Routine werden.
Wo du üben solltest – Smartphone auf Flugmodus
Dabei solltest du in einem ungestörten Raum üben. Du hast nichts davon, wenn du permanent abgelenkt würdest, beispielsweise durch das unablässig bimmelnde Smartphone. Bist du gedanklich nicht vollkonzentriert bei der Sache, kommst du einfach nicht weiter. Das Erlernte würde sich nicht an deinem musikalischen und feinmotorischen Gedächtnis festkrallen. Exakt das soll es aber.
Die anderen Familienmitglieder und auch dein kontinuierlich bimmelndes oder brummendes Handy müssen jetzt akzeptieren, dass du keine Zeit hast. Die ach so wichtigen WhatsApp-Nachrichten kannst du anschließend beantworten. Kein Mensch käme auf den Gedanken, jemanden nach der Uhrzeit oder der nächsten Bushaltestelle zu fragen, der gerade in tiefer Ruhe meditiert. Deine Übungssession ist deine dynamische Meditation mit dem Saxophon.
Saxophon üben bedeutet, den Körper zu trainieren
Das Saxophon ist die Verlängerung deiner musikalischen Ausdruckskraft. Überspitzt könnte man sogar behaupten, das eigentliche Instrument bist du, das Saxophon ist lediglich dein Sprachrohr. Im Umkehrschluss bedeutet dieser Gedanke, dass du dich selbst, deine kontrollierte Atmung und den Ansatz mindestens gleichermaßen trainieren musst, wie das Spielen auf dem Instrument. Dabei geht es um das stimmige Zusammenspiel von Muskeln, so etwa der Lippen und der Mund- und Rachenpartie. Und schon sind wir wieder bei dem Punkt des regelmäßigen Übens angelangt. Werden Muskeln nicht regelmäßig beansprucht, bilden sie sich zurück. Auch deshalb wäre es ziemlich sinnlos, sechs Tage nicht zu üben und das Versäumte am siebten Tag dreieinhalb Stunden lang nachholen zu wollen.
Strukturiert üben und effizient Saxophon lernen
Strukturiert zu üben bedeutet, dass du deine Sessions planen und unterteilen solltest. Gemeinhin spricht man davon, dass die Einheiten gedrittelt werden. Das erste Drittel ist die Aufwärmphase, wobei das Saxophon und eben auch dein Körper aufgewärmt werden. Trotz deiner berechtigten Euphorie bleibst du am Anfang behutsam, spielst beispielsweise ohne übertriebenen Druck ein paar Intervalle oder relativ einfache Töne und Melodien. Gut vorbereiten kannst du das, durch Trockenübungen. Im nächsten Stepp widmest du dich den neuen Spieltechniken oder Songs. Im dritten Drittel frischst du bereits erlernte Techniken wieder auf.
Dein erster Ton – gar nicht mal so einfach, aber machbar
Kurze Rede, langer Sinn: Du willst Saxophon lernen und dich nicht an theoretischen Vorreden ergötzen. Dann lasst uns mal anfangen. Dabei aber immer langsam mit den galoppierenden Pferden; ruhig Blut bewahren. Für den ersten Ton benötigst du noch nicht das komplette Instrument, sondern nur das Mundstück mit Blatt und den S-Bogen. Nachdem du den Ansatz – wie weiter unten beschrieben – geformt hast, holst du durch die Mundwinkel tief Luft.
Der Hinweis, klingt merkwürdig bis unnötig. Aber die Betonung liegt auf „durch die Mundwinkel“, was verdeutlichen soll, dass der Ansatz – die Verbindung zwischen Mund und Mundstück – während des Atmens nicht gelöst wird. Die Zunge wird leicht angehoben und berührt die Blattspitze. Beim Ausatmen wird das Blatt losgelassen. Das Rohrblatt wird daraufhin in Schwingungen versetzt. Herzlichen Glückwunsch; du hast gerade deinen ersten Ton gespielt. Und nun formst du nach demselben Prinzip weitere Töne. Saxophon lernen ist demnach nicht simpel, aber auch kein Hexenwerk.
Saxophon lernen und den Ansatz trainieren
Der Ansatz – die Art und Weise, wie du deinen Mund auf das Mundstück setzt – ist einer der wichtigsten Punkte für deinen tollen Ton schlechthin. Deine Ansatzmuskulatur zu trainieren, wird deinen Ton als auch deine Ausdauer erheblich verbessern. Du wirst mit dem Saxophon lernen, die Unterlippe leicht über die unteren Schneidezähne zu wölben, wodurch ein elastisches Polster für das Blatt entsteht.
Das Blatt wird auf die Unterlippe aufgesetzt und ragt etwa 1,5 cm in den Mundraum hinein. Anschließend werden die Schneidezähne auf das Mundstück gesetzt, wobei die Lippen das Mundstück mit möglichst gleichmäßigem Druck umschließen. Nun beginnst du mit dem Spielen langer Töne, optimierst dadurch deinen Ansatz und verbesserst zugleich die Qualität deiner Töne.
Den gesamten Tonraum entdecken
Nachdem du nun das Grundprinzip verinnerlicht hast, geht es darum, den gesamten Tonumfang des Instrumentes zu entdecken. Wenn du Saxophon lernen willst, kannst du mit relativ wenigen im zunächst mittleren Tonraum beginnen. Um die Qualitäten des Instrumentes vollends auszuschöpfen, wirst du dich schrittweise auch in die tiefere Sektion und in das höhere Klangspektrum begeben. Diese Töne korrekt zu spielen, ist eine gute Portion schwieriger. Der Grund dafür ist, dass die Intonation – die wirklich korrekte Tonhöhe – in diesen Bereichen schweren zu erreichen ist. Irgendwie kommst du vermutlich dorthin, doch die Töne sollen nicht nur klingen, sondern schön, rund, satt und sauber klingen.
Mit Grifftabellen für Saxophon arbeiten
Wissen musst du dafür natürlich auch, über welche Klappen bzw. Klappenkombinationen du welche Töne erreichst. Nützliche Helfer dafür sind sogenannte Grifftabellen, die du online oder in Heftform finden wirst. Ebenso sind diese Grifftabellen Teil des Unterrichts in Online-Musikschulen und Musikschulen vor Ort. Wenn du regelmäßig am Ball bleibst und ernsthaft Saxophon lernen willst, wirst du diese Grifftabellen alsbald nicht mehr benötigen. Anfangs sind sie sinnvoll.
Die berüchtigten Begleiter – die quietschenden Töne
Insbesondere bei noch am Anfang stehenden Saxophonisten sind die berüchtigten quietschenden Töne immer wieder zu hören. Und damit meinen wir wirklich quietschende und nicht einfach nur unrund klingende Töne. Diese Töne können zwei verschiedene Ursachen haben. Erstens kann das Blatt eine Macke haben. Dann ist es entweder nicht vernünftig angefeuchtet oder durchgespielt und muss ausgewechselt werden. Das trifft zuweilen auch Profis; die Bandmitglieder lachen sich dann kollektiv schlapp. Aber nicht abschweifen. Wahrscheinlicher ist, dass du deinen Ansatz korrigieren musst. Also nicht immer alles auf das unschuldige Blatt schieben. Erstmal vor dem eigenen Mundstück kehren.
Gehörschulung und Intonation
Ein hochgradig bedeutender Teil des Unterrichts on- und offline ist die Gehörschulung. Bei Blechblas- und Holzblasinstrumenten müssen die Töne exakt anvisiert werden. Falls das nicht geschieht, klingen sie schräg und schlecht definiert. Um einem Ton aber sicher die richtige Tonhöhe zu verpassen, musst du wissen – hören – welche das ist. Du spielst, was du in dir hörst. Wenn du Saxophon lernen willst, kann das auf lange Sicht nur mit einem geschulten Gehör funktionieren.
Eine gute Möglichkeit das Gehör zu schulen, ist es, selbst die Melodie zu singen. Dafür musst du kein stimmgewaltiger Sänger sein. Die Melodie vorher zu summen, genügt völlig. Und du brauchst dafür auch kein absolutes Gehör, was ohnehin überbewertet wird. Irgendwann aber wirst du imstande sein, Noten und Intervalle auch ohne Instrument vom Blatt zu singen – oder zu summen. Eine ideale Basis für die optimale Intonation auf dem Saxophon.
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