Definition "Transposition" Musiktheorie verstehen

Definition: Was bedeutet "Transposition" ?

Dieser dem lateinischen Sprachgebrauch entlehnte, aus der Musiktheorie stammende Terminus bedeutet das Folgende, siehe hier: transponere, wörtlich: versetzen. Gemeint ist eine Kompositionstechnik, die angewandt wird, um ein Musikstück in eine andere Tonart zu versetzen, was, abgesehen von der Oktavierung, mit einer Änderung der Grundtonart einhergeht.

Ausführliche Definition von "Transposition" im bandup-Lexikon

Bei einer Transposition wird der melodische Verlauf eines Musikstücks nebst der Begleitakkorde um ein bestimmtes Intervall je nachdem entweder erhöht oder erniedrigt. Dabei ist die Oktavierung die einfachste Form der Transposition. Hier werden zwar die Töne um eine Oktave erhöht oder erniedrigt, aber ihre ursprüngliche Namensgebung bleibt erhalten. Bei einer Transposition mit jedwedem beliebigen anderen Intervall, wird parallel dazu eine Veränderung der Tonart vollzogen. Das wiederum wirkt sich auf die Generalvorzeichen aus. Nimmt man z.B. eine Transposition von E-Dur nach G-Dur vor, wird ein Tausch von 4 Kreuzen (Fis, Cis, Gis, Dis) in 1 Kreuz (Fis) vollzogen. Melodie und Begleitakkorde werden um eine kleine Terz erhöht bzw. um eine große Sexte (siehe Komplementärintervall) erniedrigt. Eine Transposition um einen Halbtonschritt aufwärts, die  innerhalb eines Musikstücks vollzogen wird, lässt dem Zuhörer ein besonderes Klangerlebnis zuteilwerden. In diesem Fall spricht man, genaugenommen, von einer Modulation. Stimmung, Charakter und Klangfarbe werden aufgehellt, was eine Steigerung des musikalischen Klangerlebens nach sich zieht. Um solches zu vollziehen, setzt der Musiker blitzschnell gedanklich die Vorzeichen der neuen Tonart an den Anfang. Das wiederum geht mit völlig neuen musikalischen Abläufen, Bedingungen, Strukturen und Verhältnissen einher. Der Zuhörer ist begeistert, weil dadurch ein angenehmer, überraschender Effekt zustande kommt, der nicht absehbar war. Die Technik des Transponierens sollte jeder professionelle Musiker beherrschen. Nachfolgend einige Anwendungsbeispiele, siehe hier:

Eine Transposition findet statt:

  1. zum Zweck der Anpassung mehrerer gleichartiger Instrumente, deren Bau jedoch in verschiedenen Stimmungen vollzogen wurde.
  2. um Lieder oder Lieder-Zyklen für andere Stimmlagen sangbar zu machen. Zum Beispiel wird eine Transposition von hoher Stimme (Sopran / Tenor) in mittlere (Mezzosopran / Bariton) oder tiefe Stimme (Alt / Bass) bewirkt. Dadurch werden Stimmklang und Timbre besser zur Geltung gebracht.
  3. um ein Musikstück in seiner ursprünglicher Version für Flöte auf ein anderes zu übertragen. Die für Flöte geeignete Lage ist nicht gleich die z.B. für Oboe geeignete, denn jedes Instrument verfügt über verschiedenartige klangliche Möglichkeiten.
  4. um ein Werk für Blechblasinstrumente, das meist in einer Be-Tonart komponiert ist, auf ein Instrument der Streicherfamilie zu übertragen. Letztere bevorzugt die Kreuz-Tonarten. Eine Transposition findet statt, um die jeweilige Klangqualität besonders hervorzuheben und die  technischen Möglichkeiten und Gegebenheiten optimal auszunützen.
  5. bezüglich Arrangements für Bigbands mit Gesangseinlagen, um Instrument und Stimme optimal in Harmonie zu bringen.
  6. zum Zweck der Erleichterung, um schwierige Musikstücke mit einer Vielzahl von Vorzeichen z.B. für Kinder oder Anfänger, zu vereinfachen.
  7. als Bestandteil des Prüfungsverfahrens wie folgt: spontanes Ausüben des "Transponierens vom Blatt“ im Fach Musiktheorie.

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