Definition "Dirigent" Musiktheorie verstehen

Definition: Was bedeutet "Dirigent" ?

Dirigent - Dieser aus der Musiktheorie stammende Terminus ist dem lateinischen Sprachgebrauch entlehnt und bedeutet das Folgende, siehe hier: dirigere, wörtlich: leiten, anordnen, ausrichten. Gemeint ist eine qualifizierte Person, die ein Ensemble mittels präziser Handbewegungen, genannt Dirigat, führt und leitet. Dieses Ensemble setzt sich aus einer oder mehreren musizierenden Personengruppen sowie den Gesangssolisten zusammen. Dadurch wird Harmonie bewirkt.

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Ausführliche Definition: Dirigent

Ein professioneller Dirigent absolviert eine Ausbildung an einem Konservatorium. Für die Aufnahme wird der Vortrag von drei anspruchsvollen Klavierstücken erwartet. Er muss u.a.  nachweisen, dass er das Blatt-Spiel beherrscht. Während des Studiums qualifiziert er seine Fähigkeiten. Er beherrscht das Klavierspiel immer besser, erfasst blitzschnell die wichtigsten Notensysteme, die eine Partitur offeriert, und begleitet die Sänger gemäß der in den Klaviernoten dafür vorgesehenen Begleitstimme. Weitere zu absolvierende Fächer sind die folgenden: Gesang, Chor, Korrepetition, Musiklehre, Harmonielehre, Formenlehre, Kontrapunkt, Gehörbildung, Werkanalyse und Musikwissenschaft. Am Ende der Ausbildung erwartet man von ihm, dass er selbstständig ein musikalisches Werk mit all seinem Facettenreichtum zur Aufführung bringen kann. Ein Zitat des Dirigenten und Chorleiters Philippe Herreweghe lautet wie folgt: „Der ideale Dirigent kann alles: Er ist ein Komponist, kennt die ganze Vergangenheit, singt und spielt Klavier, Geige und Blasinstrumente. Aber das gibt es kaum.“ 

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Anwendungsbeispiele und Aufgaben

Einem Dirigenten obliegen die folgenden Aufgaben:

  • Gesamtplanung, Konzeptentwurf und Koordination
  • Auswahl und Reihenfolge des Konzertrepertoires
  • Zeitmanagement in Anbetracht der dafür vorgesehenen Proben
  • Organisation der Tontechnik unter Rücksichtnahme der akustischen Bedingungen des Raumes
  • Künstlerische Erarbeitung des gesamten musikalischen Werks mit den beteiligten Ensemblemitgliedern durch präzise Absprache und konkrete Anweisungen hinsichtlich der Tempi, der Dynamik und des Ausdrucks
  • Zusammenarbeit mit dem Chorleiter, der für die Stimmgruppen des Chores zuständig ist, und dem Korrepetitor, der die Einstudierung mit den Gesangssolisten vornimmt
  • Gesamtübersicht generell

Am Anfang, etwa zu Beginn des 18. Jahrhunderts, übernahm der Komponist das Dirigat selbst. Später übernahm entweder der den Generalbass ausführende Cembalist oder ein Violinist, den man heute als Konzertmeister bezeichnet, von seinem Platz aus die Leitung. Oftmals wechselten sich sowohl bei der Einstudierung als auch bei der Aufführung Dirigent und Konzertmeister ab. Der Terminus „Dirigent“ im herkömmlichen Sinne besteht seit dem 19. Jahrhundert. Als Leiter des Gewandhausorchesters nahm Felix Mendelssohn Bartholdy ehemals dafür den ersten Platz ein. Mit Erweiterung des Orchesterapparates sowie des Chores wurde das Dirigat während des Instrumentenspiels vom Platz aus unmöglich. Dennoch hielt diese Art Leitung bis ins 20. Jahrhundert an.

 

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Ein Dirigent nimmt aufgrund seiner Kompetenzen eine übergeordnete soziale Stellung ein, da er für das musikalische Endergebnis ganz allein die Verantwortung trägt. Die Ensemblemitglieder ordnen sich ihm in Disziplin und Gehorsam unter. Wie letztendlich ein musikalisches Werk interpretiert wird, hängt in erster Linie von der Persönlichkeit, dem Wesen und der Kompetenz des Dirigenten ab. Seit dem 20. Jahrhundert traten auch Dirigentinnen hervor. Im Jahr 1983 dirigierte Nadia Boulanger das Boston Symphony Orchestra. Hortense von Gelmini gilt als renommierte deutsche Dirigentin dieser Zeit. Die Australierin Simone Young war es, die während der Zeit von 2005 bis 2015 als Chefdirigentin der Hamburgischen Staatsoper generell in der Berufsbranche eines Mannes beachtliche Anerkennung fand.

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