Definition "Konsonanz" Musiktheorie verstehen

Definition: Was bedeutet "Konsonanz" ?

Konsonanz - Dieser aus der Musiktheorie stammende Terminus ist dem lateinischen Sprachgebrauch entlehnt. Er setzt sich aus den Worten „con“ und „sonare“, wörtlich: „miteinander“ und „klingen“ zusammen. Dissonanz hingegen ist der konträre Begriff, siehe hier: „dis“ wie „gegen“. Wenn man beurteilen möchte, ob ein Klang konsonant oder dissonant ist, muss man dessen Qualität betrachten. Die Beurteilung findet nach musikästhetischen Aspekten statt.

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Ausführliche Definition im bandup-Lexikon

Eine Konsonanz ist ein wohltuender Klang, der in sich harmoniert. Er entsteht, wenn die Klänge zweier oder mehrerer Töne so aufeinander abgestimmt sind, dass eine Übereinstimmung zustande kommt. Die Töne eines Intervalls oder Akkords stehen immer in einem spezifischen klanglichen Spannungsverhältnis. Wird eine Konsonanz hervorgebracht, fühlt sich der Zuhörer wohl und genießt.

In der Filmbranche werden jeweils ganz bewusst romantische Szenen, Landschaftsbilder oder Kindermärchen mit konsonanten Intervallen oder Akkorden untermalt. Die Termini „Dissonanz“ und „Konsonanz“ werden in jedem Musikgenre zum Kriterium gemacht. Konsonanzen treten am ehesten im klassischen Genre hervor.

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Zeitlicher Ablauf

Seit dem Zeitalter der Antike beurteilt man ein Intervall nach seiner Klangqualität. Dieses Kriterium wurde in den „abendländischen Lehren der Mehrstimmigkeit“ (siehe Discantus oder Kontrapunkt) zur Grundlage der Satzlehre. Später übertrug man eine solche Beurteilung auf die Mehrklänge. Die Zuordnung von Intervallen oder Akkorden zu dieser oder jener Kategorie ist einer steten Veränderung unterworfen. Sie variiert fortwährend, weil sie sowohl von der musiktheoretischen Tradition als auch von musikästhetischen Aspekten abhängt.

Die Hörwahrnehmungen und Hörgewohnheiten sind veränderbar. Derzeit strömen nahezu in allen Kulturen spannungsgeladene Klänge, die man als dissonant empfindet, auf die Menschen ein. Was eine betagte Person als dissonant empfindet, nimmt ein jüngerer Mensch vielleicht eher als konsonant wahr. Bei alledem gibt es aber ein physikalisches Prinzip, welches den verschiedenen Wahrnehmungen zugrunde liegt. Am Textende findet eine Beschreibung dazu statt. Bei der Analyse der Klangqualität und der Beurteilung des Spannungsgrades nimmt man zunächst einmal eine Einteilung in drei Gruppen vor:

  1. Vollständig konsonante Intervalle sind die reine Prime, die reine Oktave und die reine Quinte. Außerdem die Quarte, die auch als konsonant wahrgenommen wird. Diese Intervalle sind an und für sich wohlklingend, ruhig und harmonisch.
  2. Unvollständig konsonante Intervalle sind die kleine und die große Terz sowie die kleine und die große Sexte. Sie klingen spannungsreicher als vollkommen konsonante Intervalle.
  3. Dissonante Intervalle sind die kleine und die große Sekunde, die kleine und die große Septime sowie die verminderte Quinte. (Siehe Tritonus) Die wenigen gemeinsamen Obertöne bewirken einen spannungsreichen Klang. Die Töne „reiben“ sich scheinbar.

Durch diese Klassifizierung wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts die Grundlage der „Lehre des Kontrapunktes“ geschaffen. Seit Beginn des 17. Jahrhunderts wurde das Begriffspaar Konsonanz-Dissonanz auf Dreiklänge übertragen. Dem Musiktheoretiker Johannes Lippius haben verdanken wir es, dass sich ein neues Verständnis von Konsonanz und Dissonanz entwickelte. Es war auf der Kategorie Dreiklang aufgebaut und sollte der kontrapunktischen Lehrtradition widersprechen, was auch stattfand. Den Schriften von Jean-Philippe Rameau wurde dabei ein besonderer Stellenwert zugesichert.

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Zum musikalischen Verständnis

Welchen „Grad der Konsonanz bzw. Dissonanz“ ein Intervall oder Akkord aufweist, hängt von dem jeweiligen Schwingungsverhältnis der beteiligten Töne ab. Es wird die Anzahl der gemeinsamen Obertöne untersucht. Je einfacher das Schwingungsverhältnis von zwei oder mehreren Tönen ist, desto mehr gemeinsame Obertöne verbinden sich zu einem Ganzen.

Ein Beispiel dafür ist das Intervall Prime. Da es aus ein und demselben Ton besteht, sind die Frequenzen der Grund- und Obertöne identisch. Die Obertöne, die bei einem Ton mitschwingen, können eine bis zu fünffache Frequenz des Grundtones aufweisen. Erklingen zwei verschiedene Töne samt ihrer verschiedenen Grundfrequenzen, sind auch jeweils deren Obertöne verschieden. Bei bestimmten Konstellationen decken sich jedoch einige Obertöne der beiden verschiedenen Grundtöne. Dadurch kommt das Phänomen der Konsonanz zustande. Je mehr Obertöne betroffen sind, desto harmonischer ist der Gesamtklang.

Jedem Intervall schreibt man ein Frequenzverhältnis zu. Die Quarte, die aus einem Frequenzverhältnis von 3:4 besteht, wird als ein vollständig konsonantes Intervall klassifiziert. Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass der Musikforscher Carl Stumpf den Aspekt der Verschmelzung erwähnt. Gemäß seiner Auffassung macht ein solches Maß der Verschmelzung den Grad der Konsonanz aus. Pauschal aber gilt: Ein freundlicher, heller und obertonreicher Klang lässt darauf schließen, dass ein Intervall bzw. Akkord auf einer großen Konsonanz beruht.

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