Home-Recording ist eine verflucht teure Angelegenheit. Ein gutes Mischpult kann einen da gut schon mal ein paar große Scheine kosten. Außerdem ist da noch das Problem mit dem Platz – wohin mit dem Riesenteil? Das alles muss aber gar kein Problem sein, denn Anbieter wie Yamaha setzen mittlerweile auch auf Einsteigerequipment, das günstiger und kompakter daherkommt. So auch das Yamaha AG06 MK2 BK, welches wir hier für euch ausgiebig getestet haben.


Produkt
Anwendung
Fazit und Bewertung


Studio zum Mitnehmen

Wenn man das Wort Musikstudio hört, denkt man direkt an schier endlose Pulte mit mehr Reglern und Knöpfen, als dass man sie überhaupt zählen kann. Selbst ein fortgeschrittener Musiker fühlt sich da beim Mischen schnell überfordert, wenn er denn überhaupt etwas damit anfangen kann. Gerade Zuhause, wo der Platz meistens doch recht überschaubar ist, passt solches Equipment nicht rein. Und obendrein ist das ja für gelegentliche Demos, Streams oder Podcasts sowieso völlig übertrieben, etwas kleines, überschaubares und einfach zu bedienendes muss also ran.


Vorhang auf für das Yamaha AG06 MK2 BK, ein winziges Mischpult, das verspricht dennoch für alle gewünschten Anwendungen zu gebrauchen zu sein. Aber ist es das auch? Immerhin ist die vom Hersteller gewählte Beschreibung als „Kombiniertes USB 2.0 Audiointerface und Mischpult“ doch irgendwie gruselig wage. Allerdings lockt auch einfach der läppische Preis von 219 Euro – günstiger geht für gute Audioqualität eigentlich wirklich nicht.


Was ist wo beim Yamaha AG06 MK2 BK?

Die Verarbeitung macht jedenfalls schon mal Eindruck. Statt mit billigem Kunststoff ummantelt zu sein, trägt das Yamaha AG06 MK2 BK ein schickes schwarzes Kleid aus Metall. Dieses wirkt sich jedoch nicht negativ auf das Gewicht des kleinen Kastens: Kein Kilo wiegt das Teil. Apropos klein. Die Maße betragen gerade mal 155 x 63 x 202 Millimeter, in der Größenordnung bewegen sich sonst nur Effekte oder Zusatzgeräte fürs Mixen. Jegliche Drehregler machen einen soliden Eindruck und lassen sich anstandsmäßig bewegen. Auf der Unterseite sind zudem noch kleine Gummifüßchen angebracht, die das Gerät vor dem Verrutschen schützen. Das macht doch alles schon mal einen grundsoliden Eindruck.
Nun zu den Anschlüssen und Features des Yamaha AG06 MK2 BK. Auf der Stirnseite, wo diese bei dem Gerät anzutreffen sind, findet sich auch einer der größten Vorteile: die Stromversorgung via USB. Strom – und Datenverkehr kann nämlich ganz einfach über ein USBC-Kabel erfolgen. Das ist natürlich irre praktisch, wenn man das Teil unterwegs verwenden will – einfach an eine Powerbank oder einen Laptop anschließen und man kann loslegen.

Als Anschlüsse gibt es in Kanal 1 und 2 Kombianschlüsse, die XLR und Klinke in einem sind. Auch wieder sehr praktisch. Die beiden Kanäle sind mit zudem mit Gain-Regler und einer Peak-Leuchte ausgestattet. In Kanal 1 gibt es außerdem eine Phantomspeisung und ein Dämpfungsglied, falls mal ein Signal zu heiß wird. Mit Kanal lässt sich direkt eine E-Gitarre an die Kiste anschließen (oder natürlich ein ähnliches Instrument) und besitzt ebenfalls ein zuschaltbares Dämpfungsglied. Kanal 3 und 4 des AG06 MK2 sind Stereokanäle mit Klinanschlüssem für Line- und Monosignale. Hierbei ist es möglich, die Eingangsempfindlichkeit zweistufig anzupassen. Die letzten beiden Kanäle sind ebenfalls Stereokanäle, nur mit dem Unterschied, dass sie über einen Cinch-Anschluss laufen. Die Kanäle 1 und 2 können über einen Schalter gemutet werden, ohne die Kanalregler zu bedienen. Zusätzlich finden sich Klinkenbuchsen zu den Studiomonitoren mit Relern für den Pegel, und noch einen zusätzlichen Kopfhöreranschluss, der ebenfalls mit einem Pegelregler versehen ist.