Definition "Glissando" Musiktheorie verstehen

Definition: Was bedeutet "Glissando" ?

Glissando - Dieser aus der Musiktheorie stammende Terminus ist dem französischen  Sprachgebrauch entlehnt und bedeutet das Folgende, siehe hier: glisser, wörtlich: gleiten. Gemeint ist eine Spieltechnik, die bewirkt, dass zwei Töne, die sich in unterschiedlicher Tonhöhe befinden, in einem Zuge gleitend miteinander verbunden werden.

Ausführliche Definition im bandup-Lexikon

Immer dann, wenn zwei auf unterschiedlicher Tonhöhe liegende Töne miteinander verbunden werden sollen, setzt der Komponist das Stilmittel „glissando“ ein. Ein Ton gleitet zum nächsten. In einem Zuge wird jeder einzelne durch ein Glissando ausgeführte Ton hörbar gemacht. Eine wohlklingende musikalische Phrase findet statt. Das Kürzel lautet wie folgt: gliss. Platziert wird es entweder oberhalb des Violinschlüssel-Notensystems oder zentral zwischen Noten- und Bassschlüsselsystem. Es kann aber auch im Zusammenhang mit einer Zickzacklinie, welche die beiden Noten verbindet, angewiesen sein. Ist anstelle einer Zickzacklinie ein gerader Strich dargestellt, kann anstelle der Spielanweisung „glissando“ auch die Spielanweisung „portamento“ gemeint sein. In diesem Falle ist über einem Strich das Kürzel „port.“ notiert. Beide Termini sind verwandt. Beide Spielanweisungen können entweder aufwärts oder abwärts verlaufen. Je nachdem, von welchem Instrument ein Glissando ausgeführt wird, kommt ein besonderer Effekt zustande.

Anwendungsgebiete

Prinzipiell gilt: Eine derartige Spieltechnik kann von Musikinstrumenten, bei denen sämtliche Tonhöhen von vornherein feststehen, also quasi vorgegeben sind, nur andeutungsweise imitiert werden. Dazu zählen u.a. Tasteninstrumente wie z.B. Spinett, Cembalo, Clavichord, Orgel und Klavier. Nachdem eine Taste gedrückt wurde, ist es schwer möglich, den nunmehr erzeugten Ton zu variieren. Es sei denn, man wendet die zuvor erwähnte Imitation an. Hierbei unterscheidet man zwischen einem chromatischen, einem diatonischen oder einem pentatonischen Verlauf.

Im Gegensatz dazu bietet die Doppelpedal-Harfe, die eine der am besten ausgestatteten Konzertharfen unseres Zeitalters ist, die beste Möglichkeit, ein Glissando auszuführen. Für alle anderen Musikinstrumente, deren Töne nicht festgelegt sind, ist das Glissando-Spiel kein Problem. Dazu zählen u.a. Saiteninstrumente ohne Bünde wie Laute, Zitter oder auch der Fretless Bass. Der folgende Artikel dürfte dein Interesse wecken, siehe hier: Fretless Bass – Der komplette Leitfaden für Fretless Bass-Techniken. Unter Zuhilfenahme eines Bottlenecks oder durch die Spieltechnik Bending ist die Ausführung eines Glissando auf der Gitarre unkompliziert.

Sowohl Blechblas- als auch Holzblasinstrumenten ist es mitunter möglich, ein Glissando zu bewirken. Wenn man gleichzeitig zum Paukenschlag das Stimmpedal betätigt, kann auch hier ein Glissando stattfinden. Das menschliche Stimmorgan ist hervorragend dafür geeignet, ein Glissando zu erzeugen. Das Stilmittel wird zur Anwendung gebracht, um schnelle Läufe wie z.B. eine Koloratur zu singen. Die Spielanweisung „glissando“ kann auch mit dem zusätzlichen Vermerk „ad libitum“ ausgeführt sein, siehe Kürzel wie folgt: „gliss. ad lib.“ Schematische Darstellung, siehe hier:

Bildquelle: musescore

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