Definition "Prime" Musiktheorie verstehen

Definition: Was bedeutet "Prime" ?

Prime - Dieser dem lateinischen Sprachgebrauch entlehnte, aus der Musiktheorie stammende Terminus bedeutet das Folgende, siehe hier: prima, wörtlich: die Erste. Gemeint ist ein Intervall, das aus der ersten Tonstufen der diatonischen Tonleiter zusammengesetzt ist. Die Prime wird außerdem als Synonym für den Begriff „Grundton“ verwendet, da sie aus nur einem Ton besteht.

Ausführliche Definition von "Prime" im bandup-Lexikon

Das Intervall Prime umfasst die erste Tonstufe der jeweiligen diatonischen Tonleiter, in der sich der Interpret befindet. Es ist das Intervall, welches das Komplementärintervall, also das ergänzende Intervall, zur Oktave bildet. Die Prime kommt in drei Varianten vor:

  1. als eine reine Prime, die einen einheitlichen Klang ergibt, da sie sich aus zwei identischen Tönen zusammensetzt,
  2. als eine übermäßige Prime, die einen chromatischen Halbton umfasst, wie es z.B. von C-Cis aufwärts der Fall ist, und
  3. als eine verminderte Prime, die auch einen chromatischen Halbtonschritt umfasst, wie z.B. von A nach As abwärts.

Die Variante 2 bzw. 3 kommt oft als Stilmittel im Genre Blues zum Einsatz: Töne werden bewusst eine minimale Spur tiefer oder höher vom Zielton entfernt angesetzt und dann entweder nach oben oder nach unten gezogen. Dadurch wird der oft elegisch-schwermütige Charakter der jeweiligen Musikrichtung betont. Häufig kommt sie auch beim Gitarrenspiel (Bending) zum Einsatz. Hier findest du einen Artikel zum Thema: Gitarrenspieltechniken lernen für Anfänger und Profis. Außerdem wird sie beim Spielen der Mundharmonika (Bluesharp) zur Anwendung gebracht. Die zuerst genannte Variante entspricht der Hilfsmaßeinheit 0 Cent. Sie wird im Kontrapunkt und in der Harmonielehre mit der Oktave gleichgesetzt. Außerdem wird das Intervall der reinen Prime oft als ein harmonisches Mittel in Orchesterwerken zum Einsatz gebracht. Das Klangergebnis ist konsonant.

Anwendungsbeispiele

Die Prime kann entweder gleichzeitig oder nacheinander angeschlagen werden. Das gleichzeitige Erklingen der beiden identischen Töne bezeichnet man als Einklang. Das Erklingen als Abfolge nacheinander, als Tonwiederholung (Repetition). Mithilfe der nachfolgenden Liedanfänge lässt sich das Intervall Prime besonders gut ermitteln: Im Song „Jingle Bells“ von James L. Pierpont, aus dem Jahre 1857, wurde die Prime gleich siebenmal an den Anfang gesetzt. Außerdem ist das Lied „Happy Birthday“, das als Geburtstagsständchen dargeboten wird, besonders gut geeignet. Das Intervall Prime weist stets einen Dur-Klang auf, selbst dann, wenn es sich in einer Molltonart befindet.

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