Definition "Cluster" Musiktheorie verstehen

Definition: Was bedeutet "Cluster"?

Cluster - Dieser dem englischen Sprachgebrauch entlehnte, aus der Musiktheorie stammende Terminus bedeutet das Folgende: Ansammlung, Verbund oder auch „Weintraube“. Gemeint ist ein „Klangteppich“, der aus mehreren, nahe beieinanderliegenden Tönen „gewebt“ ist und ein einheitliches Klangergebnis erzeugt.

Ausführliche Definition von "Cluster" im bandup-Lexikon

Ein Cluster kann auf Tasteninstrumenten wie z.B. einem Klavier, Cembalo, Spinett, Akkordeon, Harmonium, Keyboard, Digitalpiano, Synthesizer oder einer Orgel erzeugt werden. In der Harmonielehre verwendet man den Begriff „Pentatonik“ für ein Klanggebilde oder eine Tonleiter, die sich aus fünf Tönen zusammensetzt. So setzt sich auch ein Cluster aus fünf Tönen zusammen. Diese fünf Töne befinden sich in unmittelbarer Nähe zueinander, sodass man bei der Betrachtung des Notenbildes den Eindruck erhält, eine Weintraube würde auf dem Notensystem liegen. Ein Cluster kann aus einem diatonischen oder chromatischen Tongefüge bestehen. Der Musiker schlägt die Töne entweder mit seinen fünf Fingern an, oder er benützt die Faust, das Handgelenk bzw. den Unterarm. Wichtig ist, dass der Anschlag der Töne gleichzeitig stattfindet. Wenn dazu das Sustain Pedal zum Einsatz kommt, durchbricht der Cluster rigoros alle zuvor stattgefundenen harmonischen Klänge. Ein Unheil verkündender Klangteppich breitet sich aus, der den Zuhörer erschaudern lässt. (Siehe Sinfonische Dichtung: „Eine Alpensinfonie“ op. 64, der Abschnitt „Gewitter und Sturm“ von Richard Strauss)

Cluster als „Weintraube“ notiert, Bildquelle: Wikipedia

Cluster im modernen Notenbild, Bildquelle: Wikipedia

Geschichte und Beispiele

In der Epoche der Moderne finden Cluster, dem Zeitgeist gemäß, häufig statt. Der Komponist benützt dieses musikalische Stilmittel, um Gefühle wie Schmerz, Angst und Schrecken zu vermitteln. Komponisten wie Béla Bartók und Henry Cowell werden als Avantgardisten genannt, die innerhalb der Neuen Musik Cluster nach klaren Strukturen festlegten. (Siehe Klavierstück: „The Tides of Manaunaun“ in h-Moll von Henry Cowell) Letzterer erfand den Cluster und teilte mit, dass er als eine Einheit und nicht etwa als ein Akkord zu betrachten sei. Sie bereiteten das Fundament für nachfolgende Klangfächerkompositionen. (Siehe Orchesterstück „Atmosphères“ von György Ligeti) Das Zusammenspiel mehrerer Instrumente eines Orchesters ermöglicht, dass ein Cluster aus Mikro-Intervallen hervorgebracht wird. Dasselbe gilt für Chöre und Vokal-Ensemble, denn Cluster können auch gesungen werden. In der Elektronischen Musik bewirkt man eine noch größere Verringerung des Frequenzabstandes der Töne untereinander, wodurch ein stark wahrnehmbares Rauschen erzeugt wird. Außerdem wird der Cluster sowohl in der elektronischen (Pop-) Musik als auch im Jazz (Improvisation) zur Anwendung gebracht.

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